Homöopathie

Therapie-Homöopathie-Heilpraktiker-Berlin-Schöneberg.

Homöopathische Globuli - Foto: fotolia.com

Homöopathie ist ein sanftes Heilverfahren, das die Selbstheilungskräfte aktiviert und ohne Nebenwirkungen helfen kann, die Gesundheit wieder herzustellen und zu erhalten.

Homöopathie

 

Arsen – Pflichtbewusstsein und Gehorsam

Pflichtbewusstsein und Gehorsam sind für das homöopathische Arsen (Ars) wichtige Tugenden. Diese geben seinem Leben Halt und Sicherheit. Denn Arsen ist ein sehr ängstlicher und unsicherer Zeitgenosse. Sein Geiz begründet ich aus seiner Furcht über den Verlust seiner materiellen Sicherheit, egal ob es sich dabei um Geld, Wertgegenstände oder den eigenen Körper handelt. Körperlich zeigt sich sein Geiz bsp. durch eine asketische Lebensweise. Diese kann ihn verhärmt, aber auch sportlich durchtrainiert erscheinen lassen.

Arsen hat Angst um Menschen, von denen er abhängig ist. Er freundet ich gerne mit Ärzten an, dadurch fühlt er sich sicherer. Überhaupt wird er mehr der Schulmedizin und ihrern sicherheitsversprechenden Medikamenten zugeneigt sein, Naturheilkunde ist ihm nicht beweisbar und strukturiert genug, das macht ihm Angst.

Eine extrem strenge Erziehung kann die Entwicklung eines Arsen-Types fördern. Arsen ist ein wichtiges Mittel bei Lebensmittelvergiftung und allgemein von Magen-Darm-Erkrankungen. Typisch sind eine große Kälte und Schwäche, sowie Angst und Ruhelosigkeit während der Erkrankung.

Die amerikanische Fernsehserie „Monk“ deren Hauptdarsteller ein zwanghafter, aber äußerst genialer Detektiv ist, bietet ein gutes Beispiel für einen Arsen-Charakter.

 

Gemüt

  • Ordentlich, angepasst, besorgt
  • Angst mit großer Ruhelosigkeit
  • Angst um die Gesundheit, ruhelos, läuft auf und ab
    • Verzweiflung um seine Genesung; geht von Arzt zu Arzt
  • Furcht vor Krankheiten (Krebs, Keimen, Herzkrankheiten)
  • Furcht vor Einbrechern; schaut überall nach (Nat-mur)
  • Angst, vergiftet zu werden
  • Angst vor Strafe (Vater, Gott)
  • Perfektionistisch, zwanghaft, will alles unter Kontrolle haben
  • Vegetarier (aus Vernunft); Magersucht
  • Schwermut, mit Selbstmordgedanken
  • Achtsamkeit, mit sich und anderen; wagt kein Risiko
  • Kann es nicht ertragen, angesehen zu werden (Nat-mur)


Allgemeines

  • Schlechter durch: Kälte, Winter, zwischen 12 und 2 Uhr nachts, am Meer, 13 bis 14 Uhr, nachts, Anstrengung
  • Besser durch: allgemeine und örtliche Hitze, Wärme, warme Getränke, Milch

 

Körper
  • Rasche Abmagerung, Schwäche und Erschöpfung
  • Brennende Schmerzen (besser durch Hitze)
  • Schnupfen, dünn, wässrig, wund machend
  • Kopf heiß, mit Kälte des Körpers (Vlg. nach frischer Luft mit warm eingehülltem Körper)
  • Periodizität, rechtsseitig
  • Brennende Augen, Heuschnupfen
  • Aphten, Pharyngitis
  • Ulzerationen des ganzen Verdauungstraktes, Gastritis, Kolitis
    • Mit starkem Brennen
    • Verlangen nach kleinen Schlucken Wasser (auch allgemein)
    • Magenschmerzen besser durch Milch
  • Erbrechen von kalter Nahrung oder Speisen
  • Nahrungsmittelvergiftung
  • Verlangen nach Fett, Saurem, Alkohol (Wein, Whisky), Brot, Warmem
  • Abneigung gegen Mehlspeisen
  • Diarrhoe, scharf, wässrig, stinkend
    • Verursacht durch Angst, Kaltes, Eis, Obst
  • Hämorrhoiden (brennend)
  • Nephritis
  • Asthma, schlechter 12-2 Uhr nachts, besser durch aufsitzen; Bronchitis, Pneumonie
  • Angina pectoris, Herzinsuffizienz
  • Ekzeme, Geschwüre, Gangrän
  • Schlaflosigkeit, erwacht gegen 12-1 Uhr nachts
 

Calcium carbonicum – und die heile Welt

Das homöopathische Calcium carbonicum (Calc-c) wird aus der Austernschale gewonnen. Ebenso wie diese liebt es der Calcium-Mensch, ortsansässig zu sein und sich die Nährstoffe von seiner Umgebung einfach zuspülen zu lassen. Diese Auster kann ein eingespültes Sandkorn ummanteln und unter optimalen Bedingungen eine Perle drumherum wachsen lassen. So scheint es auch der Calicum-Mensch mit äußeren Einflüssen zu tun. Alles was in sein „Haus“ eindringt, wird einverleibt, ummantelt, schön und harmlos gemacht. Calcium liebt eine heile und intakte Welt, in der es nichts Böses gibt. Aber er ist auch zufrieden mit einem einfachen Leben und weiß wie kein Anderer sich in häuslicher Umgebung und dörflicher Gemeinschaft gemütlich einzurichten. Probleme gibt es nicht und wenn, dann werden sie „ausgesessen“ oder mit gutem Essen „neutralisiert“. Calcium liebt Essen und kann dazu neigen, Probleme in sich hinein zu fressen. In der amerikanischen Fernsehserie „King of Queens“ bietet der Hauptdarsteller Dug ein typisches Bild eines solchen Calcium-Types. Seine Frau weist im Übrigens Züge von Sepia, deren Vater von Nux-vomica auf.Kalk ist bekanntermaßen wichtig für das Knochengerüst, er verleiht Form, Stabilität und Schutz. So ist Calcium ein wichtiges Mittel für Kinder, die noch im Wachstum sind und außerdem viel Schutz bedürfen. Die oben angesprochene Symbolik von Haus und Heimat findet sich hier wieder. Umzüge können beispielsweise Auslöser einer Calcium-Erkrankung sein. Calcium ist gutmütig aber auch dickköpfig. Er braucht für alles seine Zeit und möchte die Dinge in seinem eigenen Rhythmus tun. Wenn man ihn lässt, ist er wie eine gemütliche Dampflok und kann sehr ausdauernd arbeiten und Dinge tun. Dabei macht ihm Routine nichts aus, er mag sie vielmehr.

 

Gemüt

  • Familiensinn, kinderlieb, weiches Herz
  • Einfach, ewige Kindheit, „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“
  • Schutzbedürftig, Sicherheitsdenken, klammert sich ans Heim
  • Empfindlich gegen Kritik, Willensschwäche
  • Stur, widerspenstig, Probleme aussitzen
  • Arbeitet hart, verantwortungsvoll, ausdauernd, beharrlich
  • Pflichtgefühl; übernimmt sich ohne zu merken, dass er sich überfordert
  • Versucht mitzuhalten, keiner soll merken dass er langsam ist
  • Angst vor Geisteskrankheit und dass andere diese bei ihm erkennen
  • Angst um Angehörige, A.v. Armut/ Krankheit/ Krebs/ großen Hunden/ Ratten/ Mäusen/ Zukunft, Höhenangst
  • Zweifelt an der Genesung
  • Angst vor Gewalt (in Filmen)
  • Sagt gerne „chen“-Wörter (verniedlicht gerne)
  • Glaubt an Gott und Schutzengel
  • Mag keine Veränderungen
  • Versteckt sich hinter der Mutter (Bar-c), Heimweh

 

Allgemeines

Schlechter: abends, Kälte, Feuchtigkeit, Anstrengung, Zugluft

Besser: Beschäftigung, trockenes Wetter

 

Körper

  • Mangel an Spannkraft, rasche Ermüdbarkeit
  • Schwellung des lymphatischen Apparats, chronische Schleimhaut-katarrhe mit Hypertrophie der Schleimhäute und Polypenbildung, Drüsenschwellungen (Bar-c)
  • Rachitisneigung bei Kindern, Fontanellen schließen spät
  • Partielles Schwitzen (am Hinterkopf, v.a. im Schlaf, riecht sauer)
  • Verlangen nach Unverdaulichem (Erde, Kreide), Vlg. nach Eiern, Süßem, Milch (oft aber unverträglich), Pudding, weiches Essen
  • Abneigung gegen trockene Speisen, schleimige Speisen und Fleisch
  • Verlangsamte Frakturheilung, Osteoporose
  • Aufgetriebener Bauch, Verstopfung (fühlt sich wohl dabei)
  • Kalte Hände und Füße, klamme Haut (zu merken beim schwachen, schwammigen Händedruck), schwitzt schnell
  • Ständig erkältet
  • Schwaches Bindegewebe/ Muskulatur, schwache Bänder, Neigung zu Hernien, Skoliose
  • Oft Fettleibigkeit, Rheuma (der Weichteile), Arthrose
  • Asthma, Milchschorf bei Babys, Neurodermitis, Allergien
  • Uterusmyome; Menses zu früh, reichlich, zu lange
  • Reizbarkeit, Schwäche nach Koitus
 

Lachesis muta – unmoralisch und geschwätzig

Lachesis muta (Lach), das Gift der Buschmeisterschlange, ist das bekannteste Schlangenmittel in der Homöopathie.

