Gerade in den letzten Wochen und Monaten ist viel über den gesundheitlichen Nutzen von Vitamin D berichtet worden. Ähnlicher Beliebtheit erfreut sich Vitamin B12, das neben Vitamin D eines der meist genommenen Mikronährstoffe ist. Bei einem Großteil der Anwender und Patienten bessern sich zahlreiche Beschwerden durch die Einnahme hochdosierter Vitamine. Bei einem gewissen Prozentsatz treten jedoch unerwünschte Wirkungen auf. Könnte dies an einer Schwermetallbelastung liegen?
Bei Schwermetallbelastung können hochdosierte Supplements schädlich sein
Da ich selbst mit der Nährstoffmedizin oder orthomolekularen Medizin arbeite, soll dieser Artikel alles andere sein als eine Abhandlung gegen die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und die Therapie mit Vitaminen und Co. Im Gegenteil möchte ich etwas zum allgemeinen Wissen über Wirkungen und Wechselwirkungen von Supplements beitragen.
Ähnlich wie anderen naturheilkundlichen oder alternativ-medizinischen Verfahren wird der Nährstoffmedizin gerne Nebenwirkungsfreiheit attestiert, weshalb die Nahrungsergänzungsmittel auch größtenteils frei verkäuflich sind. Aber wo eine Wirkung ist, kann auch eine Nebenwirkung oder zumindest unerwünschte Wirkung sein.
Tatsächlich ist es so, dass die therapeutische Bandbreite sehr hoch ist. Bei einem Spurenelement wie Zink liegt sie etwa bei dem 10-fachen des empfohlenen Tagesbedarfs. Der normale Tagesbedarf wird mit 10 mg angegeben, eine prophylaktische Langzeitanwendung von 25 – 50 mg am Tag stellt in der Regel kein Problem dar, akut kann man sogar 100 -150 mg am Tag einnehmen. Bei dem wasserlöslichen Vitamin B12 wird bei einer Hochdosistherapie mit 1000 µg am Tag sogar eine über 300-fache (!) Menge des täglichen Bedarfs von 3 µg verabreicht. Aufgrund der hohen therapeutischen Bandbreite treten direkte Nebenwirkungen oder Überdosierungserscheinungen relativ selten auf. Das macht Mikronährstoffe offenbar zu einer perfekten Alternative der Selbstbehandlung.
Die Vielfach beschriebenen positiven Wirkungen der verschiedenen Mikronährstoffe verleiten zudem dazu, sich von möglichst allen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Antioxidantien usw. eine hohe tägliche Dosis einzupfeifen. Dabei ist eine gezielte Diagnostik und Einnahme spezieller Nährstoffe absolut sinnvoll. Aber selbst das reicht nicht immer aus. Mängel auszugleichen und mit dem passenden Nährstoff aufzufüllen kommt an seine Grenzen, wenn Ernährungsfehler im Weg stehen oder Schadstoffe im Körper kursieren, die mit den eingenommen Stoffen auf oftmals unbekannte Art interagieren.
Letztere Problematik soll dieser Beitrag für den Fall einer Schwermetallbelastung beleuchten. Insbesondere wenn es sich dabei um das giftigste aller Schwermetalle handelt – Quecksilber.
Die Amalgam-Story
Nichts hat uns die Belastung des Organismus mit Schwermetallen so sehr ins Bewusstsein gerufen, wie die aus Quecksilber und anderen Schwermetallen gefertigten Amalgamfüllungen. Amalgamfüllungen bestehen meist zu 50% aus Quecksilber und je nach Legierung aus bis zu 40 % Silber, 30% Kupfer oder Zinn, geringen Mengen Zink und anderen Metallen. Bis in die 1990er Jahre hinein wurden sie nahezu bedenkenlos jedem verpasst der ein kariöses Loch im Zahn hatte. Dann wurden allmählich Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern sowie Fachartikel von Ärzten und Heilpraktikern über die schädlichen Auswirken von Amalgam einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Kritik an Amalgam gibt es derweil schon seit seiner Erfindung im Jahr 1831 (Mutter, 2002). Seit den 1970er Jahren wurden dutzende von Studien über seine Schädlichkeit veröffentlicht.
Trotz eindeutiger Belege für seine Giftigkeit ist Amalgam bis heute (2015) das einzige Füllmaterial, das ohne Zuzahlung von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Als einzige Ausnahme gilt eine Allergie gegen einen Bestandteil der Amalgamlegierung. Dann werden sogar die Kosten für das Entfernen der alten Plomben übernommen. Was nicht automatisch heißt, dass diese auch sachgerecht und sicher entfernt werden. Stichworte sind hier Kofferdamm – Atemschutz – und anschließende Ausleitung der Schwermetallbelastung. Diese liegen in den Händen verantwortlich handelnder Zahnärzte, Heilpraktiker und den Patienten selber.
Die weitere Verwendung von Amalgam ist meines Erachtens im wahrsten Sinne des Wortes “Quacksalberei”. Der Begriff Quacksalber, der im Volksmund heutzutage gerne als Schimpfwort für Naturheilkundler verwendet wird, hat in der Ethymologie seiner Bedeutung Verwandtschaft mit dem Wort Quecksilber. Quecksilber wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein von der damaligen Schulmedizin als Arznei gegen Syphilis angewandt. Dass die Patienten dann oft an Quecksilbervergiftung starben und nicht immer an der Syphilis, schien zu dieser Zeit nur dem Begründer der Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann (1755-1843) aufzufallen. Dieser lieferte sich heftige Diskurse mit seinen Wissenschaftkollegen über die damals verbreitete Lehrmeinung und die Anwendung solch gefährlicher Rosskuren. Entscheidendes hat sich seit damals offenbar nicht geändert. Nur sind die Vergiftungen durch Medikamente oder eben Zahnfüllungen nicht mehr so offensichtlich.
Aber zurück zum Thema. Ich denke wir sind uns einig darüber, dass Amalgam schädlich ist und wenn vorhanden sicher entfernt und seine toxischen Bestandteile ausgeleitet werden sollten. Doch solange dies nicht geschehen ist, ist es wichtig, einer Schwermetallbelastung Beachtung zu schenken und sie in der Therapie mit Nährstoffen zu bedenken.
Vitamin B12 methyliert Quecksilber
Vitamin B12 und seine Derivate sind dafür bekannt, Quecksilber mobilisieren zu können. Problematisch ist vor allem das organische Methylcobalamin. Es ist beliebt aufgrund seiner hohen Bioverfügbarkeit. Liegt jedoch eine Quecksilberbelastung vor, kann es das weniger giftige anorganische Quecksilber (Hg2+) in das hochtoxische organische Methylquecksilber (MeHg) verwandeln, indem es diesem seine Methylgruppe spendet.
Methylcobalamin ist neben Adenosylcobalamin eine aktive Form des Vitamin B 12. Inaktive Formen wie das Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin werden im Körper in die aktiven Komponenten umgewandelt.
Hauptquelle für anorganisches Quecksilber (Hg2+) sind Amalgamplomben und noch vorhandene Belastungen nach unsachgemäßer Amalgamentfernung und nicht durchgeführter Schwermetallausleitung. Zwar wird im Amalgam metallisches Quecksilber (Hg oder Hg0) verwendet, das nur als Dampf (entsteht beim Ausbohren) gut resorbiert wird und toxisch wirkt. Allerdings kommt es durch Oxidation des Hg oder in Anwesenheit anderer Metalle (wie dem im Amalgam enthaltenen Silber oder auch Goldinlays) durch elektrische Spannung zwischen den unterschiedlichen Metallen zur Entstehung von Hg2+.
Wenn dann durch Methylierung – zum Beispiel aufgrund von Methylcobalamin – Methylquecksilber entstanden ist, wird dieses über den enterohepatischen Kreislauf reabsorbiert (Chapman, 2000) und größtenteils in Gehirn und Leber verschoben. Neurologische Symptome und eine gestörte Leberfunktion sind dann die Folgen.
Megadosen Vitamin C, Vitamin B12 und Folsäure bei Quecksilberbelastung problematisch
Megadosen Vitamin C, Vitamin B12 und Folsäure führten nach einer Hg2+ Exposition zu einer vermehrten Ansammlung von MeHg in Gehirn und Leber (Chapman, 2000) (Zorn, 1990). Je nachdem in welcher Kombination die Nährstoffe gegeben wurden, fanden sich auch erhöhte Konzentrationen in der Muskulatur und in den Haaren. Auch wenn diese Ergebnisse auf Tierversuche zurückgehen, so kam es hier offensichtlich zu einer Umwandlung des anorganischen und weniger toxischen Hg2+ in das organische und hochtoxische MeHg. Entscheidend dürfte hierbei sein, dass B12 zu einer Methylierung von Hg2+ zu MeHg beiträgt.
In der orthomolekularen Medizin wird Vitamin B 12 teilweise in hohen Dosen von 1000 µg täglich und mehr angewandt, ohne dass (direkte) toxische Nebenwirkungen zu erwarten sind. Insbesondere bei chronischem nitrosativem Zellstress ist es in hohen Dosen überaus hilfreich, um zu viel vorhandenes NO (Stickstoffmonoxid) zu binden und so die Zellen zu schützen (Kuklinski, 2015) (Weinberg, 2009).
Dass Cobalamine in der Lage sind Quecksilber zu binden, ist unterdessen in der orthomolekularen Medizin bekannt. So werden sie begleitend zu schwefelhaltigen Chelatbildnern (DMSA/ DMPS) gegeben, die feste Bindungen mit Quecksilber eingehen, sodass dieses über den Urin ausgeschieden werden kann.
Hochdosistherapie mit Vitamin B12 nur bei Quecksilberfreiheit
Meine Empfehlung lautet daher, Vitamin B12 nur bei nachgewiesenem Mangel kurzfristig höher dosiert zu geben, danach maximal 1000 µg 1x pro Woche. Von dauerhaften hochdosierten Gaben von täglich 500 bis 2000 µg pro Tag und mehr würde ich abraten, solange eine Quecksilberbelastung nicht ausgeschlossen worden ist.
Wenn Sie aus therapeutischen Gründen Vitamin B12 in hohen täglichen Dosen nehmen müssen – zum Beispiel aufgrund von nitrosativem Stress – dann nehmen Sie es in Form von Adenosylcobalamin. Diese aktive Form von B12 hat keine Methylgruppe und trägt deshalb auch nicht zur Methylierung von Quecksilber bei.
In jedem Fall sollte geklärt werden, ob Amalgamfüllungen vorhanden sind oder waren. Wenn Sie entfernt worden sind, dann wie? Mit Kofferdamm, Atemschutz? Wurde danach eine Ausleitung gemacht und wenn ja womit und wie lange? Welche Symptome traten dabei auf, verschwanden oder sind geblieben? Eine sichere Ausleitung ist meines Erachtens nach nur mit der Klinghardt-Trias Koriander-Bärlauch-Chlorella sowie den Chelatbildnern DMSA/DMPS möglich. Eine Ausleitung mit homöopathischen Mitteln oder Bioresonanz reicht meiner Erfahrung nach nicht aus. Die sicherste Methode der Testung ist eine Urintestung nach Chelatgabe.
Anmerkung vom 06.05.2016: Immer wieder werde ich gefragt, ob ich jetzt generell von der Einnahme von Vitamin B12 in Form von Methylcobalamin abrate. Nein, das tue ich nicht. Bei vermuteter oder bekannter Schwermetallbelastung rate ich jedoch auch nicht dazu. Allerdings ist mir bewusst, dass es zahlreiche Fälle gibt, in den Methylcobalamin trotz vorhandener Schwermetallbelastung gut vertragen wird oder sogar zur Ausleitung beitragen kann. Jetzt fragt sich jeder warum das so ist. Dieser Frage bin ich in meinem Artikel “Gute Entgifter – schlechte Entgifter” nachgegangen. Darin enthalten sind auch meine Videos zu den “3 Phasen der Entgiftung”. Kurz gesagt, wer über hervorragende Entgiftungsenzyme verfügt, dem kann es auch trotz Amalgam und Co. formidabel gehen, obwohl oder gerade wenn er B12, Vitamin D und Glutathion einnimmt.
Gegenmaßnahmen zur (Re-)Intoxikation mit Methylquecksilber
Bei Vorhandensein oder Verdacht auf eine Quecksilberbelastung sollte von einer (weiteren) hochdosierten Methylcobalamin-Einnahme abgesehen werden. Vor allem wenn Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, unklares Denken oder andere neurologische Symptome auftreten, sollte die Einnahme ausgesetzt oder in der Dosis reduziert werden. Da Vitamin B12 trotz seiner Wasserlöslichkeit in der Leber gespeichert und aufgrund seines enterohepatischen Kreislaufs kaum ausgeschieden wird, reicht ein Absetzen nicht immer aus.
Da auch MeHg dem enterohepatischen Kreislauf unterliegt und nach seiner Freisetzung in den Darm reabsorbiert werden kann, sollte es durch geeignete Gegenmaßnahmen zur Ausscheidung gebracht werden.
Selenmethionin vermindert die Giftwirkung von Quecksilber
Parallel zur Einnahme von Vitamin B12 sollte Selen, am besten in Form von Selenhefe oder Selenmethionin eingenommen werden. Dadurch wird die Toxizität von Methylquecksilber gemindert (Moreno, 2014). Insbesondere L-Selenmethionin konnte die Toxizität von MeHg mindern.
Die Wirkung des anorganischen Selenit (Natriumselenit) ist widersprüchlich. So hatten zum Beispiel japanische Forscher in einer Studie aus den 1980´er Jahren eine Umverteilung von Quecksilber innerhalb des Körpers von Mäusen beobachten können. In Abhängigkeit davon ob es sich um organisches oder anorganisches Quecksilber handelte, kam es zu einer Verschiebung in Gehirn und Leber oder in andere Organe. In einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2004 wurde auf die widersprüchliche Datenlage bezüglich der Wirkung von Natriumselenit und Selenmethionin hingewiesen. Man kam dabei zu dem Schluß, dass von Natriumselenit keine eindeutige Gefahr ausgeht (BfR, 2004).
Nachtrag: In den Tagesthemen der ARD wurde kürzlich berichtet, dass das BfR das Pestizid Glyphosat als ungefährlich eingestuft hat. Auch wenn man hier nicht Äpfel mit Birnen verwechseln sollte, so verliert das Institut durch eine solche Einschätzung in meinen Augen an allgemeiner Glaubwürdigkeit.
Kohletabletten binden Schwermetalle im Darm
Als Antidot können zudem Kohletabletten genommen werden, die im Darm befindliche Quecksilberverbindungen sowie andere Schwermetalle binden und eine Reabsorption der Giftstoffe verhindern. Die gebundenen Metalle werden dann über den Stuhl ausgeschieden. Allerdings sollte man die Einnahme von Kohletabletten nicht dauerhaft durchführen, da auch nützliche Mineralien und Spurenelemente gebunden und ausgeschieden werden. Diese sollten zudem im zeitlichen Abstand zur Einnahme von Kohletabletten unbedingt substituiert werden.
Chlorella-Alge leitet Schwermetalle sicher aus
Auch die gute alte Chlorella beinhaltet Vitamin B12, welches bei der Mobilisierung von Schwermetallen hilft. Dank des in den Algen enthaltenen Chlorophylls und Sporopolleins werden die Schwermetalle vor einer Rückresorption in den enterohepatischen Kreislauf bewahrt und über den Stuhl ausgeschieden.
