Schuppenflechte ist eine weit verbreitete Hautkrankheit. 2-3 % der Mitteleuropäer leiden an ihr. Sie gilt als chronisches Leiden. Wer Pech im „Gen-Roulette“ hatte und erblich vorbelastet sei, müsse sich eben damit abfinden. Doch neuere Studien geben Grund zur Hoffnung. Verantwortlich für die Schuppenbildung sind offenbar Entzündungsreaktionen. Diese wiederum werden durch Stress, ungünstige Lebensweise und falsche Ernährung ausgelöst. Allesamt Faktoren, die man durchaus beeinflussen kann.
Medizinische Fakten zur Psoriasis
Die Psoriasis vulgaris ist die häufigste Form der Schuppenflechte (Psoriasis). Sie macht sich durch erhabene, scharf und unregelmäßig begrenzte, rötliche Plaques der Haut mit silbriger Schuppung bemerkbar.
Die Schwere der Symptomatik ist sehr unterschiedlich. Meist sind die Streckseiten der Extremitäten und der behaarte Kopf von der übermäßigen Hautverhornung betroffen. Die Schuppen können sich im schlimmsten Fall über den ganzen Körper ausbreiten. Einige Patienten leiden zusätzlich an Gelenkentzündungen, der Psoriasis-Arthritis.
Häufig finden sich auch Nagelveränderungen: Tüpfel-/ Krümel oder Ölflecknägel. Sie reichen von Verfärbung bis zur Zerstörung der Nägel.
Überreaktion des Immunsystems
Wie bei vielen chronischen Erkrankungen gelten die Ursachen der Psoriasis aus schulmedizinischer Sicht als nicht vollständig geklärt. Man geht in den meisten Fällen von einer erblichen Disposition aus, die zu T-Zell-vermittelten Immunreaktionen führt. Ausdruck dieser Fehlfunktion des Abwehrsystems ist eine Hyperproliferation der epidermalen Keratinozyten. Zu deutsch, es kommt zu einer übermäßigen Hornhautbildung.
Nachtrag 26.02.2016
Eine Ende 2015 von der Universität München veröffentlichte Studie konnte zeigen, dass sich die Immunreaktion speziell gegen die pigmentbildenden Melanozyten richtet. Ein erhöhtes Psoriasis-Risiko hätten demnach Träger des HLA-C*06:02 Gens (Siebert, 2015). Die bisherige Theorie der T-Zell-vermittelten (Auto-)Immunreaktion wurde damit bestätigt und gleichzeitig konkretisiert. Auch wenn die Forscher keine Therapien aus ihren Ergebnissen abgeleitet haben, so ist es doch hochinteressant, dass bei vielen Psoriasis-Betroffenen die Sonne bzw. UV-Licht einen heilenden Einfluss auf die Haut haben. Und UV-Licht stimuliert ja bekanntermaßen die Melanozyten und regt sie zur Pigmentbildung an, wodurch die Hautbräunung zustande kommt. Es ist bekannt, dass UV-Licht antientzündliche Eigenschaften hat und dass das durch Sonnenbaden in der Haut gebildete Vitamin D immunregulatorisch wirkt.
Stress, Umweltgifte und falsche Ernährung lösen Immunreaktionen aus
Man findet bei dem sogenannten Typ I der Psoriasis, der meist vor dem 40. Lebensjahr auftritt, sogenannte Gewebeverträglichkeitsantigene (Histokompatibilitäts-Antigene, wie HLA-Cw6, HLA-B13, HLA-B17). Diese können zu den bereits erwähnten T-Zell-vermittelten Immunreaktionen führen.
Während man beim Typ I eine erbliche Veranlagung beobachten kann, findet man diese beim Typ II nicht. Letzterer tritt erst nach dem 40. Lebensjahr auf und hat einen milderen Verlauf.
In beiden Fällen können Infekte, bestimmte Arzneimittel, Stress, Umweltgifte und falsche Ernährung das schlummernde Krankheitspotential aktivieren. Nahrungsmittelunverträglichkeiten spielen hier eine besondere Rolle, da sie fehlgeleitete Immunreaktionen begünstigen und bei entsprechender erblicher Disposition Psoriasis auslösen können.