Es geht um Themen wie Verführung, Erotik, Lust und Begierde. Lachesis hat wie andere Schlangenmittel einen starken Bezug zur Sexualität. Mythologisch betrachtet wurden diese Attribute der Schlange seit jeher zugeordnet. Man denke an die Schlange im Garten Eden, die Adam und Eva verführt. Lachesis-Menschen tragen in sich eine Spaltung von Gut und Böse. Sie können sich in den Augen anderer entweder als sehr „unmoralisch“ verhalten, sind intrigant und egozentrisch. Oder aber sie haben eine sehr hohe Vorstellung von Moral und verdammen ihre eigenen Bedürfnisse, insbesondere ihre sexuellen Wünsche als Sünde und sind von Schuldgefühlen geplagt. Vielleicht pendeln sie auch zwischen diesen beiden Polen hin und her und führen ein Leben voller Lügen, in dem Versuch die widersprüchlichen Seinsanteile in sich zu vereinen. Dabei werden sie von großen Zweifeln geplagt.

Typisch für Lachesis ist die große Geschwätzigkeit. Diese Menschen können andere „tot quatschen“. Dabei ist es nicht unbedingt langweilig, was sie erzählen. Sie haben eine starke suggestive Kraft und können den Zuhörer in ihren Bann ziehen. Sie können regelrecht eine hypnotische Ausstrahlung haben, der man sich nur schwer entziehen kann. Andererseits kann ein Lachesis-Mensch auch das Bedürfnis haben, sich einem Guru oder Meister hinzugeben, von dessen einnehmender Persönlichkeit er sich angezogen fühlt. Die Kehrseite ist die bekannte Wahnidee, „er/sie sei von einer höheren Macht gelenkt“.

Ein ähnliches Abhängigkeitsverhältnis kann zum Sexualpartner entstehen. Lachesis-Menschen haben eine starke Libido und brauchen einen Partner mit dem sie ihre sexuelle Energie ausleben können. Dabei haben sie etwas sehr Einnehmendes, ja Einverleibendes (vergleiche das Verschlingen von Beute bei Schlangen) und neigen in hohem Maße zur Eifersucht.

 

Gemüt

  • Leidenschaftliche Menschen von intensiver Ausstrahlung
  • Eifersucht, Neid, Misstrauen, sogar Verfolgungswahn
  • Geschwätzigkeit
  • Wut, Zorn, Aggressivität, Hass und Rachegelüste, Sarkasmus
  • Überreizung, die ein Ventil sucht -> in Form von Reden, Sex, seinen Ideen Ausdruck verleihen
  • Intensität, Selbstbezogenheit, Egozentrik, Eifersucht
  • Furcht vor Schlangen, davor vergiftet zu werden, vor Herzerkrankungen und davor wahnsinnig zu werden
  • Gewissensbisse, Schuldgefühle, Wahnidee von großer Schuld
  • Depressiv und ängstlich, Selbstmordneigung
  • Große Angst und phobische Zustände; manische Zustände
    • Vor allem beim introvertierten Typ können sich lähmende Ängste entwickeln, wenn er seine intensiven Gefühle unterdrückt
  • Minderwertigkeitsgefühle, Selbstwertprobleme (definiert sich beispiels-weise nur über seine sexuelle Attraktivität)
  • Neid, frustrierte kritische Haltung nach außen
  • Beschwerden durch Kummer und enttäuschte Liebe (Nat-mur)
  • Alkoholismus und Drogenabhängigkeit
  • Große Zweifel, listig, „hinten rum“, intrigant

 

Allgemeines

Schlechter durch: Hitze (selten kälteempfindlich), Schlaf, beim Erwachen, unterdrückte Absonderungen, Klimakterium, Schwangerschaft, Frühling/ Herbst, Unterdrückung der Sexualität, liegen auf der linken Seite

Besser durch: Absonderungen, Einsetzen der Menses

 

Körper

  • Heiß, selten kalt
  • Linksseitenbezug (Symptome besonders der linken Körperhälfte)
  • Purpurne Verfärbung -> gestaut, phlethorisch, zum Bersten gefüllt
  • Abneigung gegen Druck und Berührung
  • Hypertonie (seltener Hypotonie), Hitzewallungen
  • Migräne, pulsierend, berstend, (nach unterdrückten Absonderungen)
  • Kopfschmerzen, < Hitze, vor Mens; >während Mens, Druck
  • Zittern der Zunge beim Herausstrecken
  • Pharyngitis (beginnt linksseitig); Halsschmerzen, < Schlucken, warme Getränke; > kalte Getränke, Schlucken fester Nahrung; würgt beim Schlucken
  • Kloßgefühl im Hals (Nat-m), Schluckschwierigkeiten
  • Abneigung gegen Berührung am Hals, enge Kragen, Halsketten
  • g. enge Kleidung am Abdomen
  • Verlangen nach Alkohol, scharfem Essen, Teigwaren
  • Hämorrhoiden, gestaut, purpurfarben
  • Diarrhoe am Morgen beim Erwachen, Unerfrischender Schlaf
  • Dysmenorrhoe, PMS mit großer Reizbarkeit, Ovarialtumore
  • Herzklopfen, Gefühl einer Last auf der Brust, Herz wie zusammengeschnürt
  • Asthma, Atemnot, Hals wie zusammengeschnürt
 

Sepia - Würde und Grenzverletzung

Sepia (Sep), der Tintenfisch ist wie Pulsatilla vor allem ein Frauenmittel. Der Körper des Tintenfisches ist wie ein Hohlmuskel geformt, der dem weiblichen Uterus ähnlich sieht. Tintenfische bewegen sich dank eines Rückstoßeffektes quasi rückwärts. Wenn sie Gefahr verspüren versprühen sie zusätzlich Tinte um den potentiellen Feind in eine undurchsichtige Farbwolke zu tauchen. Sie haben scharfe Zähne.

Parallel dazu findet sich bei Sepia-Persönlichkeiten die Tendenz, sich bei Auseinandersetzungen zurückzuziehen, jedoch nicht ohne bissige, zynische Bemerkungen zu hinterlassen und den anderen so stehen zu lassen. Sie haben ein feines Gespür für die verletzlichen Seiten ihres Gegenübers. Über ihre eigentlichen Gefühle können sie ihn dabei im Unklaren lassen (Tintenwolke), sie brauchen einfach Platz und Freiraum. Im Miteinander können sie sich schnell eingeengt fühlen und sind sich dabei über ihre eigenen Grenzen unsicher. In der Vergangenheit kam es vermutlich zu Grenzverletzungen in irgendeiner Form, im schlimmsten Fall durch einen sexuellen Missbrauch. Dadurch sind sie auch in ihrer Würde verletzt werden.

Bei Sepia als homöopathischem Mittel geht es vor allem um die Würde der Frau, die jahrhundertelang in unserer Kultur missachtet wurde und dies leider heutzutage immer noch in vielen Ländern dieser Welt wird. Die Frauenbewegungen, die hierzulande und in anderen modernen Industrieländern entstanden sind, zielen auf eine gesellschaftliche Veränderung dieser Situation. Sepia als Heilmittel kann dem Individuum, der einzelnen Frau helfen, entsprechende Wunden zu heilen.