Liegt eine Quecksilberbelastung vor, wird diese vermutet oder treten bei einer Therapie mit hochdosiertem Vitamin B12 unerwünschte Nebensymptome auf – wie Schwindel, Kopfschmerz, “brain fog”, andere neurologische Symptome, Abgeschlagenheit, etc. – sollte das B12 abgesetzt und statt dessen Chlorella gegeben werden. Tritt eine Besserung der Symptome ein, liegt eine Quecksilberbelastung nahe. Durch geeignete Testverfahren sollte dies überprüft und bei positivem Ergebnis eine Schwermetallausleitung durchgeführt werden. Erst danach kann mit Vitamin B12 in hohen Dosierungen weitertherapiert werden, sofern dies dann überhaupt noch nötig ist.
EPA und DHA schützen die Zellen vor Methylquecksilber
Durch die Verschmutzung der Weltmeere gilt Seefisch als die wichtigste Quelle von mit der Nahrung aufgenommenem organischem Methylquecksilber (MeHg).
Gleichzeitig schützen die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, die in Seefisch und Meeresalgen vorkommen, vor den toxischen Wirkungen des Methylquecksilber. Die protektive Wirkung ist auf eine verminderte Aufnahme des Giftes in die Zellen und einen beschleunigten natürlichen Zelltod zurückzuführen. (Nøstbakken, 2012). Der beschleunigte Zelltod trat in vitro in der Studie von Nøstbakken nur dann auf, wenn die Omega-3-Fettsäuren gemeinsam mit MeHg zu den untersuchten Zellkulturen gegeben wurden. Das heißt, ohne MeHg kam es unter den gesunden Zellen auch nicht zu einem beschleunigten Zelltod. EPA und DHA halfen jedoch den quecksilberkranken Zellen frühzeitig abzudanken und so Platz zu machen für neue gesunde Zellen.
EPA und DHA aus Seafood
Der Verzehr von Seefisch ist kontrovers. Alternativ bietet sich die Aufnahme von EPA und DHA in Form von gereinigtem Fischöl oder Algenpräparaten an. Das Problem bei molekular gereinigtem Fischöl könnten aufgrund zu hoher Grenzwerte oder mangelhafter Bearbeitung noch vorhandene Schwermetallbelastungen sein oder die empfindlichen Omega-3-Fettsäuren könnten durch die intensive Verarbeitung beschädigt worden sein. Leider fehlen mir hierzu verlässliche Informationen und neutrale Studienergebnisse. Als Alternative zu dem recht günstigen Fischöl wird auch das ziemlich teure Krillöl gehandelt. Es stammt aus dem antarktischen Krill und ist ebenso reich an EPA und DHA. Das garnelenartige Tier steht am Anfang der Nahrungskette und hat deshalb normalerweise eine deutlich geringere Quecksilberbelastung als die großen Raubfische am Ende der Nahrungskette, die zur Fischölproduktion genutzt werden.
Amalgamentfernung und Schwermetallausleitung
Die Begrenzung der Aufnahme von Vitamin B12 kann eine vorübergehende Maßnahme sein, um die Aufnahme und Giftigkeit von Quecksilber zu begrenzen. Zudem ist der Verzehr mit Schwermetallen belasteter Nahrungsmittel sowie die Aufnahme über die Atemwege (Rauchen, auch passiv, Abgase, ect.) so gut es geht zu verhindern. Die gleichzeitige Gabe anderer Spurenelemente und Mineralien, der Verzehr von DHA- und EPA-haltigen Fettsäuren ist in jedem Fall günstig, auch wenn keine Schwermetallbelastung vorliegt.
Auf Dauer macht es jedoch Sinn, Schwermetalle auszuleiten. Hierzu sollten zunächst noch vorhandene Amalgamfüllungen fachgerecht entfernt werden. Dabei sollte unbedingt auf umfangreiche Schutzmaßnahmen geachtet werden, wie Kofferdamm und Atemschutz. Suchen Sie sich einen Zahnarzt, der einen solchen Service anbietet! Die Zahnsanierung sollte mit dem Auffüllen von Spurenelementen und Mineralien vorbereitet und mit schadstoffbindenden Stoffen wie Kohletabletten, Bentonit und Chlorella begleitet werden.
Die eigentliche Ausleitung beginnt nach der Zahnsanierung. Diese kann mit der bewährten Trias Bärlauch – Koriander – Chlorella nach Dr. Klinghardt begonnen und ggf. durch Heilfasten unterstützt werden. Der Erfolg dieser Methode kann an einer Besserung der Symptome und auch mit Hilfe von Laboruntersuchungen bewertet werden. Reicht diese Form der Ausleitung nicht aus, so ist die Gabe von Chelatbildnern wie EDTA und DMSA notwendig. Diese Form der Schwermetallausleitung sollte unbedingt von einem Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt und der Therapieerfolg labormedizinisch überprüft werden.
Glutathion und L-Cystein können schaden – es kommt auf den richtigen Moment an
Beide Stoffe werden zur Schwermetallentgiftung eingesetzt. Cystein kann Schwermetallkomplexe bilden, indem es den Schadstoff an seine Thiolgruppe bindet. Außerdem schützt es Enzyme wie Carnitin, die zur Entgiftung beitragen. Das Problem ist, dass die Bindung alleine noch nicht zur Ausscheidung führt. Cystein kann als Träger für MeHg über die Blut-Hirn-Schranke fungieren und so das giftige Quecksilber ins Zentralnervensystem verschieben (Chapman, 2000).
Mit Glutathion gibt es ein ähnliches Problem. Der schwefelhaltige Radikalenfänger schützt unsere Zellen vor giftigen Schwermetallen. Am besten jedoch, wenn es in der Zelle selbst gebildet wird. Wird es als Supplement zugeführt und liegt eine Quecksilberbelastung im Bindegewebe vor, so kann es das Quecksilber aus den Gewebszwischenräumen in die Zellen transportieren, wo es erst recht Schaden anrichtet. Dr. Mutter empfiehlt deshalb, Glutathion erst in der letzten Phase der Entgiftung von Quecksilber einzusetzen (Mutter, 2002).
Möchte man Glutathion oder L-Cystein bzw. Acethylcystein (wird gerne zur Unterstützung der Glutathion-Synthese gegeben) zum Beispiel im Rahmen einer Mitochondrientherapie einsetzen, so sollte zunächst sichergestellt werden, dass keine Quecksilberbelastung oder Amalgamfüllungen mehr vorhanden sind.
Vitamin D unterstützt Aufnahme essentieller Mineralien sowie toxischer Elemente
Allgemein bekannt ist die Aufgabe von Vitamin D bei der Resorption von Calcium. Aber auch Magnesium und die essentiellen Spurenelemente Kupfer, Zink, Eisen und Selen werden besser in Anwesenheit von Vitamin D verstoffwechselt. Leider wird auch die Aufnahme toxischer Elemente wie Blei, Arsen, Aluminium, Cadmium und Strontium durch Vitamin D gefördert. (Schwalfenberg, 2015) (Moon, 1994). Andererseits blockieren Cadmium und Blei auch die Aktivierung von 25(OH)D3 zum aktiven 1,25-Vitamin D in den Nieren. Zu einer vermehrten Quecksilberaufnahme führt Vitamin D jedoch nicht. Es schützt sogar die Zellen bei einer Quecksilberbelastung (Schwarzenberg, 2015), vermutlich aufgrund einer gesteigerten Glutathionsynthese.
Vitamin D unbedingt mit andern Mineralien und Spurenelemente kombinieren
Glücklicherweise kann die Resorption toxischer Elemente reduziert werden, wenn dem Körper gleichzeitig ausreichend essentielle Mineralien zur Verfügung stehen. Daher ist es wichtig – insbesondere bei hohen Vitamin D-Dosierungen von 10.000 i.E./ täglich und mehr – ebenso für ein ausreichende Supplementierung von Magnesium, Calcium, Zink, Selen und anderer essentieller Spurenelemente zu sorgen.
Die Wirkung vom Vitamin D zum Schutz vor Schwermetallen ist widersprüchlich
Vitamin D wird eine entgiftende Wirkung zugeschrieben, da es den intrazellulären Glutathion-Spiegel anhebt (Jain, 2013, 2014). Allerdings findet man auch bei Quecksilberbelastung erhöhte intrazelluläre Glutathion-Spiegel aufgrund einer Gegenregulation des Organismus (Cabaña-Muñoz, 2015). Dies lässt vermuten, dass auch andere Schwermetalle (deren Aufnahme im Gegenteil zum Quecksilber von Vitamin D begünstigt wird) zu einer solchen Gegenregulation führen. Ob die Anhebung des Glutathion-Spiegels durch Vitamin D direkt oder auf einer Reaktion gegen die miteingewanderten Schadstoffe beruht, bleibt daher unklar.
Auf der anderen Seite ist Vitamin D auch in der Lage ROS (reaktive Sauerstoffspezies) und entzündungsfördernde Zytokine zu verringern und trägt damit zum Zellschutz bei (Jain, 2013). Möglicherweise werden dadurch bei einer Hochdosistherapie mit Vitamin D die schädlichen Nebenwirkungen miteingewanderter Schwermetalle neutralisiert.
Allerdings bleibt die Gefahr, dass zwar oxidative Zellschäden durch die Schwermetalle dank Vitamin D vorübergehend vermindert, die Schadstoffe aber trotzdem im Gewebe angereichert werden. Deshalb sollte man mögliche Schwermetallquellen so weit es geht eliminieren. Wichtige Schwermetalle mit Affinität zu Vitamin D sind Blei und Cadmium sowie das ebenso giftige Metall Aluminium.
Die Umweltbelastung durch Blei nach der Einführung bleifreien Benzins und dem Austausch alter Bleiwasserleitungen ist stark zurückgegangen. Wer noch in einem unsanierten Haus lebt sollte jedoch unbedingt einen Wasserfilter benutzen. Kohleaktivfilter reinigen das Trinkwasser wirkungsvoll von Blei und anderen Schadstoffen.
Cadmium findet sich vor allem im Tabakrauch und verschiedenen Nahrungsmitteln.
Aluminium finde ich bei Testungen nach Chelatgabe in meiner Praxis sehr häufig. Es ist leider allgegenwärtig. In Deos, Verpackungen, Konservendosen, Kaffeekapseln oder als Rieselhilfe in Streusalz. Diese und weitere aluminiumhaltige Produkte der Nahrungsindustrie sollte man unbedingt meiden, um die Aufnahme des Neurotoxins zu minimieren.
Der gesundheitliche Nutzen von Vitamin D ist unbestritten
Keine Frage, Vitamin D ist unentbehrlich. Die noch geltenden offiziellen Zufuhrempfehlungen von 400 bis 800 i.E. am Tag sind viel zu niedrig. Um bei “fehlender endogener Synthese” auf einen 25-OH-Vitamin D3-Serumwert “von mindestens 50 nmol/l” zu kommen, wie es auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (dge.de) steht, reichen auch keine 2.000 i.E. am Tag aus. Abgesehen davon, dass 50 nmol/ Tag aus präventivmediznischer Sicht zu wenig sind. Zahlreiche Studien konnten mittlerweile zeigen, dass ein Erwachsener 4.000 bis 10.000 i.E. am Tag brauchen kann, um seinen Vitamin D-Spiegel auch im Winter im grünen Bereich zu halten.
Viele Einzelfallberichte zeugen zudem von positiven Erfahrungen und Heilungserfolgen bei täglichen Gaben von 50.000 i.E. und mehr über einen längeren Zeitraum. Wo alteingesessene Mediziner die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und nach toxischer Wirkung schreien, fängt für viele der Spass erst an. Denn die gefürchtete Toxizität in Form einer Calcium-Überladung in Blut und Gewebe lässt sich durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin K2 verhindern. Vitamin K2 zieht nämlich (überschüssiges) Calcium aus dem Blut und den Geweben und baut es sicher in den Knochen ein. Diese geniale Co-Wirkung wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit der neue Standard in der Osteoporose-Prophylaxe.
Wird Vitamin D schlecht vertragen, Schwermetalle ausleiten!
Während wie gesagt viele von einer Hochdosis-Vitamin D-Therapie ohne offenkundige Nebenwirkungen profitieren und eine Besserung ihre Gesundheitszustandes erreichen, vertragen einige Anwender schon 5.000 oder 10.000 i.E. täglich schlecht. Schließt man den Mangel an anderen Mikronährstoffen aus, die mit Vitamin D eine Co-Wirkung entfalten – wie Magnesium, Vitamin A oder eben Vitamin K2 – so kommen als Ursache miteingewanderte Schwermetalle in Betracht.
Die Ausleitung von Schwermetallen die eine Affinität zu Vitamin D haben, kann auch mit der Klinghardt-Methode durchgeführt oder zumindest begonnen werden. Unter den Chelatbildnern sind DMSA/DMPS wirkungsvoll in der Ausleitung von Blei und Arsen. Für die Ausleitung von Aluminium braucht es jedoch EDTA, am besten in der Form von Ca-Na-EDTA.
COMT-Polymorphismus als Ursache einer B12-Unverträglichkeit
Bevor man unerwünschte Wirkungen nach der Einnahme von hochdosiertem Methylcobalamin einer Schwermetallbelastung zuschreibt, sollte man bestimmte genetische Störungen ausschließen. So können Polymorphismen des COMT-Gens oder MTHFR-Gens Methylierungsstörungen verursachen. Nicht vergessen: Methylierung ist an sich nichts schlechtes, ja ein lebensnotwendiger Stoffwechselschritt. Nur die Methylierung von großen Mengen anorganischem Quecksilber gilt es eben zu vermeiden.
Das COMT-Gen ist verantwortlich für die normale Bildung des COMT-Enzyms (Catechol-O-Methyltransferase), welches mithilfe von Methylierung unter anderem Neurotransmitter und Arzneistoffe verstoffwechselt. Neben dem COMT-Enzym wird auch das MTHFR-Enzym (Methylentetrahydrofolat-Reduktase) für Methylierungsprozesse benötigt. MTHFR spielt beispielsweise eine Rolle beim Abbau von Homocystein zu Methionin. Auch Störungen im MTHFR-Gen können somit zu unerwünschten Reaktionen nach der hochdosierten Einnahme von B12-Supplementen führen. Bei diesen Gen-Polymorphismen werden jedoch gerade die aktiven Formen der Folsäure (aktive Form = Folat) und von Vitamin B12 (aktive Formen = Methylcobalamin und Adenosylcobalamin; inaktive Formen = Cyanocobalamin und Hydroxycobalamin) gebraucht, da die inaktiven Formen aufgrund von Methylierungsfehlern nicht oder nur unzureichend verwertet werden können.
Genetische Tests können zeigen, ob Probleme mit einem dieser beiden Gene vorliegen. Bevor man also dem Quecksilber die alleinige Schuld gibt, sollte man die Genetik miteinbeziehen. Auch die Frage, bei welchen Formen der Vitamine (aktiv/ inaktiv) Symptome auftreten, kann eine entscheidende Rolle spielen.
FAZIT:
Alles zu seiner Zeit, in der richtigen Form und Menge
Die Einnahme von Supplements kann einen großen gesundheitlichen Nutzen bringen. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass diese in der richtigen Menge (Dosierung), Form (chemische Verbindung) und auch der richtigen Zeit zugeführt werden sollten.
Die unterschiedlichen Nährstoffen spielen wie in einem Team zusammen und unterstützen sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Ihre Wechselwirkungen untereinander – aber auch mit anderen Stoffen wie Schwermetallen – sollte dabei beachtet werden. Eigentlich gesundheitsfördernde Wirkungen können sich so aufheben oder sogar ins Gegenteil umschlagen. Um diesen negativen Effekt zu verhindern, sind eine genaue und umfangreiche Anamnese und Diagnostik unentbehrlich. Wenn man dies beachtet und danach handelt, kann man den größten gesundheitlichen Nutzen aus der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und einer Therapie mit Mikronährstoffen erzielen.
