„Freiheit und Integrität“
Gewidmet meinem Onkel Jupp
Der Wolf
Der Wolf (Canis lupus) gehört der Familie der Hunde (Canidae) an. Als Raubtier lebt und jagt er im Rudel. Einzelne Wölfe erlegen kleinere Tiere wie Hasen und Kaninchen, während im Rudel große Huftieren, wie Hirsche, Rehe und Elche gejagt werden.
Haushunde sind domestizierte Formen des Wolfes und zeigen ein ähnliches Rudel und Rangordnungsverhalten. So sind Hunde für ihre grenzenlose Loyalität zu ihrem menschlichen Alphamännchen oder –frauchen bekannt. Gehorsam und Hierarchie sichern das Überleben im Rudel. Daher macht Treue und Befolgen von Regeln für einen Hund wirklich Sinn. Im Gegensatz zu Hauskatzen, die alleine jagen und somit von Befehlen unabhängig sind. Deshalb hört eine Katze nur „wenn sie will“.
Der Wolf war bis zur Entwicklung der Landwirtschaft und Viehzucht in ganz Europa beheimatet, sowie in Nordamerika, Asien und Nordafrika. Je mehr er jedoch in seinen Lebensräumen und seinem Speiseplan mit den Menschen in Konflikt geriet, hat dieser ihn mit böswilligen und hinterlistigen Attributen belegt. Man könnte fast sagen, dass die negative Darstellung des Wolfes in Sagen und Märchen eine Art Propaganda waren, die zu seiner Ausrottung und Vertreibung, insbesondere in Mitteleuropa und Nordamerika, beigetragen haben.
Bei einem Wolfsrudel handelt es sich i.d.R. um eine Familie, die von den Eltern als Alphatieren und ihren Nachkommen gebildet wird. Da die Eltern grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs sind, gibt es normalerweise keine Kämpfe um die Rangordnung. Geschlechtsreife Jungwölfe (ab 2 Jahren) verlassen meist das Rudel und suchen sich ihr eigenes Revier.
Beobachtungen über einen sogenannten Omega-Wolf, der als „Prügelknabe“ am untersten Ende der Rangordnung gilt, stammen aus Forschungen über Wölfe in Gefangenschaft. Erst durch diese künstliche Eingrenzung der Reviere und die Verhinderung der Abwanderung mit Erreichen der Geschlechtsreife, kommt es gehäuft zu solchen Kämpfen innerhalb des Rudels.
In der Natur dienen Harnmarkierungen und das Heulen im Rudel der Revierabgrenzung. Benachbarte Rudel beantworten das Heulen, signalisieren dadurch also Abgrenzung, aber auch Verbundenheit.
In den letzten 20 Jahren wurden wieder kleine Populationen von wild lebenden Wölfen in Deutschland angesiedelt. Man weiß heute, dass der Wolf für den Menschen selbst keine besondere Gefahr darstellt.
Die ambivalente Einstellung des Menschen gegenüber dem Wolf spiegelt sich in Mythologien, Sagen und Märchen sowie in der Literatur und Kunst zahlreicher Völker wider. Zum einen wird er darin als starkes, tapferes Tier und überlegener Jäger dargestellt, zum anderen werden alle möglichen Ängste auf das Raubtier projiziert. Die den Wolf bewundernden Darstellungen gehen auf eine Zeit zurück, in denen der Mensch selbst als Jäger (und Sammler) gelebt hat. Er war sozusagen ein Vorbild und wurde auch als schamanisches Krafttier angesehen. Für den sesshaft gewordenen und Viehzucht betreibenden Menschen wurde der „böse Wolf“ jedoch mehr und mehr zu dessen Rivalen. Durch das Reißen von Nutztieren und die damit verbundene Gefährdung der bäuerlichen Existenz, prägte sich ein inzwischen Jahrhunderte altes Feindbild.
Homöopathische Wolfsmilch
In der homöopathischen Wolfsmilch finden sich die nährenden und „inkarnierenden“ Eigenschaften, die den Milchen allgemein zugeschrieben werden, sowie Analogien zwischen den Säugetierspezies Mensch und Wolf.