 

Gemüt

  • Schlägt gerne die Beine übereinander (und schlingt die Füße noch mal um die Waden) -> signalisiert Distanz
  • Nachtragend -> kann sich nicht wieder voll einlassen und hingeben
  • Überforderung in der Ehe, bei der Arbeit, als Mutter; glaubt sie sei eine schlechte Mutter (Schwangerschaft- und Wochenbettdepression)
  • Reizbar, überempfindlich -> schnell wütend und schreit ihre Kinder an
  • Weint leicht, beim Erzählen ihrer Symptome, unwillkürlich und weiß nicht warum; weinerlich, von Sorgen gezeichnet, Mitleid erregend
  • Beschäftigung bessert, muss immer in Bewegung sein -> Putzwut vor Menses, Frauenbewegung/-power
    • Bewegt sich um ihre Stase (inneren Stau, emotional und körperlich) zu überwinden, später zu erschöpft um sich zu bewegen
  • Tanzt gern, rennt, mag körperliche Anstrengungen
  • Emanzipation; mag die Farbe lila
  • Wut über Ungerechtigkeiten (gegen sie und die Frauen im Allgemeinen)
    • Sucht Gründe dafür immer bei den anderen; unzufrieden, misstrauisch
  • Kritisiert gerne, aber verträgt keinen Widerspruch (Lyc), „spitze Zunge“, Sarkasmus, beleidigend; hasst die Männer und alles von dem sie glaubt, dass Männer eine Frau darüber definieren (hasst das Macho-Frauenbild)
  • Beziehungsprobleme, Angst von Männern unterdrückt zu werden oder lässt sich unterdrücken und lebt nicht ihre weibliche Würde
  • Verletzung der weiblichen Würde
  • v. Grenzüberschreitung, Missbrauch, Vergewaltigung
  • Strahlt im gesunden Zustand weibliche Würde und Kraft aus
  • Enttäuschte Liebesbeziehungen/ Sexualität
  • Homosexualität
  • g. Gesellschaft, > Alleinsein, aber auch Angst davor
  • Will unbedingt frei sein, aber hängt mit ihren „Tentakeln“ (Saugnäpfe des Tintenfisches!) oft lange an dem Anderen fest
  • Jugendliche lieben Pferde (würdevoll und frei)

 

Allgemeines

Schlechter durch: morgens, stehen, Menses, Schwangerschaft, am Meer, Abtreibung, Fehlgeburt, Koitus, Flüssigkeitsverlust (Stillen), Kälte

Besser durch: abends, Alleinsein, Tanzen, Bewegung, kräftige körperliche Betätigung

 

Körper

  • Schlank, dunkle Haare, kleine Brüste, schmale Hüften oder rund, beleibt, „Waschfrau“, männlicher Habitus -> Damenbart; gelblich-bräunlicher Nasensattel
  • Ekzeme um den Mund, Risse in der Unterlippe/ in den Mundwinkeln (Nat-m)
  • Kopfschmerzen, vorher verschwommenes Sehen
  • Schwindel, Ohnmachtsgefühle in der Kirche (vom langen Knien)
  • Haarausfall nach Schwangerschaft
  • Leeregefühl im Magen
  • n. Saurem, sauren Gurken, Essig, Schokolade, Tintenfisch
  • g. Fett, Milch, Fleisch, Glibbriges wie Sülze
  • Verstopfung, schwer abgehender Stuhl obwohl er weich ist, Kloß- und Pflockgefühl im Rektum (Anac)
  • Übelkeit beim Fahren im Wagen (Cocc, Petr, Tab)
  • Rückenschmerzen (LWS), > harter Druck
  • „Waschfrauenhände“ -> grob, pergamentartig, runzelig
  • Warzen, Herpes genitales, Psoriasis
  • Krampfadern -> venöse Stase
  • PMS, Menses unregelmäßig, Vaginitis, trockene Vagina, Fluor (übelriechend und wundmachend)
  • Gefühl des Herabdrängens des Uterus/ der Vagina, Uterusprolaps -> muss die Beine überkreuzen (Lil-t)
  • Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, Abn. g. Geschlechtsverkehr

 

 

 

Lycopodium – der Sahneschläger

Lycopodium clavatum (Lyc) ist ein Bärlappgewächs aus dessen Sporen das homöopathische Mittel hergestellt wird. Die Sporen sind klein, widerstandsfähig und wasserundurchlässig. Die ganze Pflanze ist klein und „kriecht“ über waldigen Boden. Verwandte Bärlappgewächse wuchsen in früheren Zeiten zu großen Bäumen heran.

Die Diskrepanz, groß sein zu wollen oder sich nach außen so zu präsentieren, mit dem Gefühl innerer Kleinheit, ist ein zentrales Thema des Lycopodium-Menschen. Lycopodium ist ein typisches „Männermittel“, was nicht heißt, dass es auch bei Frauen eingesetzt werden kann. Allerdings charakterisiert es sehr gut die stereotype Rolle des Mannes in unserer Gesellschaft: Sich nach außen groß und stark zeigen, aber keine Gefühle und Schwäche preisgeben. „Indianer weinen nicht.“ Dabei hat Lycopodium eine hohe Sensibilität, die er allerdings versteckt, weil er sich nicht klein fühlen möchte. Lycopodium kann ein echter Angeber sein, ein „Sahneschläger“. Er trägt dann „richtig dick auf“ und viele kaufen ihm seine souveräne (scheinbar) selbstbewusste Art auch ab. Tatsächlich ist er oft intellektuell gewandt oder er ist einfach geschickt in dem was er tut. Er ist dabei nicht selten ein Wendehals, der sich vor wirklichen Autoritäten nicht allzu viel erlaubt und dafür lieber Schwächere dominiert. Er kann ein echter Feigling sein. Dabei verbirgt sich hinter seinem Pokerface eine sehr sensible und verletzliche Seite.

Da er Probleme damit hat, seine Gefühle zu zeigen (sie könnten als Schwäche ausgelegt werden), beschäftigt er sich mit Themen wie Gerechtigkeit. Der Rechtsstaat selbst dürfte eine Erfindung von Lycopodium-Menschen gewesen sein. Napoleon wird von Homöopathen als Lycopodium-Persönlichkeit angesehen. Dieser kleine, eher schwächlich wirkende Mann war zeitweilig der Herrscher von einem großen Teil des heutigen Europa und strebte sogar darüber hinaus. Er gierte nach Macht und fand schließlich sein trauriges Ende im Exil. Aber er schuf auch den „Code civil“, ein Gesetzbuch das die Grundlagen einer Demokratie lieferte. Wikipedia: „Das Gedankengut der Französischen Revolution zeigt sich vor allem im Grundsatz der Gleichheit aller vor dem Gesetz, dem Schutz und der Freiheit des Individuums und des Eigentums und der strikten Trennung von Kirche und Staat.“

 

Gemüt

  • Ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden -> mag Gesetze
  • Will Recht haben und hat es oft auch, setzt dies aber als Machtmittel ein und ignoriert Gefühle; hat immer Erklärungen
  • Intellektuell, rational, wissenschaftlich
  • Rangordnung und soziale Stellung sind ihm wichtig, ebenso Statussymbole
  • Erobert sich seine Position durch Prahlereien -> je weiter oben er in der Hierarchie ist, desto sicherer und unantastbarer fühlt er sich
  • Diktatorisch, kommandiert Untergebene, zieht aber den Schwanz ein vor Höhergestellten (Radfahrermentalität: „Nach oben buckeln, nach unten treten.“); Wendehals
  • Reizbar, aufbrausend, wenn man ihm widerspricht oder ihn kritisiert
  • Angst, Fehler zu machen, weil man ihn schwach und unfähig sehen könnte
  • Angst vor Bindung, flieht die Familie, aber auch Angst vor dem Alleinsein mit Abneigung gegen Gesellschaft (jmd. soll in der Nähe sein, nebenan)
  • Angst vor Auftritten, könnte sich blamieren; Lampenfieber
  • Überspielt seine Ängste durch Kritik und Rechthaberei
  • Hochmut, muss sich beweisen, mangelnder Selbstwert, Feigheit
  • Gefühl wird mit Schwäche gleichgesetzt
  • Verlangen nach Anerkennung
  • Impotenz, v.a. bei der eigenen Frau; flirtet gern
  • Legasthenie, verwechselt Wörter und Namen
  • Kinder haben Angst davor ausgelacht zu werden, sind schüchtern gegenüber Fremden, aber kommandieren gerne die eigene Mutter; möchten Anführer sein und suchen sich Schwächere für eine Bande