Anmerkung vom 06.05.2016: In der mobilen Version muss man ganz nach unten scrollen um zum Kommentarfeld zu gelangen. Der Artikel ist viel auf Facebook und anderen social media Plattformen diskutiert worden. Die FAQ´s erscheinen dann leider nicht hier auf dem Blog und bleiben neuen Lesern unbeantwortet. Also einfach weiter runter scrollen und hier kommentieren. 😉
Ihr Heilpraktiker in Berlin
Reinhard Clemens
Quellen
BfR: Selenverbindungen in Nahrungsergänzungsmitteln. Stellungnahme Nr. 015/2005 des BfR vom 17.12.2004 http://www.bfr.bund.de/cm/343/selenverbindungen_in_nahrungsergaenzungsmitteln.pdf
Cabaña-Muñoz et al: Increased Zn/Glutathione Levels and Higher Superoxide Dismutase-1 Activity as Biomarkers of Oxidative Stress in Women with Long-Term Dental Amalgam Fillings: Correlation between Mercury/Aluminium Levels (in Hair) and Antioxidant Systems in Plasma. (Erhöhte Zink/Glutathion Werte und höhere Superoxiddismutase-1-Aktivität als Biomarker von oxidativem Stress bei Frauen mit Langzeit-Amalgamfüllungen: Korrelationen zwischen Quecksilber/ Aluminium Werten (im Haar) und antioxidativen Systemen im Plasma) PLoS One. 2015 Jun 15;10(6):e0126339. doi: 10.1371/journal.pone.0126339. eCollection 2015. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26076368
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Jain et al: Vitamin D upregulates glutamate cysteine ligase and glutathione reductase, and GSH formation, and decreases ROS and MCP-1 and IL-8 secretion in high-glucose exposed U937 monocytes. (Vitamin D erhöht die Glutamat-Cystein-Ligase und Glutathion-Reduktase und GSH-Bildung, und es vermindert ROS und MCP-1 und IL-8 Sekretion bei U 937 Monozyten die hohen Glukosemengen ausgesetzt waren.) Biochem Biophys Res Commun. 2013 Jul 19;437(1):7-11. doi: 10.1016/j.bbrc.2013.06.004. Epub 2013 Jun 11. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23770363
Jain et al: Vitamin D and L-cysteine levels correlate positively with GSH and negatively with insulin resistance levels in the blood of type 2 diabetic patients. (Vitamin D und L-cysteine Level korrelieren postiv mit GSH und negativ mit Insulinresistenz Leveln im Blut von Diabetes Typ 2 Patienten.) Eur J Clin Nutr. 2014 Oct;68(10):1148-53. doi: 10.1038/ejcn.2014.114. Epub 2014 Jun 25. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24961547
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Nøstbakken et al: Effect of Marine Omega 3 Fatty Acids on Methylmercury-Induced Toxicity in Fish and Mammalian Cells In Vitro. (Der Effekt von marinen Omega-3-Fettsäuren auf die methylquecksilberbedingte Toxizität in Fisch- und Säugetierzellen). J Biomed Biotechnol. 2012; 2012: 417652. Published online 2012 May 10. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3359764/
Schwalfenberg et al: Vitamin D, Essential Minerals, and Toxic Elements: Exploring Interactions between Nutrients and Toxicants in Clinical Medicine. (Vitamin D, essentielle Mineralien und toxische Elemente: Erforschung der Interaktionen zwischen Nährstoffen und Giftstoffen in der klinischen Medizin). ScientificWorldJournal. 2015;2015:318595. doi: 10.1155/2015/318595. Epub 2015 Jul 29. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4539504/
Suzuki et al: Alteration of inorganic mercury accumulation due to selenite in organs of mice fed methylmercury. (Veränderung der Ansammlung von inorganischem Quecksilber aufgrund von Selenit in Organen von Mäusen die mit Methylquecksilber gefüttert wurden) Sangyo Igaku. 1984 Mar;26(2):125-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6503010
Weinberg et al: Inhibition of nitric oxide synthase by cobalamins and cobinamides. (Hemmung von Stickstoffoxidsynthase durch Cobalamine und Cobinamide).Free Radic Biol Med. 2009 Jun 15;46(12):1626-32. doi: 10.1016/j.freeradbiomed.2009.03.017. Epub 2009 Mar 27. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19328848
Zorn et al: A relationship between vitamin B12, folic acid, ascorbic acid, and mercury uptake and methylation. (Eine Beziehung zwischen Vitamin B 12, Folsäure, Ascorbinsäure und Quecksilberaufnahme und – methylierung). Life Sci. 1990;47(2):167-73. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2388525
102 thoughts on “Bei Schwermetallbelastung Vorsicht mit diesen Supplements”
Guten Tag, Herr Clemens!
Bei mir wurde anhand eines Blutbildes ein Folsäuremangel festgestellt, den ich mit Folsäure (5mg)-Tabletten ausgleichen soll. Leider vertrage ich diese nicht (neurologische Symptome). Ich habe eine Histamin- und Salicylat-Unverträglichkeit. In der Lebensmittel-Verträglichkeitsliste der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) ist Folsäure als unverträglich eingestuft. Gibt es eine andere Möglichkeit den Folsäuremangel ohne unerwünschte Nebenwirkungen auszugleichen? Haben Sie eine Idee dazu?
Mit freundlichem Gruß Katja Popiela
Hallo Frau Popiela,
bei HIT ist es eine Frage der Dosierung, ähnlich wie bei dem Verzehr von histaminhaltigen Lebensmitteln.
Symptome entstehen, wenn das Maß der individuellen Verträglichkeit überschritten wird. Das hängt bei HIT u.a. von der
Menge der vorhandenen Enzyme (DAO, HNMT) ab. Meistens fehlen diese nicht vollständig, sondern sind “nur” vermindert.
5 mg Folsäure sind sehr viel. Die meisten Folsäure-Präparate enthalten nur 0,4 mg. Es macht also Sinn, bei HIT eine niedrige Dosierung zu wählen, ggf. sogar nur 0,2 mg tgl. Die individuelle verträgliche Dosis sollte man ausprobieren. 5 mg wären m.E. aber zuviel.
LG
Reinhard Clemens
Hallo Herr Clemens,
mir wurde das letzte Stück Dünndarm herausoperiert, so dass ich B12-Injektionen brauche. Das von Ihnen empfohlene Adenosylcobalamin gibt es aber nicht zum Injizieren. Ist Hydroxocobalamin aus Ihrer Sicht ebenso geeignet?
MfG Reinhard Gellert
Ja, definitiv.
Hallo Herr Clemens!Ich habe ihre Seite schon länger abgespeichert,bin aber aus gesundheitlichen Gründen leider noch nicht dazu gekommen ihnen zu schreiben..Und erstmal DANKE für ihre tolle Arbeit!!Es gibt leider viel zu wenig Aufklärung darüber,das Nahrungsergänzungsmittel e.c.,auch unerwünschte Wirkungen haben können ..Ich habe “vorerst” zwei wichtige Fragen : Ich würde gerne wissen, wie das bei modifiziertem Citruspektin und Schwermetallen aussieht,erstmal allgemein… (da MCP ja zellgängig ist und auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann) Besteht hier eine Gefahr, durch MCP. Schwermetalle ins Gehirn zu verlagern (wie bei den von ihnen erwähnten Nahrungsergänzungsmittel Glutathion e.c.)??Und wie ist das speziell…, wenn man noch Metalle im Mund hat,wie Quecksilber und Gold?Darf man da MCP benutzen um zu entgiften oder richtet man damit noch mehr Schaden an?? Außerdem,müßte ich auch wissen,ob man MCP bei Histaminproblemen einnehmen kann??Ich finde im Netzt leider keine Antworten….Ich würde ihnen gerne demnächst eine E-Mail schreiben,da ich dringend Hilfe benötige!!Ich bin allerdings in Hamburg..und hier gibt es leider niemanden,der mir wirklich “weiter helfen”kann..Vielleicht kennen sie jmd.,der kompetent ist..oder wenn nicht,kann man vielleicht auch eine Verbindung von Hamburg nach Berlin aufbauen..?? Erstmal herzlichen Gruß Martina Firnhaber
Hallo. Ich bin bei meiner Recherche auf das Naturheilzentrum Winterhude gestoßen. Die macht einen kompetenten Eindruck
LG
Ich wohne in Hamburg und habe mit dem schon genannten Naturheilzentrum Winterhude gute Erfahrungen gemacht.
Guten Tag! Herzlichen Dank für diesen aufschlussreichen Text! Können Sie mir einen Rat geben: kann jeder Arzt einen zuverlässigen Bluttest machen, um eine Schwermetallbelastung festzustellen? Ich bin Ärzten gegenüber sehr misstrauisch geworden und wüsste zu gern, ob man den Ergebnissen dann auch trauen kann. Haben solche Tests einen bestimmten Namen? Kann man als Laie die Ergebnisse nachvollziehen? Mit besten Grüßen
Hallo!
Theoretisch kann jeder Arzt im Blut die Schwermetalle bestimmen. Da dies aber keine gewöhnliche Kassenleistung ist und sich die meisten Ärzte mit dem Thema wenig auskennen, wird dies allerdings sehr selten gemacht. Zudem ist eine Bestimmung der Schwermetalle aus der spontanen Blutuntersuchung nicht sehr aufschlussreich. Sie zeigt m.E. nur die vor Kurzem aufgenommenen Metalle. Chronische Belastungen sind darin kaum sichtbar, da es zu einer Ablagerung in die Gewebe kommt. Mithilfe von Chelatbildnern können diese Metalle mobilisiert werden. Nach einer sogenannten Chelatinfusion misst man dann die mobilisierten Schwermetalle über den Urin. Eine nicht-invasive Möglichkeit zur Bestimmung einer möglichen Belastung der Gewebe, kann eine Haarmineralanalyse sein. Hier sollte man aber einen Therapeuten zur Bewertung heranziehen, da man hier nicht klar sagen kann, was ist in die Haare mobilisiert worden und was nicht. Mehrere Tests im zeitlichen Abstand können hier hilfreich sein.
Viele Grüße
Guten Tag Herr Clemens,
ich habe eine Frage zu DMSA, ich habe gelesen das DMSA die Bluthirnschranke überwindet und man es nicht nehmen sollte wenn man noch zuviel Schwermetalle im Gewebe hat. Wie ist ihre Meinung hierzu?
Vorab vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Hesse
Hallo Frau Hesse,
keine einfache Frage, da die Forschungslage hier teilweise widersprüchlich ist. In Versuchen mit Mäusen konnte DMSA die Bluthirnschranke überwinden, beim Menschen kann es das offenbar nicht. Inwieweit es zu einer Umverteilung von Schwermetallen durch DMSA kommen kann, wird auch diskutiert. Eine Möglichkeit ist es, verschiedene Chelatoren zu kombinieren, um eine Umverteilung zu verhindern. Am bekanntesten ist die Kombination von Ca-Na-EDTA und DMSA. Beide Stoffe und besonders ihre Kombination zeigten sich bsp. wirkungsvoll bei der Ausleitung von Blei. Wenn es um Quecksilber geht, so hat offenbar DMPS die Kapazität auch das Gehirn zu entgiften. Soweit ein kurzer Überblick über den Stand der Forschung, der durchaus noch einige Fragen offen lässt.
Meiner Erfahrung und Einschätzung nach, ist das Risiko von Nebenwirkungen durch eine Chelattherapie generell dann erhöht, wenn der Organismus (genetisch bedingt) über schlechte Entgiftungsenzyme (wie GST, CYP, u.a.) verfügt. Denn Chelattierung bedeutet immer Mobilisierung und so zumindest das theoretische Risiko einer (geringen) Umverteilung. Verfügt der Körper über gute Entgiftungsenzyme, so können umverteilte Metalle durch körpereigene Entgiftungsenzyme unschädlich gemacht werden. Mehr Infos hierzu finden Sie in meinem Artikel “gute Entgifter – schlechte Entgifter”.
Viele Grüße!
Hallo Herr Clemens
Sie schreiben man sollte auf hochdosiertes Vitamin C und B12 (in Methylcobalamin-Form) bei vorliegender Schwermetallbelastung verzichten. Sollte man dann grundsätzlich kein Vitamin C (ich habe bis jetzt Ester-C 650mg von Biogena täglich eingenommen sowie von Nahani einen Schwangerschaftskomplex der aber u.a. B12 in Methylcobalamin-Form enthält (333,3 µg)) verzichten? Ich habe erst begonnen mich mit dem Thema Schwermetallbelastung -und Ausleitung zu beschäftigen und bin immer mehr verwirrt… Vielen Dank! LG Kati
Hallo Kati,
wenn Sie Vitamin B12 und Vitamin C gut vertragen, dann müssen Sie nicht darauf verzichten. Es kommt einerseits auf die Dosierung und Darreichungsform und andererseits auf die Entgiftungskapazität an. Lesen Sie hierzu mal meinen Artikel “Gute Entgifter – schlechte Entgifter”.
Seine individuelle Entgiftungskapazität kann man testen lassen. “Schlechte Entgifter” neigen deutlich häufiger zu Nebenwirkungen durch hochdosierte Supplemente die die Entgiftung anregen. Bei “guten Entgiftern” beobachte ich selten oder keine Nebenwirkungen.
Während einer Schwangerschaft sollte man natürlich auf eine gute Nährstoffversorgung (besonders wichtig sind Folat und Jod…) achten und hier ist meist ein Ergänzungsmittel anzuraten. Eine Entgiftungskur oder stärkere Anregung der Entgiftung sollte man jedoch nicht während einer Schwangerschaft durchführen.
Viele Grüße!
Guten Tag. Eine Freundin mit ALS möchte, nachdem vor vier Jahren die Amalgamplomben entfernt wurden (ohne Schutz herausgenommen!!) therapiert werden. Es wird (ohne GTS Test u.dergleichen) eine Infektion mit Borrelien
ursächlich vermutet. Wir fingen mit L-Cystein und Glutathion (Tationil) an und als Binder vorerst nur Zeolith . Dann möchten wir zusätzlich B6 und B12 supplementieren. In diesem Artikel, für den wir uns sehr bedanken, sprechen Sie
verschiedene Punkte an, welche es zu beachten gibt: dass L-Cystein und Glutathion mit Vorsicht zu nehmen sind,
wussten wir nicht. Bis jetzt haben wir keine bedeutenden Reaktionen gesehen, wenigstens keine Verschlimmerung.
Wenn sich ergibt, möchten wir dann mit Koriander, Bärlauch und Chlorella probieren. Was würden Sie vorschlagen?
Lieber Kollege,
Ihre Ausführungen sind interessant zu lesen. In einigen Abschnitten zeigen Sie allerdings wenig Hintergrund.
So führen derart hohe Vitamin D Gaben, wie Sie sie propagieren, immer zu massiven Leberbelastungen (schlechten Leberwerten), die sich labortechnisch (harte Fakten) immer bestätigen lassen. Insbesondere der Vitamin D Zustand im Körper, muss zweimal pro Jahr labortechnisch überprüft werden. Im Frühjahr (März/April) und im Herbst (September/Oktober). Nur so kann die tatsächlich vorhandene Menge an Vitamin D festgestellt werden.
Durch die tief stehende Sonne bzw. die über die Wintermonate nicht vorhandene UVB Strahlung, kann der Organismus kein Vitamin D bilden. Deshalb ist ein Test nach den Wintermonaten erforderlich. Wie “aufgefüllt” die “Speicher” nach dem Sommer sind, zeigt der zweite Test. Im Ganzen dauert die korrekte Bestimmung also 12 Monate, um ein patientengerechtes Ergebnis zu erhalten. Empfehlenswert sind diese zwei Test deshalb immer.