Verstehen wir den Wolf als Rudeltier mit klaren Hierarchien, so finden wir den Menschen, der die Wolfsmilch als heilendes Mittel braucht, häufig in Konflikten mit Autoritäten, Hierarchien, Gruppen aller Art. Ein Leitsymptom das wir auch von der eng verwandten Hundemilch (Lac caninum) kennen, ist das „Gefühl, nicht dazuzugehören“. Der Mensch fühlt sich fremd, ausgestoßen, ungeachtet und nicht geliebt von seiner Familie und/ oder (in späteren Jahren), von anderen Gruppen (Schule, Arbeitskollegen, Nachbarn, der Gesellschaft im Allgemeinen, etc.). Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob dies wirklich so ist oder ob der oder die Betreffende es „nur“ so empfindet.
Oft wählt der Lac lupi – Mensch bewusst oder unbewusst eine Außenseiterrolle im Leben. Möglicherweise interessiert er sich schon früh für Dinge, die mit den Idealen und Zielen seiner Eltern, Lehrer, Gleichaltrigen nicht so recht zusammenpassen wollen. Es entsteht ein Konflikt zwischen den Bedürfnissen der Gruppe und den Eigenen. An sich etwas ganz Normales. Die Frage ist, wie sehr verschieden und essentiell die Bedürfnisse sind und wie der daraus entstehende Konflikt ausgetragen wird. Im Tierreich gibt es das „Recht des Stärkeren“ und die Wahlmöglichkeiten Angriff, Flucht, sich tot stellen. Innerhalb des Rudels kommt es zu abgeschwächten Formen dieser Verhaltensweisen, die sich in Rangkämpfen widerspiegeln. Hierbei geht es um Dominanz und Unterwürfigkeit, seinen Platz in der Hierarchie finden. Und dieser Platz, egal ob dieser ranghöher oder –niedriger ist, gibt Sicherheit und gewährleistet das Überleben. Ausschluss aus oder Verlust des Rudels sind existentielle Bedrohung.
Analog dazu kann der Verlust einer wichtigen Bezugsgruppe beim Menschen tiefe existentielle Ängste hervorbringen. Diese können auch im Verborgenen liegen, wenn jemand z.B. freiwillig die Gruppe verlässt, weil er sich nicht den Regeln der Gruppe unterordnen möchte. Vielleicht bilden die Leitwölfe (Eltern) seiner Familie auch kein sicheres Gefüge und das Weg-gehen ist eine Flucht nach vorne.
Lac lupi hat ein großes Bedürfnis nach Freiheit, vergleichbar mit frei lebenden Wolfsrudeln, die häufig in mehreren hundert Quadratkilometer großen Revieren unterwegs sind. Anders als der domestizierte Hund, der als Haustier seinen Platz in der menschlichen Gesellschaft gefunden hat (man hat ihn gezähmt, was natürlich seine eigenen Probleme mit sich bringt, siehe Lac caninum als Arzneimittel), steht die animalisch-triebhafte Seite des wilden Wolfes im völligen Konflikt mit dieser. Mensch und Wolf haben sich gegenseitig die Lebensräume streitig gemacht, was in Mitteleuropa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zur völligen Ausrottung des Canis lupus führte. Ähnlich widerfuhr es den archaisch-triebgesteuterten Anteilen des Homo sapiens. Im zivilisierten Menschen scheint es keinen Platz dafür zu geben. Insbesondere die Sexualität wurde spätestens seit dem Mittelalter als teuflich ins kollektive Unbewusste verbannt. Kreativität, Individualität und Freiheitsdrang stehen im Widerspruch zu Monarchien, autoritären Regimen und Diktaturen.
Parallel begann mit der Psychoanalyse im 20. Jh. Die Aufarbeitung jahrhundertelanger Verdrängung des Triebhaften. Trotzdem lag die Menschheit noch mit 2 Weltkriegen in den Wehen, bevor sie eine Art Demokratie gebären konnte, in dem der Mensch sein darf, wie er ist (zumindest laut dt. Grundgesetz § 1). Die Macht der Verdrängung ist stark. Im Falle von Lac lupi sind es v.a. Gefühle und Triebe der Sexualität und Aggression. Es besteht die Neigung, die Welt in Gut und Böse zu spalten. In den homöopathischen Tiermitteln und so auch in Lac lupi, finden wir häufig Überlebensthemen, Gefühle existentieller Bedrohung, Gefühle (von anderen Menschen) angegriffen zu werden, sich verteidigen zu müssen, von Konkurrenz im „Überlebenskampf“. Der Betreffende mag sich dem vielleicht gar nicht bewusst sein, doch in seinem Sprachgebrauch wird es sichtbar. So wird er z.B. seine Symptome und Beschwerden, mit denen er zum Homöopathen kommt, als „bedrohlich“ beschreiben. Er „kämpft“ mit seiner Krankheit.