 

Allgemeines

Schlechter durch: zwischen 16 und 20 Ihr, Kleiderdruck, rechte Körperseite (Symptome beginnen rechts, ziehen dann teilweise nach links), morgens beim Erwachen, fasten (Mahlzeit auslassen)

Besser durch: Bewegung, abends, um Mitternacht, im Freien

 

Körper

  • Kopfschmerz bei unregelmäßigem Essen, fasten, < 16-20 Uhr
  • Früh ergraut und frühe Glatzenbildung, tiefe Furchen in der Stirn
  • Nase verstopft, Schniefen bei Neugeborenen, Nasenflügelatmung
  • Häufiges Räuspern, rechtsseitige Pharyngitis (bzw. rechts beginnend)
  • Verdauungsschwäche, Auftreibung des Abdomens, Blähungen, verträgt keinen Gürtel (trägt Hosenträger), Sodbrennen
  • Leberstörungen, Hepatitis, Cholezystitis
  • Leistenhernie
  • n. Süßem, Austern (verträgt sie aber nicht), Alkohol, warme Getränke
  • g. blähende Speisen (machen Verdauungsstörungen) wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, kalte Getränke und Speisen
  • Essen vermehrt den Appetit („der Hunger kommt mit dem Essen“) oder nach wenigen Bissen satt
  • Stuhl fest, dann weich; Hämorrhoiden
  • Nierensteine, Nephritis
  • Prostatitis, Prostatahypertrophie, Ovarialtumore
  • Impotenz, vorzeitiger Samenerguss; trockene Vagina
  • Asthma, Pneumonie
  • Gicht, Rheuma, Ischialgie, Torticollis
  • Ekzeme, Psoriasis
  • Extrem unausgeruht am Morgen; erwacht durch Hunger

 

 

 

Natrium muriaticum – das Salz in der Suppe

Natrium muriaticum (Natriumchlorid, NaCl) ist das homöopathische Kochsalz. Als wichtigstes Gewürz fehlt es bei kaum einer Speise. Sprichwörter wie “das Salz in der Suppe”, “die Suppe versalzen” …wenn man verliebt ist, und “Liebe geht durch den Magen”, sagen viel über die Wirkung des homöopathischen Nat-mur aus. So eng das Kochsalz mit unserem Essen verbunden ist, so wenig kann ein Nat-mur-Mensch auf Liebe als “Nahrungsmittel” verzichten. Nat-m ist das große Liebeskummermittel, vor allem wenn dieser Zustand dauerhaft anhält. Bei akutem Liebeskummer ist mehr an Ignatia (eine Lianenart) zu denken.

Mit Salz pökelte man früher Lebensmittel ein, um sie haltbar zu machen. Ebenso konserviert Nat-m seine verletzten Gefühle. Er oder sie kann regelrecht “zur Salzsäule erstarren” und im ewig Gestrigen verweilen. Die Vergangenheit kann schwer losgelassen werden, besonders Verlusterlebnisse können schlecht verkraftet werden. Es kann sich hierbei um den Tod eines geliebten Menschen, um den Verlust eines Lebenspartners nach einer Trennung oder jede andere Form des (dauerhaften) Abschiedes von einer nahestehenden Person handeln.

Aufgrund schmerzhafter Erlebnisse (in der Kindheit) verschließen sich Nat-mur-Menschen emotional. Sie verlieben sich dann häufig in „unerreichbare Menschen“ (die verheiratet sind, weit weg wohnen oder sonst wie schlecht in ihr Leben passen) oder verlieben sich unglücklich. Ihrer Traurigkeit darüber können sie nur schwer Ausdruck verleihen, oft können sie nicht einmal weinen (die salzigen Tränen sind ausgetrocknet) oder sie können gar nicht mehr aufhören zu weinen („nah am Wasser gebaut“). Sie können in tiefe Depressionen abgleiten (DD: Aurum) und in eine Art Weltschmerzstimmung verfallen. Sie ziehen sich dann zurück und möchten lieber alleine sein. Schaffen sie es aus ihrer Isolation wieder rauszukommen und über ihre Gefühle zu reden, geht es ihnen langsam besser.

Nat-mur-Menschen fällt es oft schwer, sich selbst etwas Gutes zu tun. Lieber opfern sie sich für andere auf, verlangen aber (unbewusst) eine Gegenleistung dafür. So können sie anderen ein mehr oder weniger subtiles Schuldgefühl vermitteln. Tatsächlich liegt im Helfen auch ihr Potential begründet und sie gehen häufig in soziale und therapeutische Berufe. Sie haben ein großes Herz und viel ehrliches Mitgefühl für ihre Mitmenschen. Da sie selbst feinfühlig und verletzlich sind, können sie viel Empathie für andere entwickeln.

 

Gemüt

  • Mitfühlend -> macht sich immer Sorgen (um andere)
    • Opfert sich für andere auf
    • Opfert die eigenen Wünsche und Ziele
  • Kontrolle -> Sorge als Vorwand; liest Tagebücher ihrer Kinder
  • Verbreitet eine Stimmung des stillen Vorwurfs
  • Introvertiert oder unnatürliche Offenheit (z.B. nach Psychotherapie)
  • Reserviert, romantisch, perfektionistisch
  • Kummer, stiller Kummer, aus enttäuschter Liebe
  • Verhärtete Gefühle -> Salzsäule; schaut zurück (Lot´s Frau aus der biblischen Geschichte blickt entgegen dem Verbot der Engel während ihrer Flucht aus Sodom auf die Stadt zurück und erstarrt zur Salzsäule) -> Verhaften im Vergangenen
  • Nicht verarbeitete Gefühle
    • Nachtragend, vorwurfsvoll (zählt Altes immer wieder auf)
    • Verharrt lieber im Leid, anstatt loszulassen
  • Weint leicht oder unfähig zu weinen, mit Abn. g. Trost
  • Erzählt die wichtigsten Symptome vor Ende der Sitzung -> „Türklinkensyndrom“
  • Verliebt sich immer wieder in den Falschen -> unerreichbar, verheiratet, fern
  • Fühlt sich (von den Eltern) verraten -> Hass, mit Rachsucht
  • v. Räubern, Zukunft, jmd. zu verletzen, Zurückweisung,
  • Angst um die Gesundheit, hypochondrisch
  • Kinder, die früh Verantwortung übernehmen, Elternrolle für Geschwister
  • Eifersucht auf Geschwister -> fühlt sich zu kurz gekommen, missverstanden, nicht gesehen

 

Allgemeines

Schlechter durch: Sonne, Meer, Trost, erzählen der Symptome, während Schwangerschaft, vor Menses, Hitze

Besser durch: Meer, Musik, starker Druck, Liegen (auf harter Unterlage), Alleinsein, Schwitzen

  • Periodische Beschwerden

 

Körper

  • Kopfschmerzen, Migräne (chronisch, tagsüber, durch Sonne, zu- und abnehmend mit der Sonne, mit Augensymptomen), Seite wechselnd (Lac-c), wenn die Familie zu viel wird
  • Akne, fettige Gesichtshaut, ansonsten ist die Haut trocken
  • Trockene Haut und Schleimhäute (Alum)
  • Hyper- und Hypothyreose, Abmagerung trotz guten Appetits
  • Anämie, Landkartenzunge, Herpes labiales
  • Heißhunger mit Abmagerung -> Magersucht, Bulimie
  • n. Salz, Fisch, Saurem, bitteren Speisen und Getränken, Brot, alles mit großem Durst (auf Kaltes); verbrannte Speisen/ Toast
  • g. Fett, schleimige Speisen
  • Hautausschläge am Haarrand (Sulf), Schuppen, Haarausfall
  • Neurodermitis, Heuschnupfen
  • Symptome wechseln die Seiten (Lac-c), Periodizität
  • Schnupfen, Erkältungen beginnen mit Niesen, Asthma am Abend
  • Aufgesprungene Lippen, Aphten
  • Pharyngitis, Kloßgefühl im Hals
  • Gastritis, Ulcus pepticum, chronische Nephritis
  • Kann nicht in Gegenwart anderer urinieren
  • Koitus schmerzhaft -> trockene Vagina, Vaginitis; Abn. g. Geschlechtsverkehr
  • Rückenschmerzen, > liegen auf harter Unterlage
  • Schlaflos wegen Gedanken an Trauriges und Unangenehmes (des vergangenen Tages oder auch weit zurückliegende Ereignisse)

 

 

 

 

 

 

Nux vomica – Leben auf der Überholspur

Nux vomica (Nux-v), die homöopathische “Brechnuss”, enthält das Nervengift Strychnin, das schnell über die Schleimhäute aufgenommen wird und das Krämpfe, Muskelzittern und Atemnot hervorruft und ab einer gewissen Dosis (oral 30 – 120 mg) tödlich wirken kann. In sehr geringen Dosen (etwa 1 mg) hat es anregende Wirkung und war eins der ersten Dopingmittel.