Das Ergebnis fließt dann mit in die Bewertung zum richtigen Ausleitkonzept ein. Dazu an dieser Stelle aus Platzgründen nicht mehr.
Herzliche Grüße
HP F.-U. Wunsch
Sehr geehrter Herr Clemens,
vielen Dank für Ihre informative Website. Über solche Themen habe ich anderswo selten etwas gefunden, was gleichzeitig auch kritisch beleuchtet wird.
– Vitamin B12
Kennen Sie ein Vitamin B12-Präparat in der Form Adenosylcobalamin (nur orale Einnahme)? Ich habe keins gefunden, was ausschließlich in dieser Form vorliegt (Versand Vitaminpräparate, Drogerien, Apotheken). Bei den meisten mir bekannten handelt es sich um Methylcobalamin oder Mischformen.
– Folsäure
Wo liegt Ihrer Meinung nach die empfohlene Grenze für Folsäure bei ungeklärter Schwermetallbelastung? Sie betiteln einen Abschnitt “Megadosen Vitamin C, Vitamin B12 und Folsäure bei Quecksilberbelastung problematisch”. Welche Menge würde man bei Folsäure als Megadosis bezeichnen? Sind 400mcg bzw. 800mcg/ Tag (je nach Bioverfügbarkeit) schon zu viel?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank.
Beste Grüße.
Die Arnika-Apotheke stellt ein reines Adenosylcobalamin her und vertreibt dieses auch. Googeln Sie mal nach dieser!
Was eine zu hohe Dosis oder gar Megadosis ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Letztlich hängt dies auch von der körpereigenen Methylierungsaktivität ab, die nicht zuletzt genetisch bedingt ist. Mein Anliegen mit diesem Beitrag besteht vor allem darin, auf mögliche Zusammenhänge hinzuweisen.
Hohe Dosen von Vitaminen sind in aller Regel nicht toxisch und deswegen auch nicht per se gefährlich. Hoch dosierte Vitamine haben jedoch einen therapeutischen Nutzen, indem sie bestimmte Stoffwechselprozesse ankurbeln. Deshalb sind die hier beschriebenen Probleme auch weniger als “Nebenwirkungen” zu bezeichnen sondern als unerwünschte “Wirkungen”. Ein feiner aber wichtiger Unterschied. Das heißt im Fall der Schwermetalle, dass man Stoffwechselprozesse ankurbeln kann, mit denen der Körper aufgrund von individuellen (Schwermetall-)belastungen oder Stoffwechseleinschränkungen (wie Entgiftungsschwächen) überfordert ist.
Wo hier und bei welchen Dosierungen die genaue Grenze liegt, muss man individuell beobachten und bewerten. Sich diesen möglichen Wirkungen bewusst zu sein und nicht einfach munter alles in unbegrenzten Dosen zu schlucken ist das, wofür ich sensibilisieren möchte.
Sehr geehrter Herr Clemens,
Ich schließe mich dem großen Dank für das Wissenteilen auch an. Falls es Ihnen Zeit und Kraft zulässt, werde ich mich bei Ihnen recht herzlich bedanken für eine Rückmeldung auf meine Frage. Ich hab etwa tiefer über den Entgiftungsstoffen recherchiert.
Ich würde es sehr wertschätzen Ihre fundierte Meinung über Jod als geeignetes Schwermetallausleitungs-Stoff zu erhalten. Davon berichtet der Herr Franz aus Österreich in seinen zahlreichen Berichten. Ich hab nämlich für meine Hashimoto Selen angeordnet bekommen und hab nach der Einnahme schwere Nebenwirkungen (Neurosymptome) erlitten. Nach all möglichen Untersuchungen wurde neben den perfekten Blutwerten inkl.Hormonenhaushalt, nur ein erhöhter Quecksilberwert gefunden (Schulmedizinisch satirisch ignoriert). Dies durfte nur dank Ihrer Beitrag über Selen festgestellt werden, nachdem ich es im Ihrem Artikel gelesen habe. Hg- Werte wurden im Vollblut gemessen anhand einen einfachen Kassen-Test. Ich bedanke mich bei Ihnen unendlich viel, den ohne dieser Information würde ich sicherlich als psychosomatisch belastete Patientin diagnostiziert.
Ich bedanke mich im Voraus auch für Ihre Antwort und wünsche Ihnen außer eine tolle Wochenende nur das Beste fürs Leben.
Liebe Grüße
Vielen Dank für Ihr Feedback und alles Gute für die Zukunft!
Kurz und knackig : Sie schreiben organisches Selen (selenmethionin) ist bedenkenlos und anorganisches Selen (Natriumselenit) widersprüchlich bei Quecksilberbelastung. Dr. Mutter hat genau die Auffassung das gerade Selenmethionin hoch toxisch dafür ist und man nur anorganisches Selen nehmen sollte (z.B. noch Selen aus Paranüssen oder Selenhefen). Das sind zwei entgegengesetzte Meinungen. Diese mich sehr verunsichern. Können Sie mir die Verunsicherung nehmen ?
Unter dem Text hatte ich 2 Studien zu dem Thema verlinkt. Hier noch mal kurz zusammengefasst:
Verschiebung von Quecksilber nach Gabe von anorganischem Selenit (entspricht Natriumselenit): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6503010
Selenmethionin unterstützt die Entgiftung von Methyl-Hg: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24445426
Selenhefen enthalten übrigens organische Selenverbindungen wie Se-Methionnin und Se-Cystein.
Vielleicht möchten Sie die genaue Quelle zitieren, wo Dr. Mutter seine Meinung gesagt oder geschrieben hat?
Ein wichtiger Unterschied zwischen Se-Methionin und Na-Selenit besteht darin, dass das organische Se-Methionin sehr gut in die Zellen aufgenommen wird, während (Na-)Selenit kaum in die Zellen resorbiert wird. Nun könnte man das Bedenken haben, die organische Form würde Hg in die Zellen schleusen. Die gegenteilige Meinung geht davon aus, dass das in die Zellen aufgenommene organische Selen genau dort vor dem Hg schützt. Aufgrund der mir bekannten Studien schließe ich mich der letzteren Theorie an. 100 %ige Sicherheit könnten hier nur Humanstudien geben. Diese sind aber schwierig durchzuführen, da man hierbei Gewebeproben nehmen müsste.
Erste Quelle sind seine veröffentlichen Bücher wie z.B. “Lass dich nicht vergiften”. Da wird gesagt, dass man Selen als Natriumselenit einnehmen soll. Ebenso habe ich es hier gefunden : https://www.bzk-online.de/app/download/10029879295/Neuroseminar+1-Mutter+1-5.pdf?t=1528472066 auf Seite 79, da steht Zitat : “anorganisches Selen 150-1000 ;rgld, nüchtern, vor dem Essen.Dieses kann Quecksilber binden. Die höhere Dosierung nur etwa 2-3 Wochen rezeptieren, danach reduzieren. Alternativ geht auch Selenhefe (nicht Selenmethionin!. Das ist toxisch) und Paranüsse (enthält Selencystathion)”
Daunderer wiederum schreibt dieses hier in seinem Amalgam-Buch Zitat : “Selen wird bei einer Amalgamvergiftung nur von amerikanischen und skandinavischen Zahnärzten als Notbehelf verwendet, weil dort das eigentlich notwendige DMPS noch nicht zur Verfügung steht. Da Selen ein Zinkfresser ist, muß dort das 200fach wichtigere Zink unbedingt nachgefüllt werden (morgens Selen, abends Zink).Selen verstärkt die psychische, schwächt die körperliche Vergiftungssymptomatik, d.h., es fördert die Gifteinlagerung ins Gehirn, es vergiftet das Gehirn. Selen ist ein „Vergifter”. Nach Selengaben kann durch DMPS das im Gehirn eingelagerte Gift nur zum Teil wieder ausgeschieden werden. Organisches Selen in der Nahrung nützt, anorganisches Selen mit Natrium als Tablette wandert ins Gehirn.”
Was würden Sie denn einnehmen eher nur Selen aus Lebensmitteln ? wie z.B. Kokosnüsse oder Paranüsse. Oder würden Sie dann auch zu Präparaten selbst greifen bzw. ihren Patienten verschreiben? z.B. wenn ein Mangel bestehen würde. lieben gruß
Die organische Selenhefe enthält Selenmethionin. Deshalb verstehe ich nicht, warum Selenhefe in Ordnung sein soll und Selenmethionin nicht. Ob das anorganische Natriumselenit oder die organischen Formen Selenmethionin und Selencystein (z.B. aus Selenhefe) zu bevorzugen sind, ist offenbar Gegenstand einer Kontroverse.
Wie Sie selber in Ihrem Kommentar schreiben, sind hier die bekannten Autoren Dr. Mutter und Daunderer († 2013) genau gegensätzlicher Meinung. Ich war schon an anderer Stelle darauf angesprochen worden, dass Dr. Mutter Natriumselenit bevorzugt und vor Selenmethionin warnt. Ich beziehe mich in meinem obigen Artikel auf eine Studie die genau der gegenteiligen Meinung ist wie Dr. Mutter. Damit stimme ich offenbar mit Daunderer überein, ohne seine Bücher oder Artikel gelesen zu haben. Möglicherweise hatte sich Daunderer derselben oder vergleichbarer Quellen bedient wie ich.
Mir sind nur Studien bekannt, in denen die organischen Selenformen einen besseren Schutz vor Quecksilber zeigten, als die anorganische Form. Allerdings scheint der Effekt dosisabhängig zu sein. Das heißt, eine ausreichende Menge Selen schützt vor schädlichen Quecksilber-Wirkungen, während eine zu hohe Selenmenge wiederum kontraproduktiv wirkt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass man die organischen Formen viel schneller überdosieren kann als die anorganischen. Daher empfehle ich eine mäßige Dosierung von organischem Selen (Selenhefe, Selenmethionin, Selencystein) von rund 50 mcg oder maximal 100 mcg am Tag. Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten aber 200 mcg Selenmethionin pro Kapsel. Nimmt man davon eine Kapsel am Tag ein, reichert sich zu viel Selen im Vollblut an.
Sehr geehrter Herr Clemens,
aufgrund labortest habe ich Quecksilber- u.Bleivergiftung. Nach div.Entgiftungen hat sich der Quecksilberwert auf Normallwert gebessert, allerdings ist das Blei immer weiter gestiegen. Ich habe mit Alpha-Liponsäure, Zeolith , div.Darmbakterien u.Ernährungsumstellung, wenig Kohlenhydrate, entgiftet.
Was können Sie mir zu den ständig steigenden Bleiwerten empfehlen?
Mein Arzt mein ich soll die Laboruntersuchung für ‘Entgiftungsleistung testen lassen. Aber warum hat sich das Quecksilber verabschiedet? Vielen Dank.
Pektine wie sie in Zitrusfrüchten und Äpfeln vorkommen, haben sich als nützlich zur Reduzierung der Bleibelastung gezeigt.
Das Präparat PectaSol-C bsp. enthält modifiziertes Zitruspektin und kann hier eingesetzt werden. Hier ist der abstract einer
vielversprechenden Studie zu dem Thema: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18616067
HAllo Herr Clemens,danke für Ihre Antwort wegen dem MSM. Ich habe M Meulengracht. Mir geht es jetzt viel besser durch Suppl. von MAgnesium und Zink. Meine Bili ist auch nicht mehr so hoch. Würden Sie mir bei M. Meulengracht empfehlen MSM zu nehmen ?
Mir ist zumindest nicht bekannt, dass MSM bei M. Meulenkracht kontraindiziert wäre.
Hallo, darf man MSM nehmen, wenn man noch Schwermetalle im Bindegewebe bzw. im Gehirn hat ?
Wieviel MSM dürfte man nehmen ?
Viele Grüße
Agnes
siehe Antwort auf Ihre erste Frage.
LG
RC
Hallo, darf man MSM nehmen, wenn Schwermetalle im Körper sind ?
Darf man machen. Es kommt auf die Dosis und die eigene Entgiftungskapazität an.
Es ist abhängig von der Funktion der Entgiftungsenzyme, ob potentiell mobilisierte
Schadstoffe auch gut abtransportiert werden können. Mehr Infos hierzu finden Sie in diesen Beiträgen:
https://rc-naturheilpraxis.de/2016/01/09/gute-entgifter-schlechte-entgifter/
https://rc-naturheilpraxis.de/2018/07/04/comt-mthfr-gst-gen-snps-in-staerken-verwandeln/
Sehr toller Beitrag ! Ganz ohne Geheimniskrämerei, im Gegenteil………so informativ, daß ich als Kollegin gleich was dazulernen kann, wenngleich mir die Themen auch geläufig sind. Ich bin immer bemüht, natürliche Chelatbildner anzubieten, einfach auch wegen der Kosten, habe aber keine Erfahrungen, wie deren Wirkungen dann im Labortest aussehen .
Danke und diese Seite gehört nun zu den Favoriten auf meinem Rechner…………Gute Grüße, Katja Piek, Heilpraktikerin im Elbsandsteingebirge
Vielen Dank für den netten Kommentar, liebe Kollegin!
Schöne Grüße aus Berlin!
Guten Tag, Herr Clemens,
mit großem Interesse habe ich diesen Beitrag gelesen!!!
Ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe, diese komplexen Zusammenhänge verständlich darzustellen. Die Verbreitung dieses Wissens ist m.e. immens wichtig – und wird bestimmt in Zukunft, mit der zunehmenden toxischen Belastungen in unserem Leben, noch wichtiger. Dadurch kann viel unnötigen Leiden erspart werden.
Meine eigene Leidens-Geschichte begann vor ca. 30 Jahren. Seit etwa 25 Jahren, nach einer missglückten Amalgam-Entfernung, ist die Schwermetallentgiftung bzw. -vergiftung bei mir allgegenwärtig. Aus meiner leidvollen Erfahrungen kann ich vieles von dem hier berichteten leider nur zustimmen. Ich habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Natürlich ohne Absicht – sowohl meinerseits als auch von den behandelten Therapeuten. C’est la Vie! Deshalb bin ich so begeistert von Ihren Einsatz, diesen Zusammenhängen zu verbreiten. Ich bin HPU-positiv (seit 4 Jahren in Behandlung), habe verschiedene Polymorphismen der Entgiftungsenzyme sowohl in Phase I als auch in Phase II. (z.B. GSTM1 ist nicht vorhanden) und leide seit meiner Kindheit an einer Neurodermitis und div. Allergien. Seit Jahren leide ich an chronischer Müdigkeit (niedriger ATP nach Belastung) und teilw. auch MCS. Bruxismus, CMD, HWS-Störung und Mitochondrinepathie runden mein Beschwerdebild ab und erschweren einer Schwermetallentgiftung noch zusätzlich. Nach einem DMPS-Test wurde erhöhten Quecksilber, Blei, Cadmium, Aluminium, Silber etc. festgestellt. Hoch-dosierter Supplemente wie Glutathion (sowohl Liposomal als auch im Form von SAG-Eumetabol), Vitamin D3/K2, Vitamin B-12, Q-10, Krillöl, Curcumin etc. haben bislang keine Besserung gebracht. Auch die HPU-Behandlung nicht.
Ich bin sehr verzweifelt.
Deshalb, meine Frage: Wie kann ich “sicher” vorgehen beim Schwermetall-Entgiften?
Ich freue mich auf eine Antwort und bedanke mich ganz herzlich für Ihre Mühe.