Seit den 1990´er Jahren wurden wieder vereinzelt wild lebende Wölfe in Deutschland angesiedelt, die Ersten seit 1904. Das gesellschaftliche Kollektiv wagt sich ganz vorsichtig daran, seine Abgründe und Ängste anzuschauen, dem Triebhaften wieder einen Platz in seinen Reihen zu geben. Vorhin las ich im Internet von dem ersten schwulen Topmanager, der sich öffentlich geoutet hat. Ein absolutes Tabu in diesen Kreisen, ähnlich wie im Leistungssport (Fußball). Immerhin ist dieser Manager seit ein paar Jahren Chef seiner eigenen millionenschweren Investmentfirma. Alphamännchen in einem großen Unternehmen, mit großer Reichweite, sozusagen sicherem Revier. Da ist die Gefahr, von Standesgenossen „zerrissen“ zu werden oder aus dem „Rudel“ der Topmanager ausgeschlossen zu werden, eher gering.
Freiheit und Integrität zu vereinen ist ein wichtiger Heilungsschritt für Lac lupi und die Wolfsmilch kann die Spaltung von Individuum und Gruppe, von Mensch und Trieb, überwinden helfen. Als Milch tut sie das indem sie nährt. Das gestillte Welpe und auch der gestillte Mensch erleben, dass Liebe und Hierarchie keine Widersprüche sein müssen. Dass Liebe und ungestüme Kraft (Aggression und Sexualität) sich nicht ausschließen müssen. Dass man seine Heimat verlassen kann und doch mit ihr verbunden bleibt.
„Der Kritische steht am Rande seiner Gesellschaft, aber er bleibt in ihr. In seiner Zugehörigkeit liegt die Hoffnung beschlossen, durch Kritik etwas auszurichten.“ (Dahrendorf )
Ich möchte dieses Zitat für Lac lupi umschreiben:
„Der Andersartige steht am Rande seiner Gesellschaft, aber er bleibt in ihr. In seiner Zugehörigkeit liegt die Hoffnung beschlossen, durch Andersartigkeit etwas auszurichten.“
Die Wolfsmilch kann einem Menschen helfen, sich (wieder) mit seiner ganzen Wildheit auf andere Menschen einzulassen, ohne sich verstellen zu müssen. Und sich dabei „so richtig zu fühlen, wie man ist“. Sie gibt einsamen Wölfen und Wölfinnen ihren Platz im Rudel oder lässt sie sich als Alphatiere ihr eigenes Rudel, ihre eigene Familie gründen. Sie stillt den Durst des Steppenwolfes, woraufhin dieser sich wieder dem Leben zuwenden kann.
Geist und Gemüt
Großes Bedürfnis nach Freiheit
Haltlosigkeit, Orientierungslosigkeit, Schwachmut, Trotz , Gehorsam
„Ich bin nicht so richtig wie ich bin“
Verwirrtheit, Unentschlossenheit
Mangel an Klarheit, Geistig zerstreut, Gedanken überall
Konzentrationsschwierigkeiten, Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
Hierarchien, Aufrechterhaltung von einer Scheinordnung „weder…noch…“
Paradoxes Verhalten, unterbrochene Hinbewegung, suchen ihren Platz, Macht, Konsequenz
absolute Haltlosigkeit
Wildheit
Orientierungslosigkeit (Sucht seinen Platz im Leben)
fürchten Verrat und Tod -> Bedürfnis nach Menschen, die Ihnen den Rücken schützen
natürliche Autorität , Mangel an Autorität
streitsüchtig, zänkisch
wachsam, scharfe Sinne
ruhig und gelassen, sogar in schwierigen Situationen
starker Wille
gutes Urteilsvermögen
Verdrängung des Triebhaften
großer Familiensinn, wird er aber missbraucht, sind sie weg
ausgeprägtes Verantwortungsgefühl für Angehörige und Freunde
fühlt sich als Außenseiter, aber verantwortlich für die Sicherheit des Hauses und der Familie
Wahnidee,
– Als würde alles von ihm abhängen
– Empfindung von Gefahr
– Körper und Geist seien getrennt
– Er sei leicht
– Gefahr lauert
– ist Außenseiter in der eigenen Familie, „schwarzes Schaf“
– Sei ein Opfer