Der Nux-vomica-Mensch befindet sich häufig in einem übererregten Zustand. Er ist eifrig und ehrgeizig und nicht selten ein Workoholic. Dabei ist er gleichzeitig reizbar und empfindlich. Wenn nicht alles nach seiner Pfeife tanzt, wird er schnell unruhig und kann sehr impulsiv reagieren. Was er gar nicht leiden kann, sind Leute, die ihn bremsen, im Weg stehen oder irgendwie am Weiterkommen (räumlich z.B. im Straßenverkehr oder beim Handeln und Umsetzen seiner Vorstellungen) hindern.

Er führt ein Leben auf der Überholspur, baut auf das Leistungsprinzip und ist ein Mann (seltener sind es auch Frauen) der Tat, ein echter „Macher“. Habsucht, Ärger, Streit und überschießende Reaktionen sind Attribute seiner Persönlichkeit.

Nux-vomica ist ein wichtiges Mittel bei Arzneimittelvergiftung und wird von Homöopathen gerne als F.v. allopathischer Behandlung verordnet (Sulf).

 

Gemüt

  • Reizbar, ungeduldig, ehrgeizig mit starkem innerem Antrieb -> macht lieber alles selbst, weil die anderen ihm zu langsam sind
  • Leicht gekränkt, Wut durch Widerspruch
  • Neigung aus Wut und Frust, Dinge zu zerbrechen
  • Prämenstruelle Reizbarkeit
  • Ungeduldig -> hasst Warteschlangen, Ampeln und Sonntagsfahrer
  • Starkes Konkurrenzdenken, Arbeitswut, zwanghaft
  • Peinlich genau -> wütend, wenn Dinge nicht am richtigen Platz sind, es so läuft wie er/sie es haben möchte
  • Angst vor Ehe (wg. Freiheit), Demütigung, Dunkelheit (Kinder), Versagen
  • Missbrauch von Stimulanzien aller Art (Kaffee, Alkohol, Nikotin, etc.)
  • Weinen aus Wut, Weinen vor der Mens
  • g. enge Kleidung -> kann Uhr und Krawatte nicht schnell genug ablegen
  • Große Sensibilität gegenüber äußeren Reizen: Licht, Lärm, Gerüche...
  • Eifersüchtig, pflichtbewusst, ungestüm, zielgerichtet, verbissen, „Widerspruch ist Widerstand“
  • Neigung, andere zu beschimpfen; jähzornig

 

Allgemeines

Schlechter durch: Kälte, kalter (trockener) Wind, Zugluft, Essen, Wut, Berührung, Gerüche, trockenes Wetter, Alkohol, Stimulanzien, enge Kleidung

Besser durch: Wärme, warme Umschläge, Bettwärme, lockere Kleidung, Liegen, Ruhe, warme Luft, nach Stuhlgang, nasses Wetter

 

Körper

  • Mangel an Lebenswärme
  • Kater nach zuviel Alkohol
  • Kopfschmerzen und Migräne, < Lärm, Licht, geistige Aktivität, Ärger, vor Menses; Photophobie
  • Allergie und Heuschnupfen, Asthma
  • Niesen und Heuschnupfen morgens beim Erwachen oder Aufstehen
    • Fließschnupfen, morgens, nachts verstopfte Nase, < im Feien
  • n. Gewürztem, Fett, Alkohol, Tabak, Kaffee und anderen Stimulanzien
  • g. Tabak, Kaffee, Essen, Ökonahrung, Müsli
  • Übelkeit und Erbrechen, < Wut, Alkohol, Menses, Rauchen
  • Magenschmerzen, < Wut, enge Kleidung; > Wärme, Warmes
  • Ulcus pepticum, Gastritis (durch Stress und Alk)
  • Krämpfe, stechend im Abdomen, < nach Essen, > nach Stuhlgang
  • Verstopfung mit ständigem, erfolglosem Stuhldrang
  • Hämorrhoiden, > Wärme, nach Stuhlgang
  • Hepatitis (durch Alkohol), Hernien
  • Zystitis mit ständigem Drang und Entleerung kleiner Mengen
  • Nierensteine/-koliken
  • Gebärmutter- oder Rektumkrampf während Orgasmus
  • Husten, Asthma, Angina pectoris, Herzklopfen durch Kaffee/ Anstrengung
  • Schlaflos durch Gedanken an Arbeit
  • Grippe mit hohem Fieber und heftigem Schüttelfrost, < geringste Zugluft

 

 

 

 

Phosphor – schnell entflammt, schnell verbrannt

Weißer Phosphor ist ein recht flüchtiges, leicht entflammbares chemisches Element. Ebenso wie der Ausgangstoff der homöopathischen Arznei, sind Phosphor-Menschen „leicht entflammbar“. Sie sind sehr aufgeschlossen, extrovertiert, kommen schnell mit Anderen in Kontakt (reaktionsfreudig wie das Mineral). Sie können nur schwer das Alleinsein ertragen, brauchen Gesellschaft. Da sie sehr mitfühlend sind und sich gut in ihr Gegenüber einfühlen können, machen sie auf diesen meist einen sympathischen Eindruck. Häufig sind sie zudem gut aussehend und werden von den meisten Menschen gemocht.

Manchen Leuten geht ihre oft oberflächliche Art und die ständige gute Laune irgendwann auf die Nerven. Phosphor-Typen möchten nichts Schweres in ihrem Leben haben und versuchen alles Negative auszublenden. Das gibt ihnen etwas Erfrischendes und die Fähigkeit, verschlossenere Typen „zu knacken“, ihr Gegenüber mit ihrer positiven Art anzustecken. Das macht manch Einen schnell verliebt in sie und auch sie selber verlieben sich häufig und schnell. Allerdings fürchten sie sich dabei vor tieferen Gefühlen und wenden sich ab, um ihre Leichtigkeit aufrechtzuerhalten. Sie wollen sich ständig neu entflammen, wodurch sie sich mit der Zeit verausgaben und ihre Energie schnell „verbrennen“. Dann können sie in ein tiefes dunkles Loch fallen, in dem sie sich für immer einsam und verloren vorkommen. Besonders Phosphor-Kinder fürchten sich vor der Dunkelheit und dem Alleinsein. Es besteht der Wunsch ständig „magnetisiert“, d.h. gestreichelt und berührt zu werden.

Da Phosphor-Menschen geliebt werden wollen, zieht es sie zu Theater, Schauspiel und anderen „Bühnen“ (auch im Alltagsleben), auf denen sie im Mittelpunkt stehen können. Gehen die Spotlights aus, können sie wieder in Angst und Depression verfallen. Wenn sie lernen, diese Extreme in sich zu integrieren, bekommen sie mehr Bodenhaftung im Leben und wirken dann weniger abgehoben auf Andere. Dazu müssen sie anerkennen, dass auch das Schwere und Negative zum Leben dazugehört.