Much appreciated!!!
J.Beck
PS: Wenn möglich, können Sie mir einen solchen Therapeuten mit diesen Kenntnissen im Raum Düsseldorf nennen?
Hallo Frau Beck,
folgende Beiträge zeigen Möglichkeiten auf, wie man bei Entgiftungsstörungen vorgehen kann: https://rc-naturheilpraxis.de/2018/07/04/comt-mthfr-gst-gen-snps-in-staerken-verwandeln/
Im Absatz über GST-SNP´s sind Beispiele aufgezählt, wie man GST-Mängel kompensieren kann.
Ein besseres Verständnis von Entgiftungsschwächen und den Phasen der Entgiftung soll dieser Beitrag hier vermitteln: https://rc-naturheilpraxis.de/2016/01/09/gute-entgifter-schlechte-entgifter/
Das Therapeutenpaar Kyra und Sascha Kauffmann praktiziert meines Wissens in Düsseldorf.
Viele Grüße und alles Gute für Ihre Gesundheit,
Reinhard Clemens
Hallo Herr Clemens,
Hochinteressiert habe ich gerade Ihren Artikel gelesen und ich freue mich vor allem das Sie Ihr fundiertes Wissen teilen und vor allem auch diskutieren. Als Aerztin wende ich auch die Orthemolekulare Medizin in meinem Alltag an, leider aus Zeitgruenden nur eingeschraenkt, den ich bin als Kassenmedizinerin hier eine Exotin, die meisten betreiben diese Diagnostik und Therapieverfahren in privaten Sprechstunden,Verstaendlich bei der Komplexitaet der Materiae.
Leider weiss ich vor allem nicht welche Hersteller ich vor allem bei Entgiftungstherapien guten Gewissens empfehlen kann Z.B fuer Chlorella oder Bentonit oder auch MSM oder DMSA Kps.
Koennen Sie mir da weiter helfen?
Welche Laboruntersuchungen erhachten Sie fuer die Ueberpruefung der Entgiftungsfaehigkeit am wichtigsten so das sich auch ein Patient mit schmalem Geldbeutel hier eine Antwort finden kann ob er gut oder schlecht entgiftet?
Ich bin Ihnen fuer eine Antwort sehr verbunden und wuerde mich sehr darueber freuen mich
Liebe Gruesse aus Bayern
Hallo!
Vielen Dank für Ihr Feeback. Schön dass Sie als Kassenmedizinerin in der wenigen Zeit die Sie haben, orthomolekulare Ansätze
miteinbeziehen. Ihre Patienten wissen dass sicher sehr zu schätzen. So schließe ich aus den Feebacks meiner Patienten, die sich
über Synergien zwischen Schulmedizin und ganzheitlichen Ansätzen freuen. Das stärkt die Patienten. Schön.
Für Chlorellaprodukte guter Qualität und MSM ließe sich bsp. die Firma Heidelberger Chlorella nennen. DMSA-Kapseln, mittlerweile verschreibungspflichtig, werden von der Viktoria Apotheke in Saarbrücken hergestellt. Beide Hersteller lassen sich googeln.
Tests zur Entgiftungskapazität führen u.a. biovis und Ganzimmun durch. Günstig und gut für eine erste Einschätzung sind Tests
auf die Aktivität der Glutathion-S-Transferase (GST), die beide Labore anbieten. Die Entgiftungskapazität kann zudem über organische
Säuren gemessen werden, auch bezahlbar. “Organix Entgiftungskapazität” heißt der entsprechende Test bei Ganzimmun. Beide Labore
bieten auch Gentests zur Entgiftungsleistung (CYP, NAT und GST-Gene) an, das ist dann allerdings eine höhere Preiskategorie. Die
Labore schicken Ihnen gerne Anforderungsbögen und Testmaterial zu.
Viele Erfolg und liebe Grüße aus Berlin
Reinhard Clemens
Guten Abend Herr Clemens,
Ich bin sehr angetan von Ihrer prompten und wohlgesonnenen Rueckantwort- ich weiss das auch Sie Patienten versorgen und wenig Freizeit haben. Umso mehr weiss ich um den Wert Ihres Feedbacks und empfinde Sie als sehr achtsam und unterstuetzend. Das kann man leider von vielen aerztlichen Kollegen nicht sagen.
Auch freut mich sehr das Sie so genau auf mein Anliegen eingegangen sind und mir entsprechende Empfehlungen gaben. Ich arbeite tatsaechlich bereits mit GanzImmun und IMD.
Den Synergismus befuerworte ich auch zum Wohle der Patienten.
Ich werde sehr gerne weiterhin Ihre Beitraege lesen und danke Ihnen nochmals .
Liebe Gruesse aus Bayern
Hallo Herr Clemens, vielen Dank für die Zeit, die Sie sich nehmen. Ich habe für eine Freundin gesucht und nun kommen mir selbst soviele Fragen. Unsichere Amalgamentfernung 1990, 2000 MS Diagnose seit 9/2017 Coimbraprotokoll.de. Zur Zeit nehme ich tgl. 160000IE Vit D. Alle Symptome werden schlechter. Seit Juli 2017 hatte ich einen Befund von SCHWERMETALLVERGIFTUNG Blei, Cadmium, Quecksilber . HPU positiv. Schlechter Entgifter. Alle Fragen, die ich in der facebookgruppe zur Schwermetallbelastung stelle, werden ignoriert. Verschlechterung wird einfach als Reparaturschmerz bezeichnet. Ich überlege die Therapie abzubrechen. Eine Chelatausleitung kostet mich 207€. Das Geld kann ich zur Zeit nicht aufbringen. Ich arbeite dran. Was raten sie mir? Abbruch der hochdosierten Vit D Therapie?
Amalgamsplitter kontrolle beim Zahnarzt? Chelatbehandlung? Ich bin dankbar für jede Info, die mir hilft den nächsten Schritt zu tun.
Hallo Eva,
die hochdosierte Vitamin D-Einnahme hilft offenbar bei einigen. Das möchte ich nicht bestreiten. Ob sie allerdings bei jedem auf die gleiche Art und Weise durchgeführt werden sollte, bezweifele ich. Wenn wir so vorgehen, machen wir es wie die Schulmedizin und wenden dieselben Maßstäbe auf alle Individuen an, ohne die individuellen Unterschiede zu berücksichtigen. Das widerspricht meinem Verständnis von einer ganzheitlichen Heilkunde.
Ich selbst arbeite nicht mit dem Coimbraprotokoll. Wie gesagt mag es bei einigen, meinetwegen auch bei vielen helfen. Aber es werden immer einige, vielleicht auch viele, dabei sein, die damit ihre Probleme bekommen. Dann gebetsmühlenartig zu wiederholen, man müsse durch irgendwelche “Reparaturschmerzen” durch, spiegelt für mich eine unreflektierte Haltung wider. Nur weil Therapien vom Ursprung her “natürlich” sind, heißt das noch lange nicht, dass sie ausschließlich positiv oder immer ohne Nebenwirkungen wirken. Mag sein, dass es nur ein Reparaturschmerz oder vorübergehende Entgiftungssymptome sind. Aber wissen wir es? Können wir es 100% beweisen? Wenn nicht, dann würde ich die Verschlechterung der Symptome ernst nehmen und ihnen auf den Grund gehen. Eine mögliche Schwermetallbelastung und Mobilisierung der Metalle durch das hochdosierte Vitamin D ist eine Möglichkeit von vielen.
Bevor Sie so viel Geld für eine Chelatausleitung ausgeben, würde ich an Ihrer Stelle erst einmal genau untersuchen lassen, ob denn Schwermetalle überhaupt das Problem sind. D.h. Laboruntersuchungen durchzuführen über die tatsächliche Belastung sowie die Entgiftungsleistung. Keine Therapie ohne fundierte Diagnose. Das ist es wozu ich rate.
Liebe Grüße
RC
Vielen Dank. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich mache seit 4 Monaten eine Ausbildung auf der kPNI Akademie, die mir Freunde finanzieren. Was ich dort lerne, deckt sich mit Ihrer Meinung. Ich suche gerade einen Job und ich denke, ich werde bei Ihnen vorstellig, sobald ich es überblicken kann weitere Therapien zu finanzieren.
Gadolinium- Vergiftung, Sie haben sicherlich schon Kontrastmittel MRTs bekommen. Verstärken mit Sicherheit die SchwermetallVergiftungen und ist mittlerweile im Trinkwasser und der Nahrung angekommen.
Hallo Herr Kollege, “könnte” ist wohl ihr bester Freund.
Bitte bilden Sie sich in den Grundzügen der Chemie weiter. Es ist furchtbar zu lesen, welch Unfug Sie hier schreiben. Was hat Vitamin A mit dem Vitamin D Zyklus zu tun? Was soll es da anrichten? Methyl-B12, ja… und was ist mit Betain? Das kann sogar 3 ihrer gefürchteten Methylgruppen übertragen! Bitte schauen sie sich die Filme von Dr Raimund von Helden und Dr Arman Edalatpour an, damit sie sich ein Fundament in Sachen Vitamin D zulegen. Vitamin D ist essentiell, wenn der Körper wieder Zugriff auf sein Genom haben soll. Ja, der Entero-Hepatische -Kreislauf, genau, dieser ist das Problem der Rückvergiftung und nicht irgend ein Methylgruppendonator. Zeolith, Pektin und Aktivkohle binden Quecksilber und Co – genau. Warum dann die dümmliche Angstmache weiter oben? Dass Schwermetalle als kompetitive Inhibitoren von Coenzymen und Cofaktoren auftreten, da sie die Metallcofaktoren verdrängen, ist klar, darum soll man diese Metallfaktoren auch zuführen um eben die Enzymketten wieder zum “laufen” zu bringen. B Vitamine wg Coenzm A, FAD, NAD… Alles sehr wichtig bei der Leberentgiftung.
P.S.: Wenn man entgiften möchte dann macht ein Detox Plus Test beim Labor München Sinn. Da sehen sie dann wo es hapert.
Guten Morgen Theobald,
Ihre etwas unfreundliche Ansprache motiviert nicht unbedingt zu antworten. Ich bin ein Freund des konstruktiven Austausches. Bei Ihrem Kommentar muss ich erst mal aussieben, was jetzt verwertbare Information ist und wo Sie provozieren oder belehren wollen. Einfacher wäre es, einfach freundlich seine Meinung zu sagen. 😉
Zum Vitamin A, es wird für die Rezeptorbindung von Vitamin D am VDR der Zellen benötigt (siehe https://rc-naturheilpraxis.de/2015/07/28/sonnenallergie-vorbeugen-und-behandeln-mit-vitaminen/).
Zum Betain: Im Artikel geht es um hochdosiertes Vitamin B12 und seine mögliche Wirkung auf Quecksilber. Die hochdosierte Einnahme von B12 (in Form von Methylcobalamin) ist sehr häufig, daher betrifft es viele. Ich würde mögliche Nebenwirkungen von hochdosiertem Betain genauso ernst nehmen.
Auch wenn Dr. Helden und Co. großartiges bezüglich Wissen über und Anwendung von Vitamin D geleistet haben mögen, muss ich ihnen ja nicht hinterherlaufen wie einem Guru und dabei meinen eigenen Verstand ausschalten. Dass Vitamin D enorm wichtig für unseren Organismus hat und viele zuvor unentdeckte, teils fantastischen Wirkungen hat, würde ich gar nicht bestreiten. Wenn es jedoch die Zellen für bestimmte Mineralstoffe und Metalle öffnet, woher weiß ich, dass es nur die “Guten” reinlässt?
Was die generelle Auseinandersetzung meines Artikels mit dem Thema Supplements und Schwermetalle betrifft, so habe ich alle meine Aussagen auf Studienergebnisse gestützt. Ich habe diese Studien nicht selber durchgeführt, ich habe sie nur gelesen. Die Motivation meine Gedanken darüber zu teilen, kommt aus meiner Praxiserfahrung. Ich habe bis zum heutigen Tag viele Patienten kennengelernt, denen es nach der hochdosierten Einnahme von Supplementen besser geht. Ich höre aber auch immer wieder von Patienten, dass es ihnen nach der Einnahme von bestimmten Vitaminen schlechter geht. Das kann viele Gründe haben. In dem Artikel beschreibe ich – aus meiner Einschätzung – einen möglichen Grund. “Wenn man nicht alles Mögliche und Unmögliche denkt, kann man das Wahre nicht finden”. Wissenschaft heißt für mich Fragen zu stellen und nicht vorgefertigte Antworten parat zu haben.
Zum Detox Plus Test. Den kannte ich noch nicht. Sieht aber auf den ersten Blick interessant aus. Danke für die Anregung. Werde ich mir genauer anschauen und bei Gelegenheit anwenden. Es gibt aber auch andere gute Labore, die die Entgiftungskapazität überprüfen können. z.B. biovis, Ganzimmun, IMD …
Viele Grüße
RC
Hallo Herr Clemens,
vielen Dank für die wertvollen Informationen.
Da ich aufgrund meiner zunehmenden Gesundheitsbeschwerden auch als Ursache “Vergiftungserscheinnungen” vermute, suche ich im Raum Gelsenkirchen oder Düsseldorf einen kompetenten “Behandler”.
Fest steht zumindest, dass ich – allerdings schon vor 25 Jahren – mindestens 7 Amalganfüllungen unsachgemäß entfernt bekommen habe, die gegen Goldinlays ausgetauscht wurden.
Vielen Dank für ihre Bemühungen.
Viele Grüße
Hallo!
Schicken Sie mir bitte eine Email an meine Praxisadresse, dann sende ich Ihnen konkrete Empfehlungen für den Raum Düsseldorf.
Viele Grüße
Reinhard Clemens
Hallo. Bei mir würde eine Quecksilberbelaatung festgestellt und D3 hab ich erst nicht so gut vertragen. Habe seit einem Tattoo chronische Kopfschmerzen mit fast abklappen , Schwäche , Benommenheit. Leider kann mir niemand helfen bei welchem Arzt man das Zeug nun loswird. Es war oder ist im Tattoo. Klinghardr mache ich schon und zeolith und jod und noch etliches andere nehme ich auch. Ich wohne im Harz bei Goslar oder Wernigerode und Lebe leider nur von Harz 4 weil es so unmöglich ist zu arbeiten. Haben Sie einen Vorschlag für mich zu welchem Arzt ich gehen könnte.
Gottes Segen für Sie. Danke
Sehr geehrter Herr Clemens.
Zuerst einmal ein großes Lob und Dank für Ihre vielen Infos. Das hat mir einiges verständlicher gemacht.
Mir wurde geraten einen Test auf Schwermetallvergiftung zu machen. Ich bin weiblich 38 Jahre alt und hatte seit der Kindheit mehrere Amalgamfüllungen in den Zähnen. Diese wurden nach und nach (die letzte vor ca 2 monaten) entfernt (leider ohne Atemschutz…) und durch Kunststoff ersetzt.
Auch habe ich seit einigen Jahren eine Laktose und Fructose und Histaminintoleranz und Schilddrüse autoimmun (Medikamente noch nicht notwendig). Die Intoleranzen und Schilddrüse entwickelten sich erst nach mehreren Antibiotika behandlungen vorher konnte ich immer alles essen ohne Probleme. Nickelallergie und Asthma und Heuschnupfen und Milbenallergie habe ich auch.
Es wurde ein Vitaminmangel im Blut festgestellt und ich nehme seit ca. 10 Tagen täglich 3000 mg vit c und 7000 i.E. vit D und 1 x täglich vit b komplex (unter anderem mit vit b12 250 ug). Jetzt kommen noch 25-50 mg Zink dazu und L Glutamin. An das Magnesium habe ich mich noch nicht getraut.