Im Winter schlechter, durch Sonne und
Salzwasser besser
Bei vielen Betroffenen verschlechtern sich die Beschwerden in der nass-kalten Herbst- und Winterzeit. Wohingegen im Sommer die Symptome zurückgehen. Besonders Sonne und Salzwasser haben es in sich. Psoriasis-Patienten berichten von der heilenden Wirkung ihrer Strandurlaube. Die UV-Strahlen vermindern die übermäßige Hornhautbildung, indem sie hyperaktive Immunzellen inaktivieren. Das Salzwasser desinfiziert entzündete Hautregionen zudem und versorgt die Haut von außen mit lebenswichtigen Mineralien.
Viele Betroffene verzichten auf Strandurlaube
Doch leider trauen sich viele Betroffene aufgrund ihrer „schlechten Haut“ nicht an den Strand oder bedecken die erkrankten Körperpartien. So kann das Sonnenlicht seine heilende Kraft auf Körper und Seele nur bedingt entfalten. Was kann man in der kalten Jahreszeit Gutes für seine Haut tun, um schon vor dem Strandurlaub eine deutlich glattere Haut zu haben?
Während die Schulmedizin recht eindimensional vorgeht und ihre Therapieansätze nicht ohne Nebenwirkungen bleiben, kann man mit einfachen und natürlichen Mitteln sehr viel erreichen.
Schulmedizinsiche Therapie mit Nebenwirkungen
In der schulmedizinischen Behandlung wird meist versucht, mit äußerlichen Anwendungen die Hautveränderungen zu behandeln. Diese bekämpfen zwar die Symptome, nicht aber die Ursachen der Erkrankung. Zum Einsatz kommen unter anderem Salizylsäurepräparate, teerhaltige Salben und Glukokortikoide (Kortison). Allesamt haben sie zum Teil erhebliche Nebenwirkungen.
Hautatrophie, Gewebeschädigung, kanzerogene Wirkung
So kommt es durch den langanhaltenden äußerlichen Gebrauch immunsupressiver Kortisonpräparate zur Hauatrophie (die Haut dünnt aus). Die Nebenwirkungen der inneren Langzeittherapie mit Kortison sind sogar als eigenständiges Krankheitsbild, dem Morbus Cushing, bekannt. Morbus Cushing Patienten leiden vermehrt unter Diabetes mellitus Typ II, Osteoporose, Fettverteilungsstörungen und vielem mehr.
Teersalben, die entzündungshemmend wirken, wird eine kanzerogene Wirkung nachgesagt. Man sollte wenn möglich auf sie verzichten. Salizylsäure wird zum Ablösen der Schuppen eingesetzt und hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Es wirkt keimtötend aber leider auch potentiell gewebeschädigend und entfaltet bei dauerhaftem Gebrauch toxische Wirkungen.
UV-Lichtbestrahlung trotz Wirkung umstritten
Als Erfolg versprechend gilt die sogenannte PUVA-Therapie, bei der nach Gabe eines lichtsensibilisierenden Mittels UV-Lichtbestrahlungen der betroffenen Hautpartien vorgenommen werden. Genau wie Sonnenlicht wirkt die UV-Lichtbestrahlung überaktiven Immunreaktionen der Haut entgegen und mindert so die Teilungsaktivität der Hautzellen. Es kommt häufig zu einem Rückgang der Beschwerden. Trotz der Erfolge bleibt die UV-Lichttherapie allerdings genau wie der Gang ins Sonnenstudio umstritten. Denn UV-Licht lässt die Haut schneller altern und erhöht die Gefahr von Hautkrebsbildung. Die negative Wirkung künstlichen UV-Lichts lässt sich zum Teil durch die unnatürliche Zusammensetzung der UV-Frequenzen erklären.
Neue Behandlungsansätze bei Psoriasis
Die Psoriasis (Schuppenflechte) gilt als schwer behandelbar. Aufgrund genetischer Vorbelastung halten Mediziner sie sogar für unheilbar. Doch neue Erkenntnisse zu ihrer Entstehung und dazu passende naturheilkundliche Behandlungsansätze machen Mut.
Ganzheitliche Methoden laut Studien hilfreich
Aufgrund der recht einseitigen schulmedizinischen Therapie und der nicht vollständig geklärten Ursachen macht es Sinn, neuen medizinischen Studien und darauf begründeten ganzheitlichen Therapien auf den Grund zu gehen. Vor allem der Zusammenhang von Ernährung und Toxinbelastung im Zusammenhang mit chronischen Entzündungsreaktionen verdient hier einer näheren Betrachtung.