 

Gemüt

  • Angenehme Patienten, freundlich und aufgeschlossen
  • Versucht es dem Therapeuten recht zu machen
  • Beruhigt sich schnell, lässt sich gern trösten (Puls)
  • Will bewundert werden, will der Star sein
  • steht gerne im Mittelpunkt, will aber keine Verantwortung übernehmen
  • begeistert, fasziniert, blind für die Gefahr
  • n. Gesellschaft
  • v. Allein sein
  • Schnelle Auffassungsgabe, begabt, phantasievoll
  • Große Sehnsucht, in einem Anderen das zu finden, was Einem fehlt
  • Narzissmus, viele Fotos von sich und Spiegel in der Wohnung
  • Verletzt, wenn sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen; stehlen anderen die Show
  • Lügen, schwindeln gerne -> glauben selbst ihre eigenen Lügen!
  • Übersinnliche Erfahrungen, hellsichtig
  • n. Reiki, Guru-Hopping, Erleuchtungs-Seminare; kaum geerdet
  • v. Alleinsein, Dunkelheit, Gewitter, dass etwas Schlimmes geschieht, Krankheit, alt zu werden
  • Mitfühlend, mitleidend
  • Erotisch, flirten gern (ist ihnen wichtiger als Sex), knutschen gerne, „von einer Blüte zur anderen fliegen“
  • Depressionen -> „wie in ein schwarzes Loch gefallen“

 

Allgemeines

Schlechter durch: Zwielicht, Wetterwechsel, Liegen auf der schmerzhaften Seite, Anstrengung (physisch und psychisch), Fasten, gewürzte Speisen

Besser durch: kalte Getränke, kalte Umschläge am Kopf - den Körper aber warm halten, im Freien, Schlaf, Essen, Reiben der betroffenen Stelle („magnetisieren“)

 

Körper

  • Meist schlank und groß, mit feinen Zügen, dünne Haare
  • Meist Mangel an Lebenswärme, kann aber auch sehr warmblütig sein
  • Variable Körpertemperatur: Kopf- und Magensymptome besser durch Kälte, < Hitze; Brustsymptome, < Kälte, > Hitze
  • Sommersprossen
  • Essen und trinken viel, ohne zuzunehmen
  • Nervenentzündung, nervale Erkrankungen -> Kribbeln, Taubheit, wie elektrische Schläge, oft elektrisch geladen; Schwindel
  • Netzhautablösung, Glaukom
  • Alle Schmerzen sind brennend (Sulf, Ars)
  • Anämie, blaue (Venenzeichnung) und durchscheinende Haut, errötet leicht
  • Wundheit hinter Brustbein, kitzelnder Husten, Erkältungen schlagen auf die Brust, Pneumonie, TBC (auch in der Familienanamnese)
  • Chronische Bronchitis, Asthma, Heuschnupfen
  • Ulcus pepticum, Gastritis mit Übelkeit und Erbrechen, > kalte Getränke, die jedoch wieder erbrochen werden; Heißhunger
  • n. Süßem, Schokolade, Eis, kalten Speisen und Getränken, Salzigem
  • g. Süßes, warme Speisen, Fleisch
  • Blutungsneigung, Neigung zu blauen Flecken, Kinder haben oft Nasenbluten
 

Pulsatilla – zart und mitfühlend

Die Küchenschelle ist ein violettes Blümchen, das in kleinen Grüppchen wächst und dessen Blütenblätter und Stengel von einem Flaum weicher Härchen überzogen sind. Die Pflanze ist sehr biegsam im Wind ohne zu zerbrechen. Dies ist schon eine gute Charakterisierung des Pulsatilla-Types. Meistens handelt es sich hierbei um Frauen. Pulsatilla trägt viele Züge, die wir als typisch weiblich und mütterlich betrachten. Sie liebt es in einer Familie zu sein, ist zart und mitfühlend, neigt sich den Bedürfnissen anderer/ ihrer Kinder entgegen ohne sich dabei selbst zu verlieren. Durch das Wir-Gefühl findet sie vielmehr zu sich selbst.

Pulsatilla ist sanft und leicht zu Tränen gerührt. So schnell sie anfängt zu weinen, so gut spricht sie auf Trost an. Sie schwankt manchmal „von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt“, doch so heftig ihre Emotionen raus kommen, so leicht scheinen sie zu beschwichtigen zu sein. Fehlt allerdings ein sie tröstender Mensch an ihrer Seite, kann sie sich von der ganzen Welt verlassen fühlen.

Es ist ein wichtiges Mittel für kleine Mädchen, aber auch für Mütter und Frauen die einen Kinderwunsch hegen. Auch erwachsene Pulsatilla-Frauen (aber auch Pulsatilla-Männer) haben eine kindlich naive Seite. Diese naive Seite zeugt nicht von mangelnder Auffassungsgabe, sondern vielmehr davon, dass Pulsatillas Gefühlsmenschen sind. Sie sind unmittelbarer in ihren Gefühlen als viele andere Menschen und achten mehr auf die Emotionen in einer Unterhaltung als auf die intellektuelle Seite des Gesprochenen.

 

Gemüt

  • Veränderlichkeit mit Weichheit; sanft (aber nicht schwach)
  • Schüchtern (mit einer Spur Koketterie)
  • Bedürftig, anpassungsfähig, hingabefähig
  • Weint leicht, mag Trost; sucht klagend und weinend Hilfe
  • Möchte von allen geliebt werden, mitfühlend
  • Nachgiebig, kann nicht nein sagen
  • Unentschlossen, hin und her schwanken als „angenehme Qual“; folgt blind ihren Gefühlen (sodass sie ihnen später nicht mehr vertraut)
  • Dickköpfig, setzt sich mit sanften Mitteln durch -> Egoismus des Wir-Gefühls
  • Leichtgläubig, naiv; hängt an Dogmen -> kann religiös sein und oft beten
  • Leichtes Erröten, impulsiv, reizbar, eher schmollen als streiten, trotzig
  • Angst im Dunkeln, davor allein gelassen zu werden
  • v. dem anderen Geschlecht, andere zu enttäuschen; hypochondrisch
  • Depressionen, sitzt den ganzen Tag regungslos auf einem Stuhl in der Küche
  • Nährende und behütende Mutter (Symbolik von „Glucke, Kuh“)
  • Fixe Ideen über Ernährung, Heirat, Sexualität, Religion
  • Starke Libido, kann sich zwischen 2 oder mehr Männern nicht entscheiden, emotionale Verbindung wichtiger als Sexualität
  • Starker Kinderwunsch, eingebildete Schwangerschaft, Stillneid bei Männern
  • Schwangerschaft ist für sie die schönste Zeit im Leben
    • Kinder sind der Mittelpunkt ihres Lebens, gehen sie aus dem Haus, „welkt“ Pulsatilla wie eine Blume

 

Allgemeines

Schlechter durch: abends, warme Räume, Sonne, Schweinefleisch, Fett, Hitze, nass werden der Füße, Menopause, Mens

Besser durch: Trost, sanfte Bewegung, Liegen auf der schmerzhaften Seite (Bry), kalte Anwendungen, frische Luft (offenes Fenster), im Freien, kaltes Baden, in der Schwangerschaft

 

Körper

  • Sehen oft gesund aus, obwohl sie (sehr) krank sind
  • Alle Absonderungen sind cremig, mild, gelblich-grün
  • Konjunktivitis, Augenlieder morgens verklebt, Tränengangstenose (Sil)
  • Akute und chronische Otitis media, < Wärme, nachts
  • Wandernde Schmerzen, rasch wechselnd
  • Durstlosigkeit bei trockenem Mund
  • n. Butter, Sahne, Käse, Süßem, Milcheis
  • g. Fett, Schweinefleisch, schweres Essen -> verursacht Übelkeit
  • Dysmenorrhoe -> Menses spät, unregelmäßig, spärlich; Amenorrhoe, Metrorhagie, Endometriose
  • Das Mittel fördert die Empfängnisbereitschaft
  • Zystitis
  • Prostatitis, Prostatahypertrophie
  • Varizen (besonders während der Schwangerschaft)
  • Rheumatismus, wandernde Schmerzen
  • Schläft auf dem Rücken mit Händen über dem Kopf
  • Masern, Mumps, Säuglingskrankheiten
  • Heuschnupfen, Asthma

 

 

Silicea -Ästhetik und Perfektion

Das homöopathische Silicea (Sil) wird aus Bergkristall gewonnen. Dieser besteht aus Siliziumoxid und hat eine klare, durchscheinende farblose oder in dichteren Partien eine weißliche Farbe. Für Manchen mag er auch wie gefrorenes Eis aussehen. Bergkristall ist als Halbedelstein beliebt, von dem man wunderschön gewachsene Kristallspitzen mit deutlich sichtbaren Kristallstrukturen findet.