– Man blicke auf sie herab
– sei ein Werwolf
Körper
Wärmegefühl in den Augen, gerötet, brennende Schmerzen
Sehen geschärft
Übelkeit beim Geruch von Fisch
Halsschmerzen, trockener Hals
Verdauungsbeschwerden
Reichlich Speichelfluss (DD Merkur)
Überempfindlich gegenüber Geräuschen und Gerüchen
Rückenschmerzen, Schulterblätter, sowie Lumbalbereich, v.a. nachts und rechtsseitig
Ruhelosigkeit nachts, dreht und wendet sich und erwacht häufig
Allgemein
Verlangen nach einer Gruppe Gleichgesinnter – Rudel
Vlg., fest zu beißen und gebissen zu werden (DD Merkur, Belladonna)
Vlg., anderen zu helfen, die weniger Glück haben
Vlg. nach cremigen Speisen, Fleisch
Vlg., Fleisch zu horten (in Kühlschrank, Gefriertruhe)
Vlg., nach Gefahr (ohne Sicherheitsgurt fahren, will Schutzlosigkeit, Risiko spüren)
Vlg. nach körperlicher Betätigung, Bewegung (im Freien)
Vlg. nach Alkohol (z.B. Rum), Rauchen
Vlg., zu genießen, bis hin zur Sucht
Quellen:
Wikipedia (Wolf); verschiedene online-Artikel über Lac lupi Prüfungen/ Unterricht der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin; C4-Texte (Withold Ehrler); Foto: “Mamma lupa mit Romulus und Remus” in einem Park in Buenos Aires/ Argentinien
3 thoughts on “Lac lupi – Wolfsmilch”
Hey, Lucky Lup…endlich sprichts mal wer aus…der ganze Alpha-Kram ist nonsense, die Wölfe, wie auch Hunde übrigens wissen gottseidank von unseren Konzepten nix. Der Mensch hat schon immer versucht mit seinem begrenzten Denken Natur zu verstehen…allermeist stellt man einige Jahre oder Jahrhunderte später fest das es ein Holzweg war. Wir solllten meine ich mehr zuhören…einfach nur zuhören, die Technik mit dem “antwortensuchenden Fragen” führt per se eh immer nur im Kreis zurück dorthin wo die Frage entstand, Neues hilft sie nicht zu begreifen, und Altes erst recht nicht 😉
Lieben Gruß, Christiane Strohbusch
Hallo Herr Clemens,
bevor mich dieser schöne, zutreffende Text in Ihre Praxis geführt hat, hatte ich Lac Lupi bereits ein halbes Jahr intus.
Von Anfang an war ich davon begeistert, mit was für einem tollen Tier ich es beim Wolf zu tun habe:
Schöne Aspekte des Einfachen und Wilden taten sich auf. Der Körper des Wolfs imponiert mir, er ist kraftvoll und doch geschmeidig.
Das Tier ist vielseitig, ausdauernd, anpassungsfähig. Es hat ein dickes Fell. Kann sich gut orientieren. Hat ein gutes Gespür.
Das Bild des Wolfs bzw. der Wölfin erklärte mir meinen Bewegungsdrang, das Bedürfnis, draußen zu sein, im Freien, ja, frei.
Und es führte mich auf die Fährte eines alten Wissens. Das war ein Wissen vom Krieg, vom Überleben, von einer internen Robustheit, vom Weitermachen. Wissen von älterem, vielleicht archetypischem, vielleicht mythologischem Wissen. Vielleicht von Beidem, vielleicht von Anderem.
Ich hatte nach ein paar Monaten das gute Gefühl, mich auf eine Art Autopilot verlassen zu können. Schon wieder auf die Spur zu finden.
Dann entstand ein Luxusproblem. Zu viele Spuren, sprudelnde Ideen, 1000 Optionen: die Qual der Wahl, welche Richtung, welcher Weg?
Unklar ist mir das bis heute. Dank Ihrer Unterstützung und einiger anderer Mittel, kann ich heute jedoch cooler mit diesen Dingen umgehen.
Der Milch-Anteil des Wolfsmittels hat mich zu einem Verständnis geführt, wie sich die Dinge (z. B. unterschiedliche Interessen) kanalisieren (lassen).
Dadurch ging es vorwärts mit dem Streben nach der Ruhe, die die Wölfin haben muss, wenn alle an ihr rumzerren. Contenance, Geduld, Integrietät.