Psoriasis und erhöhte Darmdurchlässigkeit
Forscher fanden bei Psoriasis-Patienten gestörte Schleimhautbarrieren im Darm. Auch wenn trotz des sogenannten Leaky Gut-Syndroms keine Verdauungsbeschwerden auftraten, so konnten doch mikroskopische Verletzungen der Darmschleimhaut gefunden werden (wie aus dieser Studie hervorgeht: Microscopic inflammatory changes in colon of patients with both active psoriasis and psoriatic arthritis without bowel symptoms. Scarpa, 2000).
Löcher im Darm verursachen Entzündungsreaktionen
Durch die „Löcher im Darm“ treten vermehrt Giftstoffe und Lebensmittelantigene in die Blutbahnen und können dort entzündliche und allergische Reaktionen auslösen. Besteht eine erbliche Veranlagung können entzündliche Reaktionen der Haut in Form der Schuppenflechte auftreten, sowie Entzündungen der Gelenke, der Augen und des Gefäßsystems.
Eine Stuhlanalyse zeigt die Beschaffenheit der schützenden Darmflora und kann über die Bestimmung von alpha-1-Antitrypsin im Stuhl ein Leaky-Gut-Syndrom nachweisen. Therapeutisch kommen dann je nach Zusammensetzung der Flora spezielle Probiotika und schleimhautstabilisierende Präparate zum Einsatz. Zudem sollten unverträgliche Lebensmittel gemieden werden, um neue Entzündungsreaktionen zu verhindern.
Leaky-Gut-Syndrom und Psoriasis der Kopfhaut
Ein Leaky-Gut-Syndrom wiederum entsteht nicht selten aufgrund einer gestörten Darmflora. Tatsächlich fand man in Stuhlproben von Psoriasis-Erkrankten und Patienten mit seborrhoischem Ekzem eine hochgradig gestörte Darmflora mit Darmpilzbefall und krankhaften Keimen. (Reflections on seborrheic scalp eczema and psoriasis capillitii in relation to intestinal mycoses. Menzel, 1986). Eine gestörte Darmflora ist häufig das Ergebnis von Antibiotika-Behandlungen und dem Verzehr von Fertigprodukten, die Konservierungsmittel enthalten.
Regeneration der Darmschleimhaut
Eine entzündungshemmende Ernährung hilft neben der Einnahme von Probiotika, die Darmschleimhaut zu regenerieren. Zudem kann die gezielte Einnahme der Aminosäure Glutamin den Aufbau der Darmschleimhaut fördern, da sie ein direkter Bestandteil der Darmepithelien ist. Ein gesunder Darm schützt den Organismus vor Giften und entzündlichen Prozessen und kann so der Schuppenflechte den Boden entziehen.
Psoriasis und Giftbelastung
In einer Studie wurden Blut-, Stuhl- und Haarproben von Psoriasis-Patienten untersucht, die in der Nähe einer Zementfabrik lebten (Interaction between selenium and arsenic in biological samples of psoriasis patients. Kloake, 2012). Es konnten deutlich erhöhte Arsen-Werte gemessen werden. Arsen ist ein sehr giftiges Halbmetall. Seine Giftwirkung geht auf die Verdrängung von Zink-Ionen aus seinen Bindungsstellen zurück (Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement). Chronische Arsenvergiftungen stören den zellulären Energiestoffwechsel und schädigen die DNA. Je nach Disposition werden dadurch verschiedene Krankheitsbilder, u.a. Psoriasis, ausgelöst.
Giftbelastung führt zu Mangel an Spurenelementen
Um die giftigen (Schwer-) metalle wieder loszuwerden, „opfert“ der Organismus lebensnotwendige Spurenelemente wie Zink und Selen, denn diese können zumindest teilweise an die giftigen Substanzen binden und diese so aus dem Verkehr ziehen. Passenderweise wurden bei den Probanden in obiger Studie erwartungsgemäß stark verminderte Selen-Werte nachgewiesen.