Silicea-Menschen haben die Ästhetik eines solchen Bergkristalls. Auch lieben sie Klarheit, Reinheit und perfekte Strukturen. Ballettanz und die schönen Künste verkörpern für den Menschen einen Ausdruck dieser Perfektion und Schönheit. Darin liegen auch die Qualitäten des Silicea-Menschen verborgen. Die Kehrseite davon ist alles, was nicht der perfekten Form und Reinheit entspricht. In diesem Zustand kann man nicht einfach mal „alle Fünfe gerade sein lassen“. Silicea neigt dazu, extrem hohe Ansprüche an sich und ihre Umwelt zu stellen. Sie ist peinlich genau in Kleinigkeiten, alles muss exakt und klar kalkuliert und strukturiert werden. Nichts darf dem Zufall überlassen sein. Qualität und Krux liegen hier eng beieinander. Ein Musiker (Geige wäre ein beliebtes Silicea-Instrument, überhaupt hat klassische Musik einen Bezug) lernt sein Instrument perfekt zu beherrschen, was von Nöten ist, um die vollendetsten Symphonien erklingen zu lassen. Um das Publikum zu berühren oder gar zu begeistern, muss der Musik jedoch auch Leben eingehaucht werden. Die riesige Angst davor, einen Fehler zu machen, dezimiert die Kunst und den ungehinderten Fluss der Lebensenergie. Silicea-Menschen brauchen viel Wärme, Liebe und das Vertrauen dass alles gut ist wie es ist, um diese Blockade aufzulösen und das Eis zu schmelzen.

 

Gemüt

  • Nachgiebig, kultiviert, zart, ruhig und distanziert
  • Mangel an Selbstvertrauen -> ängstliche Gewissenhaftigkeit in Bezug auf geringfügige Details, will bloß keine Fehler machen
  • Unumstößliche Überzeugungen -> hält innerlich an seiner Meinung fest, auch wenn er zum Schein die Gesichtspunkte des Anderen übernimmt
  • Angst durch Lärm, Angst vor Darbietung und Vorführung der eigenen Leistungen, Examensangst, A.v. oder Verschlimmerung durch geistige Anstrengung
  • Lampenfieber, ängstlich und deprimiert, gelähmt durch Angst und Unentschlossenheit
  • Furcht vor spitzen Gegenständen und Nadeln
  • Eigensinnige Kinder, die weinen wenn sie zurechtgewiesen werden
  • Schüchterne Kinder, flüstern der Mutter die Antworten zu
  • Übersinnliche Fähigkeiten, hellsichtig, fixe Ideen
  • Anständig, brav, fein, reinlich, sorgfältig, aber ungeduldig
  • Unflexibel (trotz äußerer Nachgiebigkeit), idealistisch, Mangel an Durchsetzungskraft
  • Weinen, < Trost, weinen selten, Heimweh
  • Freude an kleinen Dingen
  • Lärmempfindlich, allgemein empfindlich und übersensibel

 

Allgemeines

Schlechter durch: Kälte, Luftzug, Abdecken, unterdrückter Schweiß, Impfung, warme stickige Räume bei akuter Erkältung, nach Koitus, bei Neu-/ Vollmond, geistige Anstrengung

Besser durch: Bettwärme, warmes Einhüllen, Ofenwärme, Druck, heiß Baden, Licht, Berührung, feucht-warme Anwendungen

 

Körper

  • Mangel an Lebenswärme, sensibel und empfindlich
  • Eiterungen (chronisch)
  • Kopfschweiß, besonders während Schlaf (Calc), Akne, Migräne
  • Tränengangstenose, Gerstenkörner, Zahnabszesse, Fisteln
  • Akute und chronische Pharyngitis, Tonsillitis, akute und chronische Otitis media
  • Schwindel –> M. Meniére; chronische Sinusitis, Erkältungsneigung
  • Obstipation ohne Drang -> „schüchterner Stuhl“, schlüpft zurück
  • Säuglinge vertragen die Muttermilch nicht -> Erbrechen, Diarrhoe
  • n Süßem, Eiern
  • g. Fett, Fleisch, Milch, warme Speisen
  • Mastitis bei stillenden Frauen, Amenorrhoe, Knoten in der Brust, Brustabszess
  • Vaginitis mit faulig riechenden Absonderungen
  • Prostatitis
  • Bronchitis, Asthma, besonders bei Kindern, < Anstrengung und Kälte
  • Skoliose, Exostosen, Knochenfisteln, Narbenkeloid, Rachitis, Verhärtungen, Bindegewebsschwäche, Krampfadern
  • Übelriechender Schweiß -> ätzender Fußschweiß (macht Löcher in die Strümpfe)
  • Arthritis, < Kälte, nasses Wetter; Arthrose, eingewachsene Zehennägel, brüchige Nägel
  • Hautpilz, Abszessbildungen. Polypen, Geschwüre

 

 

 

Sulfur – der Philosoph in Lumpen

Sulfur (Sulf), der gelbe Schwefel ist das homöopathische Mittel mit den meisten im Repertorium vertretenen Symptomen. Es ist nach Hahnemann das Hauptmittel für das Miasma der Psora, „der Mutter aller Krankheiten“. „Am Anfang war der Schwefel“ könnte der sulfurische Homöopath loslegen und anfangen über dieses große Mittel, diesen Alleskönner zu philosophieren. Er würde von dem „Philosoph in Lumpen“ erzählen, mit dem die Sulfur-Persönlichkeit gerne verglichen wird. Dabei fährt er sich durch sein zotteliges Haar und kramt in seinen ausgebeulten Hosentaschen nach irgendetwas.

Was einem Sulfuriker an der Homöopathie gefällt, ist das unglaublich große Feld zu forschen, neue Theorien aufzustellen und wieder zu verwerfen um zu den Wurzeln zurückzukehren. Alsbald verordnet er seinem Patienten zu allererst einmal eine Gabe Sulfur C 200 um den Fall zu klären und unterdrückte Symptome (z.B. durch Antibiotikabehandlung) wieder an die Oberfläche zu holen. Denn Innen schlummert ein Vulkan und es bedarf der reinigenden Kraft des Schwefelfeuers um alles Unwichtige zu verbrennen, bis nur noch das Wesentliche bleibt.

Sulfur ist ein Sammler und nicht selten ein Messie. Über den Bereich seiner Sammelleidenschaft oder seines Faches kennt er sich wie kein Anderer aus. Er wirkt dabei oft kompetent und sehr bei sich, was für andere Menschen ohne ein so starkes Ego oft beneidenswert erscheint. Allerdings kann der Sulfuriker oft gar nicht anders als sich um sich selbst zu drehen. Ihm fällt es nämlich schwer zu entscheiden, was im ganz praktischen Sinne und auch für seine Mitmenschen von Bedeutung ist. Er kann lange nicht oder überhaupt nicht erwachsen werden und scheut sich davor, Verantwortung zu übernehmen. Aber man kann ihm trotz seines chaotischen Wesens nicht wirklich böse sein, seine schrullige Art wirkt eher sympathisch. Doch diese Reaktion von außen bestärkt ihn in seiner Taktik, sich immer irgendwie durchzuschlängeln.

 

Gemüt

  • Egoismus, Prahlerei (aber meist sympathisch)
  • Theoretisiert, baut Gedankenschlösser, philosophiert, aber schreitet selten zur Tat
  • Schlampig, ungepflegt, schmutzig, glaubt aber er sähe gut aus
  • Extrovertiert, ausgelassen, (meist) freundlich
  • Streitsüchtig, zornig, egoistisch -> sucht die Schuld beim Anderen; lügt und redet sich raus, will keine Verantwortung übernehmen
  • Faul, kommt nicht in die Pötte, schiebt alles auf
  • Fleißig, wenn ihn etwas brennend interessiert -> forscht dann gerne genau nach und geht den Dingen auf den Grund -> dies können sinnvolle oder auch ganz und gar nicht sinnvolle Dinge sein
  • Verzettelt sich durch zu viele Fragen (zerstreuter Professor) oder geht eindimensional in die Tiefe (Fachidioten)
  • Gutes Gedächtnis für wissenschaftliche Sachen, aber schlechtes Kurzzeitgedächtnis; verwechselt Dinge und Gedanken
  • Angst ums Seelenheil, die Gesundheit, um die Familie, Gewissensangst, hypochondrisch nach unterdrückten Hautausschlägen, Angst erwischt zu werden
  • Tadelsüchtig, kritisiert andere
  • Großzügig mit fremdem Eigentum
  • Sammelt, denn alles könnte mal nützlich sein („Lumpen seien Reichtümer“); Besitzgier, ohne Neid
  • gegen Waschen; Ekel, Höhenangst

 

Allgemeines

Schlechter durch: abends, morgens gegen 11 Uhr, Wärme, Bettwärme, stehen (sucht sich immer was zum Anlehnen), periodisch, Winter, Baden, unterdrückte Absonderungen/ Ausschläge

Besser durch: trockenes, warmes Wetter, im Liegen, Bewegung, frische Luft, Kleidung lockern

 