Meine Fragen sind:
1. Mir wurde für den Raum Hannover Dr. Barring für den Test auf Schwermetalle und die Entgiftung empfohlen. Würden Sie diesen Arzt auch empfehlen oder eher nicht? Haben Sie eine andere Empfehlung?
2. Kann ich mit den Vitaminen weitermachen oder sollte ich vorerst lieber aufhören?
3. Was ist bezüglich der Lactose Fructose Histaminintoleranz und der Schilddrüse besonders zu beachten bei einer Entgiftung?
4. Sollte ich einen Test auf Hpu/Kpu vorher machen?
5. Wie/Wo kann man eine Übersäuerung des Körpers testen lassen und ist das sinvoll vor oder nach der Entgiftung?
Ich bin ziemlich verzweifelt weil ich außer Nudeln gekocht mit Salz und Reis gekocht mit Salz und trocken Brötchen und tiefkühl Pommes kaum etwas zu essen vertrage. Ich versuche zwar ein bisschen Hüttenkäse und frische Paprika und Salat einzubauen das geht aber nicht immer gut. Was wegen der FI geht ist dann nicht gut bei HI und umgekehrt.
Jetzt wurde mir empfohlen mich auf Schwermetalle testen zu lassen und auch auf eine Übersäuerung (wegen der Ernährung zuviel Weißmehl und Zucker).
Ich bedanke mich im voraus bei Ihnen
Hallo Suzana,
ich habe Ihren Kommentar übersehen und erst jetzt entdeckt. Das sind recht umfangreiche und individuelle Fragen. Ich würde Sie bitten, mir eine email zu schreiben oder mich anzurufen. Dann kann ich im Einzelnen darauf eingehen.
Ganz allgemein sind mir viele Fälle begegnet, bei denen multiple Nahrungsunverträglichkeiten nach Einnahme von Antibiotika begonnen haben. Auch Amalgambelastungen können zu Störungen des Immunsystems und gehäuften Allergien beitragen. Besonders Menschen mit HPU/ KPU reagieren vermehrt mit unerwünschten Reaktionen. Aber eine HPU kann sich dadurch auch verschlimmern. Eine gute Diagnose ist immer anzuraten, damit man weiß wie man therapieren sollte.
Viele Grüße
Hallo Herr Doktor,
Können Sie mir im Raum Wien jemanden empfehlen, der mich bei einer Schwermetallentgiftung anleiten könnte?
Danke sehr & fG aus Wien
Bitte wenden Sie sich an Frau Dr. Stadler. Ich bin nicht sicher, ob sie selbst Schwermetallausleitungen durchführt. Aber sie ist aus Wien, dort gut vernetzt und kann Sie bei Bedarf sicher weitervermitteln. http://www.dr-stadler.at
Viel Erfolg & alles Gute
Sehr geehrter Herr Clemens!
Vorab,ein sehr aufschlussreicher Bericht,danke!
Mein Anliegen betrifft einen Vitamin D Mangel, mit einem Wert von 15. Mir wurde von Dekristol 20.000 ie ( einmal wöchentlich und das nur drei Mal ) schwindelig, benommen und bekam Nackenschmerzen, Knopfdruck,Übelkeit.
Habe dann abgebrochen und versuche es seit heute mit einer Dosis von 2.000 tgl.,aber auch jetzt sind wieder die Kreislaufprobleme vorhanden. Meine Frage :
Sollte ich lieber eine Heilpraktikerpraxis aufsuchen und mich auf Schwermetalle testen lassen oder sind das einfach nur ganz normale Entgiftungssymptome? Begleitend habe ich heute K 2 und Magnesiumcitrat genommen. Ich wäre für eine Antwort sehr,sehr dankbar, denn mein Hausarzt lässt mich damit eher im Regen stehen…
Freundliche Grüße, Heike
Kleinere Dosen Vitamin D werde oft besser vertragen, weil der Stoffwechsel allgemein und die Entgiftungswege speziell nicht so stark gefordert werden. Ich vermute, die 2.000 IE vertragen Sie besser. Wenn weiterhin Symptome auftreten, könnte eine Entgiftung tatsächlich angezeigt sein. Hier macht es durchaus Sinn, sich von einem erfahrenen Heilpraktiker beraten/ begleiten zu lassen.
Ansonsten ist Magnesiumcitrat an sich zu empfehlen, da es eine gute Bioverfügbarkeit hat. Bei Patienten mit Histaminunverträglichkeit kann es jedoch sein, dass Citrat-Verbindungen nicht so gut vertragen werden.
Sehr geehrter Herr Clement,
ich bin ein schlechter Entgifter laut meiner Phase 2 Genetik. Bei mir sind 2 Gluthationtransferasen deletiert, Comt ist homozygot und ich bin NAT 2 Langsamacethylierer. Meine SOD 2 ist normal. Ich leide seit Jahren unter stärkster Infektanfälligkeit gegenüber Viren und hatte auch ein Muskel-Sehnenproblem in der Hüfte. Das durch eine gezielte Frequenztherapie auf einen Coxackie A2 Virus besser wurde. Jedoch immer noch eine starke Empfindlichkeit in diesem Bereich besteht. Ich kann sowohl Vit B12 einnehmen ( Hydroxocobalamin, als auch täglich 7500 bis 10 000 i.E. Vit D ohne Nebenwirkungen zu spüren.
Auch hatte ich 9 Monate zunächst 2 mal wöchentlich Vit C (10 gramm) und dann nach 4 Wochen dazu Alpha-Liponsäure 600 mg Infusionen, ebenfalls 2 mal wöchentlich. Ich hatte hiervon jedoch keine Entgiftungssymptome, außer bei der ersten ALAinfusion, bei der ich im ersten Moment der Infusion so etwas wie eine Verwirrung im Kopf empfand.. Ich erhielt diese Infusionen wegen meiner Infektanfälligkeit, von Schwermetallen und meiner Genetik wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
Nun meine Fragen,
a. ist trotz der guten Verträglichkeit der Alpha-Liponsäure und der Supplemente eine Schwermetallbelastung bei mir aufgrund meiner Genetik wahrscheinlich?
b. Was halten Sie von der Aussagekraft bzgl. Belastung mit Schadstoffen, Schwermetallen und Versorgung mit Supplements bei Geräten wie dem Oligoscan bzw. Bioscan?
Viele Klinghardtherapeuten arbeiten ja damit?
c. Ich würde gerne gute Chlorella evtl. Röhrenchlorella nehmen, habe jetzt jedoch ein Video gesehen von einer Heilpraktikerin, in dem gesagt wird, dass Chlorella aufgrund seiner Schwefelgruppen Schwermetalle zwar löst, aber nicht ausreichend bindet und somit sogar eine Verschiebung durch Stoffe wie Chlorella oder auch MSM stattfinden kann. Wie ist Ihre Erfahrung hierzu?
DMSA kann ich leider momentan nicht einnehmen, da ich nicht weiß ob sich vielleicht irgendwo unter meinen Brücken noch Amalganreste aus der Kinderzeit befinden.
Vielen Dank für ihr Interesse.
Viele Grüße
Renate
Hallo Frau Zimmermann,
alpha-Liponsäure kann bei einer Phase-2-Schwäche helfen, die Entgiftungsleistung zu verbessern. Auch Glucosinolate wie wir sie in einigen Gemüsesorten finden, Brokkoli- und Artischocken (-Extrakte) sind hilfreich, wenn GST nicht richtig funktioniert. Die alpha-Lipon-Infusionen dürften Sie also unterstützt haben.
Inwieweit (aufgrund der verminderten Entgiftungsleistung) Schwermetalle angesammelt worden sind, würde ich durch Labortests bestimmen lassen (Vollblutuntersuchung, Urinuntersuchung nach Chelatgabe). Wie Sie schon schreiben, sollte man keine Chelatbildner nehmen, solange noch Amalgam in den Zähnen ist oder vermutet wird. Wobei es hierzu geteilte Meinungen gibt.
Ich verlasse mich nicht auf Bioscan, Oligoscan und ähnliches. Bzw. dienen diese Geräte meiner Ansicht nach eher dazu einen “energetischen” Check zu machen und mögliche energetische Störfelder aufzudecken, die dann mit Bioresonanz oder Homöopathie therapiert werden können. Für eine stoffliche/ bio-chemische Messung verlasse ich mich auf Labormessungen, die eben die Bio-Chemie unseres Blutes analysieren. Supplemente und Entgiftungsmittel (wie Chlorella und DMSA) wirken auf unsere Biochemie.
Die meisten Therapeuten halten Chlorella (bei noch bestehender Amalgambelastung) für weniger bedenklich als DMSA. Ich gehöre auch dazu. Es wird vergleichsweise wenig mobilisiert, die Entgiftung ist viel langsamer und sanfter. Chlorella bindet Schwermetalle mithilfe von Chlorophyll und Sporopollein. Daher ist die Gefahr einer Verschiebung meines Wissens nach nicht erheblich. Grundsätzlich werden Giftstoffe mithilfe von Entgiftungsmitteln jedoch immer vermehrt bewegt, anders wäre eine Entgiftung auch nicht denkbar. Hier sind Menschen mit guten Entgiftungsenzymen im Vorteil, da sie mobilisierte Toxine leichter wieder binden und ausscheiden können.
Der sanfteste und meiner Meinung nach ungefährlichste Weg der Entgiftung ist die Anregung der natürlichen Leberfunktion durch o.g. Pflanzenstoffe wie Brokkoli, Artischocken oder auch Löwenzahn und Senföle. Und natürlich das Meiden einer weiteren Aufnahme von Toxinen, so gut es geht. Allerdings mag das bei einer starken Belastung nicht ausreichen, sodass man dann zu Chelatbildern oder eben wenigstens zu Chlorella und Co greifen möchte.
Hallo
Danke für den tollen Artikel.
Frage: kann man Cadmium aus dem Körper ausleiten? Und wenn ja, wie?
Die Nieren sind schon geschädigt.
Mit einer Chelattherapie. Allerdings darf diese bei einer Niereninsuffizienz normalerweise nicht angewandt werden, da die mobilisierten Chelat-Metall-Komplexe über die Nieren ausgeschieden werden.
Lieber Herr Clemens,
ich bin schlecht-Entgifterin und HPU habe ich auch. Seit einiger Zeit nehme ich zink, b komplex, selen, coenzym q, acc und nutrient 450.
Da ich Quecksilber belastet bin, soll ich nun chlorella presslinge einnehmen. 3×10 täglich.
Vor 4 Jahren hatte ich ein Aneurysma an der Hauptschlagader im Gehirn, das mittels Platin Spiralen verschlossen wurde. Jetzt habe ich Bedenken, dass mit der Einnahme von Chorella da irgendetwas mobilisiert wird, was eigentlich im Kopf bleiben sollte.. Können Sie mir dazu etwas sagen?
Es soll auch eine Ausleitung mit Chelatbindern folgen, vor der ich erst recht Bammel habe..
Ich wäre sehr dankbar für eine Einschätzung von Ihnen!
Herzliche Grüße
Liebe Frau Laakmann,
ich denke nur Ihr Therapeut vor Ort wird anhand Ihrer Anamnese und Befunde schlussendlich einschätzen können, inwieweit und mit welchen Mitteln eine Entgiftung durchzuführen ist.
Allgemein kann man sagen, dass eine Ausleitung mithilfe pflanzlicher Mittel wie Chlorella und Bärlauch die sanftere Variante ist. Chelatbildner können intensiver und in kürzerer Zeit, damit effektiver toxische Metalle ausleiten. Beim Vorhandensein von z.B. Amalgamfüllungen ist darauf zu achten, diese zunächst sorgfältig zu entfernen, bevor man Chelatbildner einsetzt. M.E. könnte man dasselbe auch zu anderen Metallen im Körper sagen.
Ich persönlich würde im Zweifelsfall eine “sanfte” Entgiftung mit pflanzlichen Mitteln vorziehen, da hier langsamer mobilisiert und ausgeleitet wird. Dadurch hat man mehr Kontrolle über möglicherweise auftretende Nebenwirkungen.
Viele Grüße
Reinhard Clemens
Sehr geehrter Herr Clemens,
ich bin stillende Mama und möchte auf keinen Fall abstillen. Durch meine Schwermetallbelastung geht es mir zunehmend schlechter und ich muss auf jeden Fall ausleiten. Ich hole jetzt gar nicht mehr weiter aus.
Ich bitte Sie um Ihre Meinung ob eine Ausleitung bei mir schädlich für mein Kind wäre (15 Monate) ob die Metalle ins Blut bzw. die Muttermilch gelangen und ob die Mittel zum Ausleiten in die Milch gelangen und meinen Sohn schädigen.
Welche Methode darf oder sollte ich als Stillende anwenden ? Ich stille trotz Beikost noch Vollzeit dh Tag u Nacht.
Ich bin Ihnen unendlich dankbar für Ihre Hilfe !
Herzliche Grüße
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist von Entgiftungskuren abzusehen, da hierbei vermehrt Toxine mobilisiert werden. Mobilisierte Giftstoffe werden über das Blut transportiert und können somit auch in andere Körperflüssigkeiten wie die Muttermilch gelangen. Versuchen Sie während der Stillzeit so wenig wie möglich weitere Giftstoffe aufzunehmen und verschieben Sie die Ausleitung/ Entgiftungskur auf die Zeit danach. Ernähren Sie sich gesund und vollwertig. In die Ernährung können Sie leberstärkende Gemüse wie Brokkoli und Artischocken miteinbeziehen. So stärken Sie Ihr wichtigstes Entgiftungsorgan und Ihre Gesundheit ohne Ihren Sohn zu gefährden. Eine Ausnahme wäre eine akute schwere Vergiftung. Hier müssten Sie natürlich das Stillen unterbrechen und sich in (ärztliche) Behandlung begeben. Ich vermute, Sie meinen mit Schwermetallbelastung eine Belastung mit Amalgam oder Ähnliches. Hierbei kommt es in der Regel nicht zu einer akuten schweren Vergiftung, sondern eher um die langsame Anreicherung von Toxinen. Das müsste aber im Einzelfall von einem erfahrenen Behandler (Arzt oder Heilpraktiker) geklärt werden.
Hallo Clemens, vielen Dank für die ausführlichen Infos. Gilt ähnliches auch für andere Schwermetall Belastungen wie zum Beispiel Kobalt. Dies wurde bei mir in einer Haarmineralanalyse also deutlich überhöht festgestellt. Wenn ich entgiften geht es mir immer noch schlechter. nach Chlorella Einnahme von wenigen Tabletten muss ich mich sogar übergeben. Neben Hashimoto und Hormonselbsthilfe habe ich schwere neurologische Symptome. Viele Grüße Jessica Strobach-Möckel
Kobalt ist ein natürlicher Bestandteil von Vitamin B12 (Cobalamin). Damit ist es ein wichtiges Spurenelement und wir brauchen es für unsere Gesundheit. Wie andere Spurenelemente auch (z.B. Zink, Kupfer oder Selen), können wir es überdosieren. Dann kann es ungünstige Wirkungen entfalten. Wenn keine anderen Quellen ausgemacht werden können, kann der hohe Kobaltwert in den Haaren durch eine längerfristig hochdosierte Einnahme von Vitamin B12 zustande kommen. Mit unter finden sich auch Unverträglichkeiten/ Allergien gegenüber bestimmten Spurenelementen, wodurch schon relativ geringe Mengen Probleme bereiten können.