Amalgam und Co in Zahnimplantaten
Auch wenn wir nicht direkt neben einem Zementwerk leben, so sind wir doch zahlreichen Umweltgiften ausgesetzt. Besonders hoch ist die Belastung durch Zahnfüllstoffe, wie Quecksilber, Gold, Palladium, etc. Quecksilber, das immer noch als Hauptbestandteil von Amalgamfüllungen täglich bei Jung und Alt eingesetzt wird, ist das giftigste der Schwermetalle. Eigentlich ist seine schädliche Wirkung schon lange bekannt, doch es ist billig und Amalgamplomben sind lange haltbar. Eine ausreichende Versorgung mit den Spurenelementen Zink und Selen kann helfen die negativen Folgen dieser Belastungen zu minimieren. Auf Dauer ist eine Zahnsanierung mit Vollkeramikimplantaten und eine Ausleitung der toxischen Belastung anzuraten.
Übersäuerung verschlimmert Psoriasis und Gelenkbeschwerden
Die Zusammenhänge von chronischer Entzündung und gestörter Darmschleimhaut (Leaky Gut-Syndrom) wurden bereits weiter oben beschrieben. Eine geschädigte Darmflora aufgrund von Antibiotika-Behandlungen und der Verzehr von Fertigprodukten kann die Ursache sein. Aber auch eine Übersäuerung des Magen-Darm-Traktes ist problematisch, wie Forscher der Sorbonne-Universität in Frankreich herausgefunden haben (Skin and intenstinal disorders. Gilbère, G.).
Übersäuerung nimmt im Winter zu
Sie konnten feststellen, dass die Übersäuerung vor allem im Winter zunimmt. Zeitgleich verschlimmert sich die Schuppenflechte und die Gelenkbeschwerden werden stärker. Besser wird alles durch Sonne und das vermehrte Trinken in der warmen Jahreszeit. Neben dem heilenden Einfluss der Sonnenstrahlen sollte demnach auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden, um Giftstoffe auszuschleusen. Eine basische Ernährung und die Einnahme basischer Mineralien können zusätzlich helfen, den pH-Wert ins Gleichgewicht zu bringen und so chronischen Krankheitsherden den Gar aus zu machen.
Vitamin D-Mangel im Winter
Der heilende Einfluss von Sonnenstrahlen auf Psoriasis wurde schon beschrieben. Doch nicht nur der direkte Einfluss von Sonnenlicht auf die Haut kann die Symptome lindern. Als Nebeneffekt kommt es zur so wichtigen Vitamin D-Produktion. 70 bis 80 % aller Deutschen leiden in den Wintermonaten unter einem Vitamin D-Mangel. Also ab in den Süden oder bitte täglich ein Vitamin D-Präparat zu sich nehmen! Wer sich nicht sicher ist wie es um seinen Vitamin D-Status bestellt ist, kann beim Arzt oder Heilpraktiker seinen Blutwert bestimmen lassen.
Vitamin D reguliert das Immunsystem und kann so die Teilungsaktivität der Hautzellen normalisieren helfen und die Schuppenbildung reduzieren.
Alkohol schadet in zweifacher Hinsicht
Dass man Alkohol nur in Maßen genießen sollte, ist allgemein bekannt. Alkohol schadet dem Psoriasis-Patienten jedoch in zweifacher Hinsicht. Einmal kann er die Symptome auslösen und verstärken, wie in dieser Studie gezeigt wird: (Alcohol intake: a risk factor for psoriasis in young and middle aged men? Poikolainen, 1990). Zum anderen fördert das seelische Leiden unter der Schuppenflechte den gewohnheitsmäßigen Alkoholkonsum. Die Betroffenen schämen sich und fühlen sich ausgegrenzt aufgrund ihrer sichtbaren Hauterkrankung. Das führt zu sozialen Rückzugstendenzen und Kompensation durch Alkoholkonsum.
Akzeptanz fördert die Genesung
Rückhalt bieten Selbsthilfegruppen und eine Psychotherapie. Die Betroffenen können so die Erfahrung machen, nicht alleine mit ihrem Problem auf der Welt zu sein. Sie erhalten Empathie für ihre Situation, was einen positiven Umgang mit ihrer Erkrankung fördert. Unterstützung kann auch ein Heilpraktiker geben, der neben naturheilkundlichen Therapien seelischen Beistand geben kann. Besonders die Homöopathie ist hier ein wichtiges Heilverfahren, weil sie körperliche wie seelische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
Sich selbst so zu akzeptieren wie man ist, stärkt das Selbstwertgefühl und vermindert Kompensationsmechanismen wie sozialen Rückzug oder vermehrten Alkoholkonsum. Hier ist nicht das Gläschen Wein in geselliger Runde gemeint. Denn für das seelische Wohlbefinden ist es wichtig, sich nicht zu kasteien und allen Lebensfreuden zu entsagen. Aus einem positiven Gefühl der Selbstwertschätzung entsteht viel mehr der natürliche Wunsch, sich gesund zu ernähren und soweit es einem gut tut auch vielerlei Sinnesfreuden zu erleben.