Körper

  • Dünn, schmächtig, hängende Schulter oder strohiges Haar, beleibt, phlethorisch mit roten Wangen und Lippen; fettiges ungepflegtes Haar
  • Kopfschmerzen am Wochenende, mit Brennen und Bandgefühl
  • Hautausschläge auf Kopfhaut oder am Haaransatz, Schuppen, Haarausfall, Jucken
  • Rosacea, Akne (auf der Nase), Wundheit in Hautfalten
  • Otitis media, Konjunktivitis, Blepharitis
  • Geruchsempfindlich (für fremde Gerüche, liebt aber die Eigenen!), Sinusitis, Heuschnupfen, Asthma
  • n. frischer Luft -> öffnet immer das Fenster
  • n. Süßem, Schokolade, Eis, Fett, Gewürztem, Alkohol (v.a. Bier und Whisky, Rum), Pizza, Junkfood
  • g. Eier, Fisch, Saures, Oliven
  • Gefühl von Leere und Heißhunger gegen 11.00; Gastritis, Sodbrennen, Ulcus pepticum
  • Plötzlicher Stuhldrang (treibt ihn morgens aus dem Bett), übelriechender Stuhl, Flatulenz; Hämorrhoiden
  • nässendes Ekzem am After mit wolllustigem Jucken, , Hautausschläge der Genitalien (Petr), Herpes genitales
  • Prostatitis, vaginaler Juckreiz
  • Füße brennend heiß -> müssen abgedeckt sein im Bett (Med)
  • Arthritis, Gicht, Psoriasis, Krampfadern
  • Alle Arten von Hautausschlägen, besonders trockene Ekzeme, aber auch feuchte, stark juckend (mit wolllustigem Juckreiz), < Hitze, Baden, Bettwärme, Wolle

 

 

 

 

Thuja – still und heimlich

Thula occidentalis (Thuj), der abendländische Lebensbaum, war ursprünglich beheimatet in Nordamerika, erfreut sich aber auch im vergleichbaren Klima Mitteleuropas besonders als Heckenpflanze großer Beliebtheit. Thujahecken sind schön dicht, sodass man nicht von draußen hineinschauen kann. Das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl Thujon hat einen herb-süßlichen, leicht mentholartigen eindringenden Geruch. Auf nassen Böden wächst der Lebensbaum am besten; er verträgt aber auch trockene Standorte, vor allem wenn sie schattig sind.

Schattig-nebulös, feucht-schmierig und heimlich-versteckt sind Beschreibungen für das Milieu, in dem die Thuja-Persönlichkeit sich bewegt. Der Thuja-Mensch ist „anders“ oder empfindet sich so. Er ist mit einem offensichtlichen oder scheinbaren Makel behaftet und versteckt sich deshalb gerne vor der Außenwelt. Ihn zieht es zu okkulten Praktiken. Er kann seine Sexualität als etwas Abartiges empfinden oder er hat sexuelle Bedürfnisse, die mit den Moralvorstellungen der Gesellschaft (oder seinen eigenen) nicht vereinbar sind. Den Thuja-Mensch zieht es ins Rotlichtmilieu, wo er (von inneren Schuldgefühlen belastet) seine Sexualität auszuleben versucht. Dabei kann er sich leicht einen Tripper einfangen (Gonorrhoe). Samuel Hahnemann entdeckte in Thuja ein wichtiges homöopathisches Heilmittel für die Gonorrhoe und das sogenannte sykotische Miasma.

Nach Außen hin versucht Thuja sich jedoch „normal“ zu geben und legt meist sehr viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild. Trotzdem fühlt er sich unattraktiv und hat ein schwaches Selbstwertgefühl. Wie die Äste des Lebensbaumes gespalten sind, so fühlt auch er sich innerlich gespalten. Es gibt den äußeren (schönen) Schein und das innere (abgelehnte) Sein. Psychologisch gesehen ginge es darum, die abgelehnten Seinsanteile aus ihrem Schattendasein zu befreien und die eigenen Bedürfnisse nicht zu verurteilen. Durch die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls verlieren die eigenen Gefühle und Merkmale (statt Makel) ihre „Abartigkeit“ und können in die Gesamtpersönlichkeit integriert werden. Die Spaltung zwischen äußerem Schein und innerem Sein wird dadurch aufgehoben und das zuvor gelebte Doppelleben ist nicht mehr notwendig. Ohne sich zu verbiegen und sich gesellschaftlichen Normen unreflektiert anzupassen, findet der Thuja-Mensch so seinen Platz in der Gesellschaft.

Wird diese Integration jedoch nicht geschafft und verstärkt sich die innere Spaltung, kann sich neben körperlichen Pathologien, eine schizoide Persönlichkeitsstruktur entwickeln. Diese Menschen leiden dann unter einem Gefühl des Fremdeinflusses und haben Verfolgungswahn. Kann dieser Zustand kompensiert werden, wird dieser Mensch in irgendeiner Form ein Doppelleben führen oder seiner inneren Spaltung auf andere Weise Ausdruck verleihen.

 

Gemüt

  • Schwaches Selbstwertgefühl, fühlt sich unattraktiv -> verwendet viel Zeit auf seine äußere Erscheinung; Imagepflege
  • Verzweifelt darum bemüht „dazuzugehören“
  • Verheimlichen von Familiengeheimnissen, lügt über seine Lebens-umstände -> heimlicher Alkoholiker, heimlicher Schwangerschafts-abbruch, etc.
  • Fixe Ideen -> Seele und Körper seien getrennt, stehe unter fremder Kontrolle, sie sei schwanger und spüre das Kind/ etwas Lebendiges im Bauch
  • Abergläubig, hat Vorahnungen, misstrauisch
  • Scheinheilig, selbst oder vermutet es bei anderen
  • (religiöser) Fanatismus, verzweifelt am Seelenheil, möchte heilig sein; Neigung zu schwarzer Magie, Pendeln, Wahrsagen, Geheimbünden, Okkultem
  • Ekel, ekelt sich schnell (Andere ekeln sich vor ihm), Gänsehaut durch Ekel, Ekel vor Berührung
  • Angst vor Annäherung (Fremder); emotional sehr empfindlich, aber nach außen gefühlskalt, hart, verschlossen, beherrscht
  • Niedergeschlagen, traurig, verzweifelt über das Gefühl abgetrennt zu sein
  • Angst, Andere würden ihn nicht mögen, wenn sie ihn kennen würden
    • v. Entlarvung, bloßgestellt zu werden, Kontrolle zu verlieren
  • v. okkulten Krankheiten, AIDS, heimlicher Krankheit, Angst nach Impfung
  • Verschluckt die letzten Worte des Satzes
  • Abscheu vor dem Leben, wechselt eventuell schnell mit Heiterkeit
    • Gespaltenes Wesen; streitsüchtig -> nur unter Seinesgleichen, dem Arzt gegenüber zeigt er sich freundlich; betrügerische Neigungen
  • Kinder fragen immer „warum?“, sind schweigsam, haben den Drang alles anzufassen

 

Allgemeines

Schlechter durch: < feuchtes Wetter, Kälte, feuchte Speisen (Obst), nach dem Frühstück, liegen links, Mondschein

Besser durch: Absonderungen, chronische Beschwerden bessern sich während Erkältung, Überkreuzen der Glieder, warmes Wetter, warme Mütze, heiß baden, beten, niesen, Sonnenlicht

 

Körper

  • Schleichender, unaufhörlicher Krankheitsprozess (sykotisches Miasma)
  • Ölige Schweiße, stinkender Schweiß der Genitalien
  • Warzen, Feigwarzen -> schwammig, juckend, blutend, hart
  • Kondylome und Fissuren, Polypen, Papillome
  • Kopfschmerzen, links, wie von einem Nagel
  • Trockenheit der Nasenflügel, Krusten; chronische Sinusitis
  • Schnupfen während Stuhlgang, Heuschnupfen, Asthma
  • Chronische Katarrhe, dick, gelb, grün, übelriechend
  • Deformierte Nägel, Hautausschläge zwischen den Zehen
  • Geteilter Harnstrahl, schleimige Absonderungen aus der Harnröhre, chronische Zystitis
  • Prostatahypertrophie, Herpes genitales, Prostatitis, Ovarialzysten, grünliche Leukorrhoe, Gebärmuttertumoren, Myome
  • Diarrhoe am Morgen, Rheumatismus, Psoriasis
  • n. Schokolade, Zwiebeln und Knoblauch
  • g. Zwiebeln (unverträglich)
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