Nebenwirkungen von Entgiftungen können auf Allergisierungen gegenüber den Entgiftungsmitteln, den mobilisierten Schadstoffen oder eine schlechte Entgiftungsleistung (mangelnde Funktion von Entgiftungsenzymen) zurückzuführen sein. Mehr zu letzterem finden Sie in dem Beitrag: https://rc-naturheilpraxis.de/2016/01/09/gute-entgifter-schlechte-entgifter/
Bei einem Hashimoto handelt es sich ja um eine autoimmune Störung des Abwehrsystems. Überreaktionen des Immunsystems sind also relativ wahrscheinlich. Ob die Symptome durch Giftstoffe oder Allergien verstärkt werden, könnte mit Labortests genauer untersucht werden. Ansonsten können neurologische Symptome natürlich vielfältige Ursachen haben.
Vielen Dank für Ihre Antworten. Mir wurde vom Hersteller der B12 Ampullen die ich ab und an selbst injiziere versichert, dass es daher nicht rühren könnte weil es da immer gebunden ist. Wir haben eigentlich zwei Kobalt Chrom Zahnkronen als Ursache ausfindig gemacht und mittlerweile ausgetauscht. Dann arbeite ich Mal weiter an der Entgiftung, aber das Problem wie bei Quecksilber scheint ja dann mit B12 nicht zu existieren.
Hallo Herr Clemens,
vielen Dank für diesen wertvollen Bericht.
Ich habe eine Schwermetallbelastung und als fast Veganerin definitiv einen B12 Mangel und bin eine schlechte Entgifterin. Vor einiger Zeit habe ich mal hochdosiertes B12 als Methylcobalamin (Lutschtabletten) genommen…. Hab das dann abgewählt.
Nun möchte ich aber b12 auffüllen und bin auf der Suche nach Präparaten mit Adenosylcobalamin. Als Tabletten und Tropfen habe ich bereits etwas gefunden,(allerdings auch nicht ganz “sauber”) aber nicht als Injektion. Gibt es das nicht? Können Sie mir dazu etwas sagen? Und könnte man stattdessen Hydroxocobalamin spritzen? Wohl ehr nicht, oder? Das wird doch dann in die beiden aktiven Formen Methyl…. und adenosyl… umgewandelt, so dass man den gleichen “Ärger” hat? Vlt. habe ich das auch noch nicht richtig verstanden!?
Liebe Grüße
Hallo Heike,
ich kenne kein Adenosylcobalamin zum injizieren. Ich würde es oral einnehmen. Hydroxocobalamin liefert zumindest keine zusätzlichen Methylgruppen. Eine Injektion z.B. alle 4 Wochen um Mängeln vorzubeugen bei veganer Lebensweise sollte kein Problem sein.
LG
Vielen Dank
Hallo Heike, Adenosylcobalamin als Ampullen kann man online in der Arnika-Apotheke Unterhaching bestellen. 🙂
Liebe Grüße
Hallo Marie, danke für den Hinweis. Ich habe es mir dort bestellt. Allerdings finde ich es zu teuer. Gibt es noch eine andere Alternative?
Liebe Grüße
Guten Morgen Herr Clemens,
herzlichen Dank für die fundierte Info.
Darf ich kurz rückfragen, ob das VitB12-Zufuhr aus Chlorella unbedenklich ist?
Kurze Background: Bei mir ist seit Jahren eine Schwermetallbelastung bekannt (v.a. Al u. Hg).
Ich habe schon ca. 5 Packungen VitB12 inkorporeiert, weil mein Methylmalonyl-Wert unter der Norm lag und weil es der Aussage des Arztes zufolge gut wirke bei Parese. Ich komme tatsächlich nicht umhin, B-Vitamine zu ergänzen, denn auf Eigeninitiative habe ich vor Wochen einen MTHFR-Test durchführen lassen und es liegt tatsächlich eine 2-fach-gekoppelte Mutation vor (…neben einer COMT-Mut, die Stress so nachhallen lässt?….und einem polyglandulären Autoimmunsyndrom).
Ihrer obigen Warnung zufolge hätte der Konsum von 5 Packungen Vit B12 bereits eine Verlagerung von Quecksilber ins Hirn begünstigt (mein Arzt wiegelt ab).
Darf ich kurz folgende Fragen an Sie richten?
1) Schätzen Sie die Einnahme von Vit B12aus Chlorella als Quelle für unbedenklich ein?
2) Ich werde jetzt nochmals verstärkt Ausleitungsversuche forcieren und hoffe, dass das Methylquecksilber sich auch noch zu entsorgen lässt. Trifft das zu?
3) Seit Jahren besitze ich keine Traumfähigkeit und mein Kurzzeitgedächtnis ist grenzwertig schlecht. Hilft in dem Fall eine gezielte Zufuhr von Vit B6?
Verzeihen Sie den mit der Anfrage verbundenen Aufwand.
Vorab schon mal vielen herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen, C. Milz
Hallo Herr Milz,
zum Einen ist der B12-Gehalt in Chlorella-Algen verhältnismäßig gering, verglichen mit hochdosierten B12-Nahrungsergänzungsmitteln. Zum anderen ist Chorella in der Lage, Schwermetalle zu binden, sodass möglicherweise mobilisierte Metalle gebunden werden können. Wichtig ist es, auf die Qualität zu achten und nur Chlorella-Präparate einzunehmen, die nachweislich nicht schon belastet sind.
Vitamin B6 ist an der Synthese von Neurotransmittern beteiligt, wie zum Beispiel Serotonin. Dieses kann wiederum zum Schlafhormon Melatonin umgewandelt werden. Auch unter der Einwirkung von B6. Diese physiologischen Zusammenhängen könnten die Wirkung von B6 auf das Traumvermögen erklären.
Viele Grüße
Reinhard Clemens
Sehr geehrter Herr Clemens, ich habe heute erst Ihren wertvollen Artikel gefunden und finde ihn toll!
Meine Zahnfüllungen habe ich mir bereits vor 4 Jahren, ich hoffe, fachgerecht entfernen lassen. Das wurde auch
von einer Heilpraktikerin begleitet, aber vor lauter Belastungen aller möglichen Schadstoffe, hat sie ihr Augenmerk
nicht so sehr auf das Quecksilber gelegt. Da es bei Nickel und einigen Sachen keine Fortschritte ihrer Messungen gab
und sie von Chlorella nichts wissen wollte, habe ich die Sache abgebrochen. Natürlich habe ich ebenfalls Nahrungsergänzungsmittel
zu mir genommen, nach eigenem Ermessen. Nun bin ich aber auch verunsichert. Ich würde gern den Weg erfahren, wie ich
zu der Erkenntnis kommen kann, was alles in mir steckt und wenn Hg, wie ausleiten ohne Methylierung , falls das noch nicht
erfolgt ist. Ich würde mich über eine Antwort per e-mail sehr freuen.
Vielen Dank für den Artikel und die Hinweise auf Ihren Bloc, den ich mir in Ruhe ansehen werde.
Hallo Herr Clemens,
vielen Dank für diesen wertvollen Artikel, der mir sehr geholfen hat!
Bei mir liegt definitiv eine Quecksilberbelastung vor, durch unsachgemäße Amalgamentfernung (und leider bisher nicht durchgeführter Schwermetallausleitung, das wird jetzt angegangen!) vor ca. 15 Jahren (meine einige Zeit später diagnostizierte Hashimoto-Thyreoiditis bringe ich auch damit in Verbindung, diese konnte ich aber – vermutlich infolge meiner guten Ernährung/Supplementierung – zum Stillstand bringen). Außerdem wurde ich während meiner Kindheit (und später auch kurze Zeit am Arbeitsplatz) des Öfteren mit heruntergefallenen Quecksilber-Fieberthermometern konfrontiert (leider wurden die Quecksilber-Kügelchen nur aufgesaugt und der Staubsaugerbeutel nicht sofort gewechselt, sodass sie im Beutel weiterhin Quecksilber ausdünsten konnten und beim Saugen durch die Wohnung geblasen wurden, ein Mal haben meine Schwester und ich uns diese „wunderschönen“ auf dem Boden rollenden Kügelchen sogar gegenseitig zugepustet!!). Weiterhin las ich heute, dass die Waggon-Beleuchtung (Neonröhren) der Berliner S-Bahn zu „DDR-Zeiten“ bis zu 200 mg (!) Quecksilber enthielt, also auch davon war ich stark betroffen. Außerdem aß ich früher, bevor ich Vegetarierin/Veganerin wurde, oft Fisch (meist ja quecksilberverseucht).
Symptome habe ich mehr als genug, die schlimmsten sind chronische Erschöpfung, Müdigkeit, Schwäche, Depressionen, extrem starker Tinnitus (widerlich hohe Frequenzen), teils Benommenheit/Wattekopf, starke Konzentrationsstörungen, zunehmende Vergesslichkeit, ab und an noch Muskel-/Nervenschmerzen (abnehmend).
Ich stieß auf diesen Artikel, da ich kürzlich begann, mir wegen starken B12-Mangels Methylcobalamin-Injektionen zu verabreichen (leider bereits 5 Ampullen à 1 mg alle 2-3 Tage). Ich werde die Auffüllung nun also sicherheitshalber mit Adenosylcobalamin fortsetzen. Ich hoffe, ich habe noch keinen Schaden erlitten!
Zitat: „Liegt jedoch eine Quecksilberbelastung vor, kann es das weniger giftige anorganische Quecksilber (Hg2+) in das hochtoxische organische Methylquecksilber (MeHg) verwandeln, indem es diesem seine Methylgruppe spendet.“
Hierzu habe ich als absoluter Laie noch eine Frage: Ich habe vor einiger Zeit MSM (Methylsulfonylmethan) eingenommen und beabsichtige, jetzt wieder damit zu beginnen. MSM soll neben anderen Schwermetallen auch Quecksilber entgiften. Können Sie das bestätigen? (zusätzlich möchte ich die Klinghardt-Methode Chlorella/Bärlauch/Koriander anwenden) Was mir hier bei dem Methylsulfonylmethan eben Sorgen bereitet, ist, dass es den Wortteil ‘Methyl’ enthält. Kann es dem Quecksilber auch seine Methylgruppe spenden? (sofern es sich überhaupt um eine handelt)
Und zu guter Letzt: Jod soll ja auch Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Cadmium entgiften, nehme es seit kurzem als Kelp-Algen-Pulver ein (aus Norwegen). Andererseits frage ich mich jetzt, ob die Algen nicht auch MeHg enthalten, wie eben auch viele Fische…
Liebe Grüße
Marie
Stoffe mit einer Schwefelgruppe können gut an Schwermetalle binden. Die Frage ist, wie stabil die Bindung ist. DMSA macht eine stabile Bindung und kann bei gesunder Nierenfunktion die Schwermetalle ausschwemmen. Andere Verbindungen wie MSM sind weniger stabil. Solche Substanzen können eher zu Verschiebungen führen und leiten nicht immer ausreichend aus.
Wichtig ist auch die Frage, nach den individuellen Entgiftungsmechanismen. Es gibt genetische Unterschiede in der Wirksamkeit der körpereigenen Entgiftungsenzyme, die entscheidend die eigene Entgiftungskapazität beeinflussen. Das ist ein wichtiger Grund, warum es “gute und schlechte Entgifter” gibt.
Funktionieren die körpereigene Entgiftungsenzyme, werden höhere Schwermetallbelastungen toleriert. Dasselbe trifft auf Methylierungsmittel wie Methylcobalamin zu. Methylcobalamin kann die Entgiftung sogar unterstützen, eben weil es mobilisierend wirkt. Die Frage ist, ob der Organismus es schafft, die mobilisierten Metalle wirklich auszuscheiden.
Wenn man schlechte Entgiftungsenzyme hat, sollte man nur in kleinen Schritten entgiften und nicht zu viele Toxine auf einmal mobilisieren. Weniger ist mehr!
Hallo Herr Clemens,
vielen Dank für Ihre umgehende Antwort! (ich bitte um Entschuldigung, ich konnte leider nicht früher antworten)
Ich kann nicht einschätzen, ob ich zu den guten oder schlechten Entgiftern zähle, jedoch ist bisher keine der genannten Entgiftungsstörungen bei mir bekannt. Vom Gefühl her tippe ich auf guten Entgifter (zumindest ist meine Zunge nie belegt).
Leider kann ich mir eine Entgiftung mit Begleitung eines Heilpraktikers aus finanziellen Gründen nicht leisten und werde mich wohl wirklich nur auf die Klinghardt-Methode einlassen (wenn auch nicht angstfrei, ich las von Verschiebungen/Rückverschiebungen ins Gehirn). DMSA möchte ich nicht nehmen, da dort auch Mineralstoffe verloren gehen und mir die Sache ohne Begleitung zu heikel ist.
Ich denke, ich werde vorher noch eine Haaranalyse oder Urinuntersuchung machen lassen, um festzustellen, wie sehr ich mit Quecksilber belastet bin.
Positiv hervorzuheben ist wohl, dass ich mit Vitaminen/Mineralstoffen (auch Selen aus Kokosmus, B6 Pyridoxal-5-Phosphat nehme ich tgl. ein, da B6 immer Unterkante Normalbereich) und Omega-3-Fettsäuren ansonsten ganz gut versorgt bin (D3 habe ich vor 3 Jahren keine 5000 I.E./tgl. vertragen und bin dann auf 2000 I.E. runtergegangen, hoffe, es bald wieder steigern zu können, spätestens nach der Entgiftung).
Was evtl. noch erwähnenswert ist: Ich habe irgendwann nach der unsachgemäßen Amalgamentfernung Spirulina-Algen genommen (nicht in dem Zusammenhang, kann auch 1 oder 2 Jahre später gewesen sein) und unter enormen Darmkrämpfen gelitten. Auch deshalb habe ich gehörigen Respekt vor der Entgiftung.
Nun weiß ich leider immer noch nicht, ob MSM zur Methylierung führt. 🙂
„Solche Substanzen können eher zu Verschiebungen führen und leiten nicht immer ausreichend aus.“
Auch, wenn ich es zusammen mit Chlorella nehmen würde? (vorausgesetzt, es methyliert Quecksilber nicht)
Liebe Grüße
Ja, Chlorella hilft beim Binden und Ausleiten.
Hallo Herr Clemens,
ist es richtig, dass Sich “Glutathion und L-Cystein können schaden – es kommt auf den richtigen Moment an” lediglich auf die Zuführung als Nahrungsergänzungsmittel und die damit einhergehende hohe Dosierung dieser Stoffe bezieht und nicht auf die durch Lebensmittel aufgenommenen Mengen. Sonst wäre der Verzehr von z.B. hochwertigen, mageren Proteinquellen, Früchten oder Gemüsen einer Ausleitung nicht zuträglich, da das von Ihnen beschriebene Risiko bestünde.
Vielen Dank für eine Antwort.
Richtig, das gilt für hochdosierte therapeutische Gaben. Und auch nur im Falle einer Schwermetallbelastung.
Cystein ist ein Vorläufer von Glutathion. Der Körper erhöht seinen Glutathionspiegel dadurch. Somit Können sich beide nicht schaden. Wie soll das auch vom Stoffwechsel her gehen?
Dass Cystein ein Baustein von Glutathion ist, steht außer Frage. Dass Cystein und Glutathion aufgrund ihrer Schwefelgruppe an Schwermetalle binden und somit bei der Entgiftung dieser helfen, steht auch außer Frage. Die Autoren der von mir zitierten Studie gehen davon aus, dass beide Stoffe möglicherweise zu einer Verschiebung der Metalle in andere Gewebe und Organe führen und diese somit nicht vollständig aus dem Körper ausleiten könnten. Von Glutathion wissen wir beispielsweise, dass es nur arbeiten kann, wenn ein Enzyme namens Glutathion-S-Transferase das Glutathion an die toxischen Stoffe bindet (hier mehr zu dem Thema: https://rc-naturheilpraxis.de/2016/01/09/gute-entgifter-schlechte-entgifter/). Wenn das Enzym nicht funktioniert, kann auch die Entgiftung nicht optimal/ vollständig ablaufen. Dann wäre die hochdosierte Gabe von Glutathion und Cystein unter Umständen wirkungslos, möglicherweise sogar schädlich.