Also zögern Sie nicht. Holen Sie sich Rat und Beistand! Die heilende Kraft der Empathie macht Sie nicht nur glücklicher, sie mindert auch Stress und reduziert so einen der Hauptauslösefaktoren für die krankhaften Hauterscheinungen.
Wie sieht eine gesunde Ernährung bei Psoriasis aus?
Entzündungshemmende Ernährung bessert
Da überschießende Entzündungsreaktionen in vielen Fällen von Psoriasis eine wichtige Rolle spielen, haben Forscher der Universität Hannover verschiedene Auslöser von Entzündungen näher untersucht (Diet and psoriasis: experimental data and clinical evidence (Wolter, 2005). So zeigte sich eine Besserung der lästigen Hauterscheinungen durch Fastenperioden, energiereduzierte Diäten und vegetarische Ernährung. Der vermehrte Verzehr von mehrfach-ungesättigten Fettsäuren verbesserte die Beschwerden ebenso wie eine glutenfreie Diät bei Personen mit Glutenunverträglichkeit.
Zur entzündungshemmenden Ernährung gehören:
- Vermeiden von Lebensmittel gegen die Unverträglichkeiten bestehen –> mehr
- Vermeiden von Auszugsmehlen, raffiniertem Zucker, minderwertigen Fetten und zuviel tierischem Eiweiss (vor allem Milchprodukte und Eier lösen häufig Allergien aus!)
- Basische Ernährung
- Vitalstoffe mit antioxidativer Wirkung: Vitamin A, C, D, E, Magnesium, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren, Traubenkernextrakt
- 2 Liter stilles Wasser täglich
- Probiotische Superfoods
Ayurvedisches Butteröl gegen Psoriasis
Das indische Butteröl „Ghee“ wird im Ayurveda seit Jahrtausenden wegen seiner gesundheitsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Die entzündungshemmende Wirkung, so hat man mittlerweile herausgefunden, ist auf eine Verringerung der Lipidperoxidation zurückzuführen. Bei der Lipidoxidation entstehen freie Radikale, die Lipide aus der Zellmembran „stehlen“ und somit schädigen. Zudem hat Ghee einen regulierenden Einfluss auf die Blutfettwerte und schützt vor Arteriosklerose. Und laut folgender Studie kann der regelmäßige Verzehr der geklärten Butter Psoriasis-Symptome lindern: (The effect of ghee (clarified butter) on serum lipid levels and microsomal lipid peroxidation. Kumar, 1999)
Ghee in der ayurvedischen Küche
In der ayurvedischen Küche wird es zum Kochen und Braten verwandt und hierbei den Pflanzenölen vorgezogen. Denn gerade die „guten“ Pflanzenöle, die reich sind an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sind sehr empfindlich gegen Hitze und werden am besten kalt genossen. Durch Erhitzen dieser labilen Pflanzenöle entstehen nämlich gesundheitsschädliche Transfette. Ghee hingegen bleibt auch bei hohen Temperaturen stabil und entfaltet auch beim Kochen seine gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Mit der Kraft der Pflanzen gegen Psoriasis
Essen Sie mehr Rucola!
Rucola ist reich an Senfölglykosiden. Senfölglykoside sind sekundäre Pflanzenstoffe, die für eine bittere Geschmacksnote sorgen. Die aus ihnen freigesetzten Isothiocyanate haben eine krebspräventive und entzündungshemmende Wirkung. Eine Forschergruppe aus Israel konnte ihre Wirkung speziell gegen Psoriasis nachweisen: (Isothiocyanates inhibit psoriasis-related proinflammatory factors in human skin. Yehudi, 2012).
Senfölglykoside in Rucola und anderen Kreuzblütern
Neben Rucola sollten Sie auch vermehrt andere Kreuzblüter in ihren Ernährungsplan mitaufnehmen. Denn Senf, Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohlrabi, Steckrüben, Rettich, Radieschen, Raps, Meerrettich, Garten- und Kapuzinerkresse enthalten ebenso reichlich Senfölglykoside.