Das Bild der Milch der Wölfin hat mir erklärt, wie das ist, mit dem Fließenlassen – und es kam dadurch die Zuversicht,
dass alles schon irgendwie seinen Lauf nimmt und so entstand das gute Gefühl des Gelassenseins. Schön, das Potenzial von ein paar Globuli 🙂
Nun bin ich so frei, meinem Drang (vielleicht etwas triebhaft) zur Sprachkritik nachzugeben.
Ich störe mich etwas an der Verwendung der Begriffe Alpha- und Omegatiere.
Wenn wir verhaltensforschungsmäßig im 21. Jahrhundert angekommen sind und uns schon vom Konzept des (bösen, blöden) Omega-Wolfs verabschieden können, sollten wir meiner Meinung nach auch überprüfen, ob wir dieses Alpha-Denken noch brauchen.
(Sieht man sich beispielsweise einmal in seiner Nachbarschaft um, dürfte deutlich werden, dass nicht alle Eltern Alphatiere sein können…)
Der Wolf braucht es nicht, er kennt eine natürliche, ich behaupte: eine natürlich bewegliche Rangordnung.
Ich betrachte diese Einteilung als ein anthropozentrisches Konstrukt, das wir mittlerweile für natürlich halten.
Im Sprachgebrauch spiegelt sich das beispielsweise in Ihrer Verwendung des Begriffs “ansiedeln” in Bezug auf wilde Tiere wieder.
Es ist schon klar, was gemeint ist, nur klingt es genaugenommen so, als wäre die Rückkehr der Wölfe unser Verdienst.
(Während im Bundestag bereits die “Entnahme” sogenannter Problem-Wölfe debattiert wird.)
Nun wird das Bild der großen Anführer gern im Management-Bereich verwendet, um das Potenzial menschlichen Verhaltens möglichst voll auszuschöpfen. Ist das optimal? Meiner Meinung nach sollte man sich vor Augen halten, dass es sich hier um eine Schablone handelt, oder ein Raster, das uns Menschen Erklärungen/Halt bietet, das mit der Wirklichkeit jedoch wenig zu tun hat – und letztlich nichts anderes hervorbringt, als pseudoautoritäre Strukturen. Vielleicht sind es einfach diese künstlichen Hierarchien an denen sich der Lac Lupi-Mensch reiben muss, in die er nicht passen kann. Vielleicht macht ihn das zu Recht wild. Besser er besinnt sich auf sein natürliches Wildsein.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nicht genug Milch abbekommen 😉 Herzliche Grüße
Hallo Lucky lupe!
Vielen Dank für das Feedback und das Teilen Ihrer Erfahrungen. Das bereichert das Arzneimittelbild von Lac lupi. Der sogenannte Omega-Wolf als “Prügelknabe des Rudels” wurde bei Wolfsrudeln beobachtet, die in Gefangenschaft lebten. In der freien Wildbahn kommt er offenbar in dieser Form nicht vor, wenn den Wölfen keine künstlich geschaffenen territorialen Grenzen gesetzt werden.
Die Reaktionsweisen des Säugetiers Wolf ähneln hier dem des Säugetiers Mensch, der in seinen “zivilisierten Gesellschaften” offenbar auch nicht ohne “Omega-Menschen” funktioniert. Das von Menschen geschaffene Korsett von Zivilisation, Kultur, Staat oder Nation passt einfach nicht jedem. Beim Sozialisationsprozess werden wir “gezähmt” und domestiziert. Die Frage ist, wie gut wir uns anpassen können und ob wir dabei unsere Energie und Wildheit behalten können. Oder werden wir zum Aussteiger oder gar zum Feind unserer Gruppe/ Gesellschaft?
Für mich sind all dies auch Wolfsthemen und in der Ähnlichkeit kann die Wolfsmilch uns helfen, uns verstanden zu fühlen. Dadurch kommt ein Prozess der Selbsterkenntnis in Gang, der zu einer inneren Freiheit führt. An den Alpha-, Beta-, Gamma- … und Omega-Strukturen unserer Gesellschaft und Zivilisation wird das freilich kaum etwas ändern. Aber wenn wir unsere innere Freiheit wiedergewonnen haben, brauchen wir nicht mehr ankämpfen gegen diese Strukturen. Egal ob wir sie akzeptieren oder ablehnen, wir gehen unseren Weg.
Herzliche Grüße zurück,
Reinhard Clemens