Im Prinzip führen Sie lediglich die Zorn (1990) Studie als Nachweis für Ihre waghalsige Aussage an, da die Chapman Studie sich wiederum auf ebendiese bezieht. Die Methylierung von Quecksilber durch Methylcobalamin war und bleibt ein Mythos, der zu keinem Zeitpunkt durch entsprechende, authentische auf den Menschen übertragbare Studien nachgewiesen wurde. Einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Quecksilber-Ausleitung Dr.Andrew Hall Cutler, hält diese Annahme für schwachsinnig und sieht keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass durch die Einnahme von MB12 Quecksilber ins Gehirn transportiert wird. Viel mehr ist sein Standpunkt, dass falls tatsächlich eine Methylierung organischen Quecksilbers durch B12 erfolgt (was bereits enorm unwahrscheinlich ist), dann würde dies im nächsten Schritt über die Leber eliminiert werden, also ein Ausleitungsprozess erfolgen.
Die vermehrten Quecksilber in der Leber und in den Haaren in der Zorn (1990) Studie, sind eigentlich ein verblüffendes Indiz für eine erfolgte Elminierung. Will summa sumarum heißen, dass die neurologischen Effekte, die für einige Zeit nach der B12-Einnahme auftreten, FALLS ÜBERHAUPT Quecksilber mobilisiert wird, Ent- und keine Vergiftungserscheinungen sind.
Danke für Ihren Beitrag zur Diskussion. Dr. Andrew Hall Cutler und seine Arbeiten kenne ich nicht, daher weiß ich nicht wie er seine Gegenargumentation aufzieht. Leider geht das nicht aus Ihrem Posting hervor. Würde mich aber interessieren. Freue mich wenn Sie da ein Zitat einbringen würden.
Möglicherweise bezieht er sich auf die “Michaelis Menten Gleichung” die im Prinzip besagt, dass eine weitere, auch extreme, Steigerung des Substratangebotes den Reaktionsvorgang nicht weiter zu beschleunigen vermag. Will heißen, enzymatische Methylierungsprozesse lassen sich nicht grenzenlos steigern. Das ist natürlich richtig und heißt letztlich, dass bei einer möglichen Methylierung von Quecksilber keine Steigerung mehr stattfinden würde, wenn wir die tägliche B12-Gabe in Form von Methylcobalamin von sagen wir 1 mg auf 5 mg steigern würden. Da der tägliche Bedarf von eigentlich nur 3 Mikrogramm bei einer Gabe von 1000 Mikrogramm (1 mg) Cobalamin schon über das 300-fache angehoben wird, steigern wir die Rate der Methylierung in jedem Fall wenn wir mit Methylcobalamin arbeiten.
Ihre letzte Aussage widerspricht sich allerdings in meinen Augen. Sie schreiben “FALLS ÜBERHAUPT Quecksilber mobilisiert wird, Ent- und keine Vergiftungserscheinungen sind.” Denn Mobilisierung bedeutet ja gerade dass eine Methylierung stattfindet, die ein Teil der Phase II der Entgiftung (auch Biotransformation genannt) ist. Ich habe darüber einen Post und ein Video gemacht. Siehe “Gute Entgifter – schlechte Entgifter”.
Da die Entgiftung mit der Phase II noch nicht abgeschlossen ist, können die hier gebundenen – auch methylierten Stoffe – sehr wohl noch in andere Organe verschoben werden, denn sie müssen schließlich über den Blutweg transportiert werden. Erst danach können sie über die Nieren ausgeschieden werden.
Die Frage die bleibt, ist für mich nicht ob eine Methylierung von Quecksilber und dann auch eine Verschiebung stattfinden kann, sondern wie stark sie ins Gewicht fällt (siehe Michaelis Menten Gleichung). Allein die Studie von Zorn stellt da natürlich eine sehr dünne Datenlage dar, da haben sie recht. Mehr Studien wären wünschenswert.
Ich war ursprünglich auf das Thema gestoßen, da ich in meiner Praxis feststellte, dass manche Patienten unerwünschte Reaktionen nach hohen Gaben von Methylcobalamin hatten. Und interessanterweise haben oder hatten diese Patienten Amalgamfüllungen. Das ist noch kein Beweis für eine Kausalität. Doch meine Recherchen zu dem Thema haben auf eine solche Kausalität hingewiesen. Also habe ich darüber geschrieben, auch um den Diskurs anzustoßen.
Mittlerweile bin ich noch auf einen anderen Zusammenhang gestoßen, der für Nebenwirkungen einer hochdosierten Methylcobalamin-Gabe verantwortlich sein könnte. Nämlich ein Polymorphismus im Methyltransferase-Gen (COMT-Gen). Leider hatte ich noch keine Zeit das tiefer zu erforschen.
Viele Grüße, R. Clemens
Machen Sie einen Detox Plus Test, das ist alles Kaffeesatzleserei.
Mit diesem Test sehen Sie, ob überhaupt alle Vitalstoffe vorhanden sind um Phase II abzuschließen. Dieser Punkt ist doch auch nicht geklärt.
Bei mir war die Xanthinoxidase Aktivität stark gemindert, da kann keine Phase II beendet werden.
Es ist immer die Frage ob
1) alle benötigten Vitalstoffe (Na – K – Ca – Mg – Se – Mo – Mn – Zn – Cu – Cr – Fe, und Vitamine) in der richtigen Menge vorhanden sind.
2) Ob mehr “Entgiftung” benötigt wird, als “Entgiftung” gebildet werden kann.
3) Tatsächlich ein “Gendefekt” vorhanden ist
das führt zu Vitamin D. Siehe Arbeit von Dr Raimund von Helden, wie die Genaktivität mit dem Vitamin D Spiegel zusammenhängt.
Wenn ungenügend (<80ng) Vitamin D vorhanden ist, dann darf ich mich nicht wundern, wenn der ganze Stoffwechsel nicht funktioniert, da der Löwenanteil des Genoms durch Methylierung inaktiviert ist.
Sehr guter Bericht.
Habe mich schon seit Jahren gefragt warum ich kein Vitamin D vertrage, auch in niedriger Dosierung á 4000.IE
Hallo Herr Clemens!
Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel!
Ich bin selbst Heilpraktiker und habe quasi dieselben Erfahrungen wie Sie gemacht.
Ich teste regelmässig die Supplemente energetisch durch. Oftmals muss gewechselt werden, da sich die Entgiftungssituation verändert.
Bleibt mann allerdings eng dabei, können sehr schöne Dinge passieren.
Generell, würde ich nie wieder ein “Standardkonzept” fahren.
bei mir in der Praxis erhält jeer patient, zu jedem Termin nur solche supplemente ( Glutathion, AlphaLiponsäure, Ozon usw. ) die im Moment “testen”…wenn es nicht passt, gibt es nichts! Habe schon oft gesehen, dass Glutathion erst dann vertragen wird, wenn methylcobalamin dabei ist!
Ein Patient ist da ganz gierig drauf! Dieser brauch meist B12 i.v…dann geht es ihm aber wirklich sehr gut….ohne viel anderes…
Herzliche Grüße!
Marcus Spitzfaden, Heilpraktiker
Vielen Dank für das Feedback und das Teilen Ihrer Erfahrung, Herr Spitzfaden. Jeder Patient braucht eine individuelle Behandlung, die seinem derzeitigen Zustand entspricht. Das lese ich aus Ihrem Post raus und das entspricht auch meiner Erfahrung.
Viele Grüße aus Berlin!
guten tag herr clemens,
ich nehme seit ca. 3jahren mit kurzer unterbrechung, von 6 monaten metylcobalamin 1000mcg. und es hat mir bis heute nur gut getan. als ich es weg ließ oder nur 500mcg.nahm tauchten erneut kribbel und taubheit und andere neurologische störungen auf. also hab ich wieder begonnen und die beschwerden , leberstauung etc. wurden besser. jetzt bin ich aufmerksam geworden das die tabletten ja quecksilber mobilisieren könnte. ich habe und hatte nie amalganfüllungen , hab vor ca. 3 jahren die letzte ausleitung mit biologo detox gemacht. müsst ich mir da gedanken machen das jetzt noch was passieren kann oder hätte ich das am anfang merken müssen?. was könnte den passieren wenn etwas mobilisiert werden würde? bin gerade sehr unsicher was die weitere einnahme angeht. aber ich möchte auch keinen erneuten Rückfall meiner beschwerden erleben.
vielen lieben dank schonmal für die antwort
Hallo!
Wenn Sie das B12 schon seit so langer Zeit nehmen und gut vertragen, es Ihnen mit offenbar auch deutlich besser geht als ohne, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Zudem hatten Sie zum Glück keine Amalgamfüllungen. Vitamin B12 ist an sich ein wunderbares Vitamin, absolut essentiell für die gesunde Zellneubildung und für das Nervensystem. Wenn die Entgiftungsenzyme gut funktionieren, kann auch potentiell durch B12 mobilisiertes Quecksilber gut ausgeleitet werden. Das erklärt, warum manch einer mit einer Quecksilberbelastung das Methylcobalamin gut verträgt und ein anderer eben nicht. Schauen Sie dazu auch in meinen Blog “Gute Entgifter – schlechte Entgifter”.
Viele Grüße
Hallo Herr Clemens,
ein sehr aufschlussreicher Artikel für mich, der mir endlich einige Antworten auf “Nebenwirkungen” von Mikronährstoffen, insbesondere Vitamin D gibt.
Ich habe schon vor mehr als 10 Jahren meine Quecksilber-/Amalgambelastung nach der Entfernung mit verschiedenen Ausleitungsverfahren beendet (homöopathisches Selen, Chlorella/Bärlauch/Koriander und DMSA).
Erst sehr viel später (2009) habe ich mit Mikronährstoffen und auch Vitamin D begonnen. Selbst bei der hoch dosierten Starttherapie hatte ich keine Probleme.
Deshalb hat es mich immer verwundert, wenn andre bereits bei Dosen von 20.000 IE von Problemen berichteten. Jetzt kann ich endlich einen zielgerichteten Hinweis geben, vielen Dank.
Mit besten Grüßen
B. Michael
P.S.: Ich habe sie schon länger auf meiner Seite verewigt – in meiner Liste für CST-Therapeuten ;o)
Hallo Herr Michael,
vielen Dank für Ihr Feedback und dass Sie hier Ihre Erfahrungen/ Beobachtungen schildern. Das ist sehr hilfreich auch für andere Leser. Habe mir Ihre Seite angeschaut. Liest sich wie ein kleines wikipedia der orthomolekularen Medizin. 😉
Viele Grüße aus Berlin
Reinhard Clemens
Beeindruckender Artikel. Für einen Laien ist die Umsetzung allein jedoch leider nicht machbar. 🙁
Ja. 🙁
Bei mir keine Verschiebung von Alu aus dem Zwischenzellraum IN Zellen oder Zellkerne.
Gruß Kafka
Wie wurde das festgestellt?
Gruß
A.C.
Da wird mir richtig schwindelig!! So viel was man beachten muss und noch so vieles was es zu erforschen gibt und dringend nötig ist bei der Umweltverschmutzung!!
Eine häufige Reaktion auf diesen Artikel ist die Unsicherheit darüber, was man überhaupt noch nehmen könne. Da die Diskussion über den Artikel größtenteils auf den social media Plattformen wie Facebook und Google+ stattfindet, wird das hier auf dem Blog nicht direkt sichtbar.
Ich möchte hierzu auf meinen Blog-Artikel “Gute Entgifter – schlechte Entgifter” und die darin enthaltenen Videos zu den “3 Phasen der Entgiftung” verweisen. Darin stelle ich dar, dass genetische Faktoren und bestimmte Co-Faktoren für den Aufbau von Entgiftungsenzyme absolut entscheidend sind. Und dadurch unterscheidet sich auch die Entgiftungsleistung von Person zu Person zum Teil erheblich.
Das erklärt, warum der Eine mit vorhandener Schwermetallbelastung Vitamin B12, Vitamin D oder auch Glutathion gut verträgt und der Andere nicht. In diesem Sinne sollte man die Wechselwirkung zwischen Supplements und Schwermetallen und anderen Toxinen nicht pauschal betrachten. Vielmehr sollen die hier dargelegten Infos dazu dienen, mögliche Ursachen ausfindig zu machen, wenn man unerwünschte Wirkungen auf die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel entwickelt.
Sehr guter Bericht, danke!
Guten Tag,
ich würde auch gern mal so eine gezielte Ausleitung von Schwermetallen machen bei einem Heilpraktiker aber halt einen der sich da genauer auskennt. Ihr Bericht erklärt so einiges auch für mich. Ich hab auch so mein Leiden und nehme dafür was aus der Schulmedizin, denke mal das mein Leiden was mit Schwermetallen und anderen zu tun hat. Mit den Jahren beliest man sich ja und setzt sich mit seinem gebrechem auseinander und versucht Erklärungen zu finden. Mit welchen Kosten müsste man rechnen, Heilpraktiker und die dazugehörigen Präparate zur Ausleitung von allem Schwermetallen?
Gibt es sowas wie eine Blutuntersuchung oder der Gleichen um überhaupt festzustellen mit was der Körper überlastet ist ? .
Ja, das kann man in Blut oder Urin nachweisen. Gerne geben ich Ihnen nähere infos in einer Email.
Hallo Hr.Clemens,
Ich habe Ihr Artikel gelesen und bin unsicher geworden.
Bin beruflich mit Quecksilber belastet.
Mein Leber und Nieren
sind nicht die besten.
Habe Kopfschmerzen,
Müdigkeit,bin schlap
Muskelschmerzen,Kurz-
gedächnisprobleme,
Haarausfall,langsam kommt auch Schwindel
dazu.Will kein Fehler machen.Soll ich Chlorella
Tabletten und Koriander
Kur zuerst anfangen.
Welche Präparate und wie offt.Dann die Gllutathion welche wie offt.
Mir geht sehr schlecht.
Bitte um baldige Antwort.
Maria Rogala
Hallo Frau Rogala,
danke für Ihren Kommentar. Vor eine Entgiftungskur gehört nach meiner Ansicht immer eine zielführende Diagnostik. Eine Detox-Kur mit Chlorella und Co. gehört jedoch zu den Anwendungen, die viele selbst bei sich durchführen. Mit den geeigneten Präparaten (auf geprüfte Qualität achten!) ist das auch machbar. Allgemein bekannt ist, dass Chlorella und Bärlauch zum binden und ausleiten von Schadstoffen/ Schwermetallen hilfreich sind. Koriander hingegen mobilisiert nur und sollte deswegen nicht von Anfang an gegeben werden. Das heißt, man beginnt die ersten Wochen mit Chlorella und Bärlauch (manchmal auch nur mit Chlorella) und nimmt nach einiger Zeit dann intervallmäßig Koriander mit hinzu. Die Dosierung und der zeitliche Ablauf der Kur sollten individuell bestimmt werden. Individuelle Empfehlungen kann und darf ich jedoch nicht geben, wenn ich nicht zuvor eine Anamnese in der Praxis durchgeführt habe. Ich bitte hier um Ihr Verständnis.
Viele Grüße und gute Besserung,
Reinhard Clemens