Anregung der Leber-Funktion
Da Psoriasis-Erkrankte häufig unter einer gestörten Darmfunktion leiden (Leaky-Gut-Syndrom), werden vermehrt Giftstoffe über die Darmschleimhaut in Blut und Lymphe aufgenommen. Die Leber vermag diese vermehrte Last nicht mehr zu entgiften. Antioxidantien wie OPC (Traubenkernextrakt), Glutathion, schwefelhaltige Aminosäuren (Cystein, Methionin und Taurin), Selen, Vitamin C und Mariendistel-Extrakte stärken die Entgiftungsfunktion der Leber und entlasten zudem das Lymphsystem. Wird gleichzeitig die Darmfunktion reguliert (Probiotika, entzündungshemmende Ernährung), kann dies die besten Erfolge bringen.
Heilfasten, Saftfasten und Rohkost
Eine Umstellung der Ernährung auf Vollwertkost mit einem hohen Rohkostanteil kann den Verlauf der Psoriasis günstig beeinflussen. Rohkost ist vitamin-, mineralstoff- und ballaststoffreich und entlastet die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion. Einzelne Heilfastenperioden mit stillen Wassern, Tees und Gemüsebrühen entlasten Leber und Verdauungstrakt. Außerdem fördern sie die Ausscheidung angelagerter Gifte und Schlackenstoffe. Wer beim Fasten nicht ganz auf kalorische Nahrung verzichten will, dem ist ein leckeres Saftfasten zu empfehlen. Die Entlastung des Verdauungssystems ist fast ebenso gut wie bei dem asketischeren Heilfasten. Es macht durch die bunte Mischung an wohlschmeckenden und gesunden Säften jedoch einfach mehr Spaß.
Vitamin A vermindert pathologische Zellproliferation
Vitamin A normalisiert die Hautzellbildung, die bei Psoriasis-Patienten krankhaft beschleunigt ist. Es macht Sinn, ebenfalls Zink (10 bis 30 mg täglich) zu substituieren, da es im Vitamin A-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Der tägliche Bedarf an Vitamin A liegt bei etwa 1 mg (3.300 IE). Therapeutisch wird bei Hautkrankheiten teilweise ein Vielfaches der Tagesdosis gegeben. Eine regelmäßige Einnahme von mehr als 15 mg täglich birgt jedoch das Risiko einer toxischen Überdosierung, da Vitamin A als fettlösliches Vitamin im Körper gespeichert wird. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können als Nebenwirkungen auftreten. Hohe Dosen von Vitamin A sollten deshalb unter therapeutischer Aufsicht eingenommen werden.
Was der Haut gut tut – äußere Anwendungen
Basische Bäder
Basische Bäder unterstützen die Körperentgiftung und Entsäuerung. Mit Basenbädern können Sie den pH-Wert Ihrer Haut regulieren und die Entgiftungsfunktion Ihrer Haut verbessern. Nach dem Bad ist es besser, auf herkömmliche Hautpflegemittel zu verzichten. Sie enthalten häufig Konservierungsstoffe und synthetische Duftstoffe, die der Haut schaden können. Bevorzugen Sie natürliche Pflegeprodukte wie die basische Nachtcreme Lubana. Sie unterstützt die Entgiftungsprozesse der Haut und versorgt sie zudem mit Nährstoffen und Antioxidantien.
Salzwasser Bäder
Auf die positive Wirkung von Salzwasser wurde schon hingewiesen. Am genialsten ist natürlich ein Strandurlaub, der gleich die heilende Wirkung des Sonnenlichts für Körper und Seele mitliefert. Selbstverständlich kann man die Wirkung des Meerwassers auch mit einem Salzwasserbad imitieren. Geben Sie hierfür etwa 500 Gramm Totes Meer Badesalz, Himalaya Kristallsalz oder ein anderes hochwertiges Steinsalz ins Badewasser. Das Salzwasser entfernt nicht nur die Schuppen und glättet die Haut. Die enthaltenen Mineralien hemmen auch die überschießenden Reaktionen des Immunsystems und lassen so die entzündeten Hautpartien abheilen.
Aloe vera Gel
Zur äußeren Anwendung eignet sich der gut das Gel der Aloe vera Pflanze. Es wirkt entgiftend und entzündungshemmend. Aloe vera kann die gestörte Hautverhornung vermindern, wie sich in dieser Studie zeigte: (Evaluation of the antipsoriatic activity of Aloe vera leaf extract using a mouse tail model of psoriasis. Dhanabal, 2012). Innerlich eingenommen stärkt der Aloe vera Saft zudem das Immunsystem. Allerdings sollte bei innerlicher Anwendung auf die Dosierung geachtet werden. Das in der Aloe enthaltene Aloin wirkt abführend und kann bei längerer Einnahme zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt führen.
Tragen Sie das Gel 2 x täglich auf die betroffenen Hautregionen auf. Es wirkt lokal kühlend und lindert unmittelbar vorhandenen Juckreiz. Lassen Sie das Gel eintrocknen, damit es seine entzündungshemmende Wirkung voll entfalten kann.
Kokosöl
Ein bewährtes Hautpflegemittel bei Psoriasis stellt das Kokosöl dar. Es hat antioxidative Eigenschaften und hilft auf sanftem Wege, abgestorbene Zellschichten abzutragen und die Haut geschmeidig zu machen. Aufgrund seiner guten Resorbierbarkeit dringt es zudem in tiefer gelegene Hautschichten vor, ernährt und stärkt diese. Kokosöl eignet sich auch für nicht erkrankte Hautregionen. Es schützt die Haut vor Umwelteinflüssen, hält sie elastisch und jung.
Tragen Sie Kokosöl nach dem Duschen auf, um die gesamte Haut zu pflegen und behandeln Sie damit mehrmals täglich die von vermehrter Schuppenbildung betroffenen Stellen.
Leinöl
Leinöl ist ein echter Allrounder. Es eignet sich zur inneren Einnahme genauso wie zum Auftragen auf die Haut. Sein hoher Anteil an Omega-3- und Omega -6-Fettsäuren und ihr ausgewogenes Verhältnis machen es so kostbar. Insbesondere die Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure ist reichlich in Leinöl vorhanden. Alpha-Linolensäure ist ein essentieller Nährstoff mit stark entzündungshemmender Wirkung.
Nehmen Sie täglich einen Tee- oder Esslöffel Leinöl pur ein oder benutzen Sie es für das Dressing Ihrer Salate. Es sollte immer dunkel, gut verschlossen und kühl aufbewahrt und niemals erhitzt werden. Seine empfindlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren könnten andernfalls zerstört werden, außerdem würde es sehr schnell ranzig und bitter.
Zum Auftragen auf die Haut eignet es sich ebenso wie Kokosöl nach der täglichen Körperpflege. Allerdings zieht es nicht so leicht ein und sollte zuerst sparsam verwendet werden. Massieren Sie mit dem Öl sanft die erkrankten Hautregionen und lassen es in Ruhe einwirken.
Ich hoffe der Artikel war hilfreich für Sie!
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Ihr Heilpraktiker in Berlin Schöneberg,
Reinhard Clemens
Quellen
Das Gesundheitsplus: Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris). Online-Link
Dhanabal SP., et al:, „Evaluation of the antipsoriatic activity of Aloe vera leaf extract using a mouse tail model of psoriasis.“ Phytother Res. 2012 Apr;26(4):617-9. (Evaluation der antipsoriatischen Wirkung von Extrakten der Aloe vera Blätter unter Benutzung des »mouse tail« – Modells der Psoriasis) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21915932)
Gilbère, G.: „Skin and intestinal disorders“ (Haut und Verdauungsbeschwerden)(http://www.leakygut.co.uk/Skin%20and%20Intestinal%20Disorders%20Dr%20Gilbere.htm)
Kolachi NF et al: „Interaction between selenium and arsenic in biological samples of psoriasis patients.“ Clin Lab. 2012;58(3-4):233-43. (Wechselwirkung zwischen Selen und Arsen in biologischen Proben von Psoriasis-Patienten.) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22582496)
Kumar et al: „The effect of ghee (clarified butter) on serum lipid levels and microsomal lipid peroxidation“ Indian J Dairy & Biosci. 1999;10:20–3. (Die Effekte von Ghee (geklärte Butte)r auf Serumlipidlevel und mikrosomale Lipidperoxidation) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3215354/)
Menzel I, Holzmann H.: „Reflections on seborrheic scalp eczema and psoriasis capillitii in relation to intestinal mycoses.“ Z Hautkr. 1986 Apr 1;61(7):451-4. (Überlegungen über seborrhoisches Kopfhautekzem und Kopfhautpsoriasis in Verbindung zu Darmmykosen.) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2939630)
Poikolainen K: „Alcohol intake: a risk factor for psoriasis in young and middle aged men?“ BMJ. 1990 Mar 24;300(6727):780-3. (Alkoholkonsum: Ein Risikofaktor für Psoriasis bei Männern jungen und mittleren Alters?)
Scarpa R.: „Microscopic inflammatory changes in colon of patients with both active psoriasis and psoriatic arthritis without bowel symptoms.“ J Rheumatol. 2000 May;27(5):1241-6. (Mikroskopisch entzündliche Veränderungen in Patienten mit aktiver Psoriasis und psoriatischer Arthritis ohne Darmbescherden.) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10813294)
Siewert et al: Melanocyte antigen triggers autoimmunity in human psoriasis. J. Exp. Med. 2015, Vol. 212, Nr. 13, 2203-2212 www.jem.org/cgi/doi/10.1084/jem.20151093
Wolters M.: „Diet and psoriasis: experimental data and clinical evidence.“ Br J Dermatol. 2005 Oct;153(4):706-14. (Diät und Psoriasis; experimentelle Daten und klinische Belege.) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16181450)
Yehuda H., et al: „Isothiocyanates inhibit psoriasis-related proinflammatory factors in human skin.“ Inflamm Res. 2012 Jul;61(7):735-42. (Isothiocytane blockieren mit Psoriasis verbundene entzündungsfördernde Faktoren in der menschlichen Haut.)(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22453842)
9 thoughts on “Schuppenflechte ganzheitlich behandeln”
hallo, herr clemens, seit jahren pflege ich meinen mann bezügl. schuppenflechte, ihr artikel bestätigt mir die zusammenhänge, die ich mir gedacht habe.hilft mal wieder ein stück weiter. vielen dank. ein weiteres neues jahr fängt mit dieser krankheit an. ihnen wünsche ich für das neue jahr alles
gute
s. zedler
Dankeschön. Ich wünsche Ihnen auch alles gute für das neue Jahr!
Guten Abend Herr Clemens,
Mein Neffe leidet unter schwerem Schuppenflechte, hat bis jetzt leider keine Lösung gefunden um dieser Plage loszuwerden, er hat schwere medizinische Behandlung geübt, aber er hat jetzt aufgehört, denn mit der Zeit waren diese Spritzen lästig, und ihre möglichen Nebenwirkungen ängstigten ihn. Er wohnt in der Nähe von Paris, leider gibt es in Frankreich nicht so viele Heilpraktiker wie in Deutschland, könnten sie mir raten, wenn sie jemanden in Paris oder Umgebung kennen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar. Mit bestem Gruss. Marylene Bon
Hallo Frau Bon,
in Frankreich gibt es den Beruf des Heilpraktikers nicht. Nur Ärzte dürfen dort Heilbehandlungen im Sinne der Naturheilkunde durchführen.
Leider kenne ich niemanden der in Paris und Umgebung mit Naturheilkunde therapiert.
Viele Grüße
Reinhard Clemens
Hallo Herr Clemens,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Leider können sie uns nicht weiter helfen.
Mit bestem Gruss
Marylène Bon
Ein herzliches `Dankeschön` für diesen allumfassenden Artikel! Ich möchte noch ergänzen, daß es sinnvoll ist, Nahrungsergänzungsmittel usw. in Bio- Qualität zu kaufen, um das Entstehen neuer Schlackedepots im Körper zu vermeiden…
Guten Tag Herr Clemens,
ein umwerfender Artikel. Sehr aufklärend durch die Darstellung der ganzen Zusammenhänge.
Eben ein ganzheitlicher Ansatz und nur so funktioniert es.
Wirklich sehr sehr schade für mich, daß Sie Ihre Praxis in Berlin habe.
Wären Sie in Düsseldorf ansässig, ich hätte sofort zum Telefon gegriffen und einen Termin
mit Ihnen vereinbart.
Können Sie mir evtl. einen ebenbürtigen Kollegen in Düsseldorf empfehlen? Habe trotz 15jähriger Suche noch keinen gefunden.
Beste Grüße
HJ
Gerne höre ich mich unter Kollegen für Sie um. Schicken Sie mir eine eMail, dann leite ich meine Empfehlungen darüber an Sie weiter.
Das mit den Schwermetallen ist mir neu, wusste ich bisher noch gar nicht!